Protocol of the Session on February 16, 2017

Meine Damen und Herren, es ist doch vollkommen klar, dass die Aktion des Bundesumweltministeriums misslungen ist. Das hat doch auch jeder hier deutlich gemacht.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Nicht Ihre Kollegin!)

Doch, natürlich auch. Ich habe diese Sprüche alle einmal durchgelesen. Sie sind nicht falsch,

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Wie, nicht falsch?)

aber sie sind völlig daneben in der Art und Weise. Sie sind inhaltlich nicht falsch. Es ist doch nicht falsch, dass, wenn es keine Bienen gibt, es der Wiese nicht gut geht.

(Zuruf der Abg. Christine Schneider, CDU – Heiterkeit bei dem Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD)

Frau Schneider, das ist eine philosophische Debatte. Wenn die Voraussetzung nicht stimmt, ist auch die Folge falsch. Passen Sie einmal auf. Regen Sie sich nicht so darüber auf. Die Sache ist zurückgezogen.

(Heiterkeit bei dem Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD)

Sie brauchen nicht, weil Sie sich über das Bauernbashing aufregen, Abgeordnetenbashing zu machen. Ich halte das auch für falsch.

(Zuruf des Abg. Christian Baldauf, CDU)

Ich halte es für falsch, wenn Sie darauf dringen wollen, dass hier zu einem landwirtschaftlichen Thema nur Bauern reden dürfen.

(Abg. Christine Schneider, CDU: Das habe ich nicht gesagt! Ich bin auch kein Bauer!)

Ich darf erwähnen, ich komme aus einer bäuerlichen Familie und kenne mich auf einem Hof aus. Von daher kann ich auch beurteilen, dass diese Sprüche daneben und falsch gelaufen sind. Die Kampagne ist zurückgezogen.

(Zurufe von der CDU)

Wir lassen nicht die Landwirtschaft in die eine gute und die andere schlechte auseinanderdividieren.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und bei der SPD)

Wir bekennen uns zur Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Ich will noch einmal erwähnen, weil auch wir das wissen, in Rheinland-Pfalz gibt es nicht die Viehhaltung, wie es sie in Niedersachsen gibt. Das ist doch ganz klar. Darauf sind wir doch auch stolz in Rheinland-Pfalz, dass wir gute Ansätze haben und die Grünen in Rheinland-Pfalz die ökologische Landwirtschaft ein wenig mehr fördern wollen als die CDU.

(Zuruf des Abg. Arnold Schmitt, CDU)

Dass Sie die Gentechnik ablehnen, ist auch bekannt. Deswegen stehen wir trotzdem hinter der Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz und freuen uns, dass es bei uns so gut läuft.

Vielen Dank.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und bei der SPD – Zuruf des Abg. Johannes Zehfuß, CDU)

Damit ist der erste Teil der Aktuellen Debatte beendet.

Wir kommen zum zweiten Teil der

AKTUELLEN DEBATTE

Fortwährende Einschränkungen der Versammlungsfreiheit bei der Vergabe von Räumlichkeiten unterhöhlen die Demokratie auf Antrag der Fraktion der AfD – Drucksache 17/2289 –

Herr Paul hat für die AfD-Fraktion das Wort.

Liebe Kollegen, sehr verehrtes Präsidium! Ich freue mich zunächst einmal, dass AfD-TV weiterhin so einen großen Anklang findet. Schauen Sie zu. Es ist gebührenfrei. Wir freuen uns über alle Zuschauer.

(Beifall der AfD – Zurufe von der FDP)

Wir haben diesen Antrag auf diese Aktuelle Debatte eingebracht, weil es ein neues und zugleich sehr altes Thema ist. Ich führe Sie in die sozialdemokratische Geschichte, wenn ich mit Ferdinand Lassalle beginne, der sich schon 1862 Gedanken darüber gemacht hat, inwieweit die Machtverhältnisse der geschriebenen Verfassung entgegenstehen und ihre Wirksamkeit beeinträchtigen. Ist eine Verfassung überhaupt noch etwas wert, wenn sie nicht von jedermann in Anspruch genommen werden kann?

(Vizepräsidentin Barbara Schleicher-Rothmund übernimmt den Vorsitz)

Der Gründervater der Sozialdemokratie hat sich mit diesem Gedanken eingehend vor dem Hintergrund der Sozialistenverfolgung beschäftigt.

Wie sieht es heute aus? Artikel 8 Grundgesetz, Versammlungsrecht, Versammlungsfreiheit: Hat das einen Platz in der Wirklichkeit? Ich bin mittlerweile ziemlich skeptisch geworden; denn es kann in weiten Teilen zumindest von unserer Partei nicht mehr in Anspruch genommen werden. Damit bleibt die Verfassung ohne Verwirklichung, zumindest an dieser Stelle. Übrigens war es schon beim Hambacher Fest so, dass man versucht hat, diese Versammlung einzuschränken, kleinzumachen und Menschen auszugrenzen.

Wir gehen nach Mainz, Burghotel Weisenau. Wir hatten dort mehrere Veranstaltungen. Die Beschäftigten und der Gastronom haben einiges durchzumachen. Der Ortsbeirat Weisenau – wir reden über das Burghotel Weisenau –, dem Politiker der SPD, der CDU und der Grünen angehören, forderte Ende Januar den Pächter der Burg Weisenau auf, sich in Zukunft gegen Veranstaltungen mit der AfD zu entscheiden. Ansonsten schadet er nicht nur sich, sondern dem gesamten Stadtteil, hieß es laut SPD-Ortsvorsteher Ralf Kehrein in verschiedenen Resolutionen.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Eine zutreffende Analyse!)

Das war eine Steilvorlage für Hass, Hetze, Stimmungsmache in den sozialen Medien, Boykottaufrufe und Bedrohungen.

(Zurufe von der SPD)

Und natürlich setzten sich die Bodentruppen der Antifa in Bewegung

(Heiterkeit bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

und haben diese Drohkulisse verstärkt.

(Beifall der AfD)

Lachen Sie nicht darüber.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Doch!)

Es handelt sich um linksextremistische Gewaltgruppen, die Sie hätscheln und fördern – ja, so sieht es aus –, statt zu deeskalieren.

(Beifall bei der AfD – Zuruf des Abg. Alexander Schweitzer, SPD)

Ja, Herr Schweitzer, Sie sind der geistige Pate des Antifa-Gewaltmilieus.

(Glocke der Präsidentin – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Das will ich jetzt aber gerügt haben!)

Herr Kollege Paul, Sie können hier nicht persönliche Beleidigungen aussprechen.

Das ist doch keine Beleidigung. Ich habe mich an den parlamentarischen Sprachgebrauch gehalten.

Natürlich ist es eine Beleidigung, wenn Sie sagen, der geistige Brand-, nein, der geistige Vater, – – –

Ich habe Brandstifter gar nicht gesagt.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Der geistige Vater von Gewalttätern!)