Protocol of the Session on May 3, 2017

Da wohnen Sie nicht, das ist klar.

(Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Sie kennen sich da aus!)

Aber dann teilen Sie einmal die Erfahrungen mit diesen Menschen.

(Beifall der AfD – Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Sie kennen sich da aus!)

Ja, kenne ich das auch. Ich kenne mich da aus. Ja, natürlich.

Je mehr sich empören, desto mehr merke ich immer, ich bin auf dem richtigen Weg, vor allen Dingen weiß ich das sehr zu schätzen. Vielen Dank, vielen Dank.

(Beifall der AfD – Zurufe von der SPD)

Herr Baldauf, Sie haben uns gerade in Wilders Westen geführt mit Ihrer Rede.

(Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Peinlich, Sie sind peinlich!)

Aber der Wähler und der Bürger muss wissen, die CDU ist es gewohnt, liegend umzufallen. Es wird gar nichts passieren. Sie haben jahrzehntelang zugeschaut, wie DITIB ihre Macht ausgebaut hat, auch in Rheinland-Pfalz. Sie haben zugeschaut, und Sie haben die Hände in den Schoß gelegt. Auch Sie haben auf Wähler spekuliert und deshalb nichts getan. Wer Sie freit, wird alsbald als Wähler sitzengelassen werden, spätestens nach der Bundestagswahl. So wird es nämlich aussehen.

Ein bezeichnendes Bild. Erinnern wir uns an dieses ikonografische Bild: Die demütige Bittstellerin Kanzlerin Angela bei Sultan Erdogan in Istanbul, ein erbarmungswürdiges Bild, das die Politik der CDU und der Altparteien auf den Punkt bringt. Es ist nämlich Anbiederung, es ist Handeln, es ist Nicht-Wahrhaben-Wollen, und es ist im Endeffekt Nichtstun gegen den Machtausbau dieser Organisation, die verfassungsfeindlich ist und die Souveränität unseres Landes im Grunde jeden Tag infrage stellt.

(Beifall der AfD)

Ich habe gar nichts vermischt, ich habe präzisiert; denn

das sagen auch viele in der deutsch-türkischen Gemeinschaft: DITIB hat die Schlüsselrolle gespielt bei der Mobilisierung. Sie ist verantwortlich für das Wahlergebnis, zumindest maßgeblich, und die Schlüsselfiguren dieser Organisation sind die Imame, Tausende Imame, türkische Staatsbürger, die hier im Grunde genommen Narrenfreiheit haben, wie wir gesehen haben. Wenn ihnen der Boden zu heiß wird, dann setzen sie sich in die Türkei ab, und das war’s dann auch.

(Glocke des Präsidenten – Zurufe von der SPD: Ende!)

Die Emanzipation zu fordern von DITIB, vom türkischen Staat, ist absurd. Genauso gut könnte man vom türkischen Staat fordern, sich von sich selbst zu emanzipieren.

(Glocke des Präsidenten)

Hören Sie auf, solche Nebelkerzen zu werfen.

Vielen Dank.

(Beifall der AfD)

Für die CDU-Fraktion hat Herr Abgeordneter Baldauf das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, zur AfD gar nichts zu sagen. Aber, Herr Paul, ich möchte Sie ganz herzlich bitten, es endlich zu unterlassen, über unsere Bundeskanzlerin in dieser abwertenden Art und Weise in diesem Hohen Hause zu sprechen.

(Beifall der CDU und bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das gehört sich nicht, und ich will Ihnen nur sagen, hätten Sie nur ein Hundertstel dessen erreicht, was diese Frau in den letzten 16 Jahren erreicht hat, könnten Sie sich von und zu schreiben.

(Abg. Joachim Paul, AfD: 12 Jahre!)

12 Jahre. – Es werden aber 16 werden, das werden auch Sie erleben, Herr Paul. Das nur am Rande.

(Beifall der CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Frau Rauschkolb, ich möchte nur auf zwei Punkte eingehen. Sie haben völlig zu Recht gesagt: Ihr gehört zu uns. – Aber „ihr gehört zu uns“ heißt auch, dass wir es nach unseren Regeln machen, nach unserem Grundgesetz, auf unserer kulturellen Basis, mit unserem Werteverständnis. Das ist der entscheidende Punkt.

(Beifall der CDU)

Daran habe ich teilweise Zweifel, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich habe Freunde, die Gülen-Anhänger

(Abg. Hans Jürgen Noss, SPD: Solche Freunde?)

Warum werden über Chats im Internet, über Listen aus Erdogans Bereich Menschen in diesem Land verfolgt, nur weil sie eine andere Richtung vertreten, die ich im Übrigen gar nicht bewerten will, weder Gülen noch Erdogan? Diese Richtungen will ich gar nicht bewerten. Es hat aber in Deutschland nichts zu suchen, dass diese Konflikte hier ausgetragen werden, meine sehr geehrten Damen und Herren, und das muss man auch immer wieder ganz deutlich betonen.

(Beifall der CDU)

Liebe Frau Kollegin Spiegel, es ist alles so wunderbar rosa und alles so wunderbar fantastisch. Wenn das alles so wäre und wenn die Integration so super funktionieren würde und so super funktioniert hätte, auch in Ihrem Lande,

(Staatsministerin Anne Spiegel: Das habe ich nicht gesagt!)

dann hätten wir nicht die Probleme, die wir heute haben.

Stehen Sie doch einmal Ihre Frau und sagen Sie all denen, die hier leben wollen und sich integrieren wollen, dass wir es nach unseren Regeln machen. Die werden sie ja wohl auch noch teilen. Das Grundgesetz ist eine der fortschrittlichsten Verfassungsformen auf dieser Erde, und daran wird sich gehalten, an sonst nichts.

Frau Spiegel, gerade an Ihre Adresse möchte ich sagen, von Ihnen hätte ich mir mehr erwartet, dass Sie gerade bei Frauen und Mädchen noch mehr Verve entwickeln.

Herzlichen Dank.

(Beifall der CDU)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat Herr Dr. Braun das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Zwei Dinge möchte ich zurechtrücken. Das eine, was Herr Paul von der Partei Angst für Deutschland gesagt hat,

(Heiterkeit bei der SPD)

ist blanker Unsinn.

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Das ist aber unparlamentarisch, Herr Kollege!)

Das ist blanker Unsinn. Ich will es gar nicht weiter kommentieren. Aber wenn jemand hier von den letzten Deutschen in der Straße spricht, dann muss ich sagen, Sie haben wahrscheinlich nicht den Wohnort in Rheinland-Pfalz gemeint. Vielleicht waren Sie im Urlaub und haben es nicht gemerkt.

Meine Damen und Herren, einen solchen Unsinn brauchen wir uns hier auch nicht anzuhören.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der FDP)

Herr Baldauf, ich möchte aber auch noch einmal deutlich machen, wenn Sie der Ministerin zugehört hätten, hätten Sie ganz deutlich vernommen, dass hier nicht eine rosarote Welt, sondern eine reale Welt verkündet wurde.

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Eine grüne Welt!)