Protocol of the Session on October 14, 2014

1. Der Insolvenzverwalter erledigt seine Aufgabe eigenverantwortlich.

2. Die Pressekonferenz, die Sie zitieren, war keine. Es gab eine gemeinsame Pressemeldung der Landesregierung auf eine Entscheidung über die Zukunft des Nürburgrings.

(Baldauf, CDU: Drei Leute! – Zuruf der Abg. Frau Klöckner, CDU)

3. Die Landesregierung hat keinen Einfluss auf diesen Veräußerungsprozess genommen.

4. Die Landesregierung wird sich nicht an öffentlichen Diskussionen in einem laufenden gerichtlichen Insolvenzverfahren beteiligen.

5. An Spekulationen der CDU schon gar nicht. Spekulationen gehören zu Ihrem Politiksystem.

(Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Die Ringverwalter haben in Bezug auf die gestrigen Presseberichte zur finanziellen Situation des Nürburgringkäufers eine Stellungnahme abgegeben. Der Inhalt ist Ihnen bekannt und kann in den Medien nachgelesen werden. Ich habe aus dem Geschehen der vergangenen Monate das Gefühl, dass die Ziele am Nürburgring auseinandergehen. Der eine Teil arbeitet nach den bekannten Schwierigkeiten in der Vergangenheit daran, ein wirtschaftliches Erstarken zu ermöglichen, und der andere Teil wünscht sich offensichtlich den Misserfolg, um daraus Vorteile zu erzielen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Bracht, CDU: Quatsch!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich stehe für den ersteren Teil und beteilige mich nicht an den öffentlichen Spekulationen über den Verlauf des Verkaufsprozesses, der in der alleinigen Verantwortung des Insolvenzverwalters liegt.

(Zuruf der Abg. Frau Kohnle-Gros und Frau Klöckner, CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, im Sinne der Region und des Nürburgrings sollten wir gemeinsam alles dafür tun, dass das, was momentan auf einem guten wirtschaftlichen Erfolgskurs ist, weiterzuführen.

(Zuruf der Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU)

Daran sollten Sie denken.

(Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Bracht, CDU: Haben Sie das alles auch für die Landesregierung gesagt oder nur für sich? – Zuruf des Abg. Baldauf, CDU – Weitere Zurufe der CDU)

Meine Damen und Herren, es hat sich ein Kollege zum Sprechen gemeldet. Würden Sie das akzeptieren? – Herr Licht, Sie haben das Wort.

Vielen Dank.

Dass die Regierung oder Staatssekretäre aufgeregt sind, kann man doch verstehen.

(Beifall bei der CDU)

Ich habe völliges Verständnis dafür, Herr Kern.

Ich habe völliges Verständnis dafür; denn, meine Damen und Herren, wenn die Opposition die Systemfrage stellt und das System der SPD wirklich offenlegt und über mehrere Jahre geißelt und kennzeichnet,

(Beifall bei der CDU)

dann ist doch nur verständlich, dass dann ein Staatssekretär, der die ganzen Dinge gar nicht alle kennt, so reagiert.

(Staatssekretär Kern: Oh!)

Meine Damen und Herren, was haben wir eben mitbekommen?

(Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hat er aber schneller verstanden als ihr!)

Auch eine neue Rolle des Herrn Wiechmann. Herr Wiechmann in der Rolle der Deubel-Funktion.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Herr Wiechmann, Sie sollten nur bedenken,

(Fuhr, SPD: Zur Sache!)

dass Sie sich mit einer solchen Rede – Herr Köbler, das gilt auch für Sie, Ihr Verhalten im Innenausschuss – nicht langsam zum Teil des Systems machen.

(Beifall der CDU – Hering, SPD: Das war eine gute Rede! – Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

Sie gehen der Regierung auf den Leim. Sie werden mittlerweile selbst zum Teil dieses Systems.

Meine Damen und Herren, was war denn? Gestern waren die Finanzquellen aufgebaut auf amerikanischen Lebensversicherungen, Geldgebern aus Dubai, nicht gesicherten Konten in der Schweiz. Heute geht es nur – ich zitiere – laut Ringsanierer Schmidt um Verschweigen bei Bestellung einer Grundschuld, dass wir nicht an zweiter, sondern an dritter Stelle kommen. Ist das diesmal die ganze Wahrheit? Ich wette, nein.

(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Gehört der auch zu dem System?)

Ich wette jetzt schon, nein. Das ist noch lange nicht die ganze Wahrheit.

In diesem sensiblen Bereich war es doch mehr als zwingend notwendig,

(Glocke des Präsidenten)

auch vor dem Hintergrund der ganzen Geschehnisse um Richter hinzuschauen. Der Landesrechnungshof hat in der Vergangenheit jede Menge Hinweise gebracht, schaut euch eure Partner an.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Präsident, gestatten Sie mir noch den letzten Satz? Ob die Landesbank, ISB, im Vorsitz des Gläubigerausschusses diesmal ihren Aufgaben gerecht geworden ist, bezweifle ich.

(Beifall der CDU – Zuruf der Abg. Frau Elsner, SPD)

Das Wort hat Herr Kollege Pörksen.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Es ist schon sehr bezeichnend, wenn die Frau Kollegin Klöckner lacht, als der Kollege Wiechmann auf Ihre Behauptung hinweist, es handele sich bei Herrn Wild um eine bestimmte Person. Dann ist das für mich so etwas von deutlich, was Sie hier betreiben. Es ist nur noch schrecklich.

(Frau Klöckner, CDU: Da kann man nur lachen, wenn man – – –)

Nein, nein, tun Sie nicht so, als ob Sie nicht deswegen gelacht haben, Frau Kollegin Klöckner.

(Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Das war eine unglaubliche Entgleisung, und es wäre für Sie, von Ihnen – – –

(Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei der CDU)

Wenn so etwas keine Entgleisung ist, dann frage ich mich, was tatsächlich eine Entgleisung ist.