..................................................................................................................................... 3659 Abg. Billen, CDU:......................................................................................................................................... 3695 Abg. Dr. Konrad, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................................... 3697 Abg. Frau Anklam-Trapp, SPD:................................................................................................................... 3694 Abg. Frau Beilstein, CDU:....................................................................................................... 3670, 3680, 3681 Abg. Frau Brück, SPD:................................................................................................................................ 3692 Abg. Frau Dickes, CDU:.................................................................................................................... 3678, 3682 Abg. Frau Dr. Ganster, CDU:............................................................................................................ 3696, 3698 Abg. Frau Klöckner, CDU:................................................................................................................. 3615, 3630 Abg. Frau Meurer, CDU:................................................................................................ 3688, 3691, 3693, 3702 Abg. Frau Schäfer, CDU:............................................................................................... 3689, 3691, 3693, 3694 Abg. Frau Schellhammer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 3677, 3696 Abg. Frau Schneider, CDU:............................................................................................................... 3686, 3688 Abg. Fuhr, SPD:........................................................................................................................................... 3697 Abg. Haller, SPD:......................................................................................................................................... 3676 Abg. Hering, SPD:....................................................................................................................................... 3631 Abg. Hüttner, SPD:...................................................................................................................................... 3690 Abg. Klein, CDU:................................................................................................................................ 3698, 3699 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................... 3640, 3648, 3673, 3686 Abg. Noss, SPD:.......................................................................................................................................... 3671 Abg. Oster, SPD:............................................................................................................................... 3679, 3681 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................................... 3682, 3683 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 3647, 3660 Abg. Schwarz, SPD:.......................................................................................................................... 3687, 3700 Abg. Steinbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 3662 Abg. Wansch, SPD:..................................................................................................................................... 3699 Abg. Wäschenbach, CDU:................................................................................................................. 3683, 3685 Abg. Wehner, SPD:........................................................................................................................... 3630, 3684 Frau Dreyer, Ministerpräsidentin:................................................................................................................ 3648 Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur:...................................................... 3667, 3700, 3702 Präsident Mertes:............................................... 3615, 3630, 3631, 3685, 3686, 3687, 3688, 3689, 3690, 3691........................................................................... 3692, 3693, 3694, 3695, 3696, 3697, 3698, 3699, 3700, 3702 Vizepräsident Dr. Braun:................................... 3662, 3666, 3670, 3671, 3673, 3676, 3677, 3678, 3679, 3680....................................................................................................................................... 3681, 3682, 3683, 3684 Vizepräsident Schnabel:.............................................................................................................................. 3640 Vizepräsidentin Frau Klamm:........................................................................................ 3647, 3648, 3659, 3660
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir setzen heute die erste Beratung zu Punkt 2 der Tagesordnung fort:
Landeshaushaltsgesetz 2014/2015 (LHG 2014/2015) Gesetzentwurf der Landesregierung – Drucksache 16/2750 – Erste Beratung
dazu: Finanzplan des Landes Rheinland-Pfalz für die Jahre 2013 bis 2018 Unterrichtung durch den Präsidenten des Landtags – Drucksache 16/2772, Vorlage 16/3002 –.
Gestern haben wir die Einbringungsrede gehört, heute geht es mit der Grundsatzaussprache weiter. Die Kollegin Simon und der Kollege Wäschenbach werden mich bei der Sitzungsleitung begleiten.
Entschuldigt sind die Kollegen Günther, Hartenfels, Nabinger und Neuhof. Heute Nachmittag – Sie wissen, wir haben uns gestern deswegen von den Plätzen erhoben – werden Frau Klöckner, Herr Lammert, Herr Weiland sowie Frau Höfken zur Beerdigung unseres ehemaligen Staatsministers Otto Meyer in den Taunus fahren.
Ich bin immer dankbar, wenn diejenigen, die im Plenum sitzen, viel klüger sind als ich. Daran kann ich wieder einmal meine ganze Kleinheit erkennen. Staatssekretär Schumacher ist in Oppeln. An der dortigen Universität werden wir einen Masterstudiengang etablieren.
Begrüßen wir Schülerinnen und Schüler des BurgGymnasiums Kaiserslautern sowie Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler. Herzlich willkommen!
Guten Morgen liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Frau Ministerpräsidentin, sehr geehrter Herr Präsident!
Geld, über das wir hier im Landeshaushalt verfügen, ist nicht einfach von selbst da. Es muss erwirtschaftet werden. Meist sind aber die Ideen, was mit dem Geld gemacht werden soll, umfangreicher als das, was letztlich zur Verfügung steht. Das Wünschenswerte muss deshalb immer wieder daraufhin hinterfragt werden, ob es notwendig und finanzierbar ist, und es muss den Realitäten angepasst werden. Das ist nicht ein für alle Mal so, sondern es muss immer wieder erfolgen.
Geld ist nur dann etwas wert, wenn es auch einen Gegenwert dafür gibt. Den erschaffen die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Nur wenn sie sich bewegen, etwas produzieren, Dienstleistungen erbringen – zum Beispiel als Handwerker, als Krankenschwester, als Busfahrer, als Lehrerin, als Unternehmer –, kann der Staat von ihrem Verdienst etwas abbekommen.
Es ist eine Art Vertrag, den der Staat und die Steuerzahler miteinander haben. Die Steuerzahler geben etwas ab in der guten Hoffnung, dass der Staat sinnvoll damit umgeht. Und der Respekt vor den Steuerzahlern gebietet es, dass sich die Politiker mindestens genauso viel Gedanken darüber machen, wo das Geld herkommt, und nicht nur darüber, wie der Euro, der nur einmal da ist, gleich fünfmal ausgegeben wird.
Verehrte Kolleginnen und Kollegen, verantwortungsvolle Politik macht eine Regierung, die darauf achtet, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben nicht immer weiter auseinandergeht, im Gegenteil. Leichter fällt das, wenn die Steuereinnahmen steigen, und das tun sie, kontinuierlich. An den Abgaben und am Fleiß der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz kann es schlichtweg nicht liegen, dass es ein Problem beim rheinlandpfälzischen Haushalt gibt.
Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die Bürger, die von ihrem Geld etwas abgeben, tun dies – ich sagte es vorhin – im Vertrauen darauf, dass der Sachwalter Regierung und der Haushaltsgesetzgeber ordentlich damit umgehen. Umgekehrt bekommt der Bürger natürlich auch etwas zurück, wie Schulbildung, Infrastruktur, Sicherheit oder Gesundheitsversorgung. Ein Landeshaushalt sollte deshalb auch immer eine gute Balance zwischen Einnahmen, Ausgaben und Investitionen sein.
Wer aber solch einen Haushalt wie Rot-Grün vorlegt, der scheint die Freude am Regieren und die Überzeugung, dass das machbar ist, verloren zu haben. RheinlandPfalz hat es nicht verdient, so freudlos, so unkreativ regiert zu werden!
Verehrte Kolleginnen und Kollegen, um es vorweg zu sagen und noch einmal deutlich zu machen: Heute geht es um den Haushaltsentwurf, den die Regierung – Herr
Finanzminister Dr. Kühl – gestern eingebracht hat. Nicht die Opposition legt einen Haushaltsentwurf vor.
Wir kennen das aus den vergangenen Debatten, wenn meine Kollegen Köbler und Hering ihre alten Platten aufgelegt haben nach dem Motto, die Opposition habe sowieso nichts vorgelegt.
Sehr geehrte Herren, wir könnten in den Beratungen unserer Vorschläge und unserer Deckblätter heute schon mittendrin sein.
Ganz ehrlich: Ich war schon ein bisschen enttäuscht, als ich angefangen habe und Frau Brede-Hoffmann ihre Funktion hier vorne noch nicht wahrgenommen hatte. Ich bin froh, dass Sie da sind! Das erheitert das Ganze und gibt auch ein bisschen Kontur.
Es ist so, dass die Landesregierung einen Haushaltsentwurf einbringt – ja –, und dann redet man über diesen eingebrachten Haushaltsentwurf, ja. Dann hört für Sie die Haushaltsberatung auf, und für uns fängt sie erst an, weil jetzt die Etatberatungen beginnen. Dann wird er verabschiedet.
Das ist bei Ihnen vielleicht anders; jedenfalls bedanke ich mich sehr herzlich für diesen konstruktiven Zwischenruf. – Um es noch einmal deutlich zu sagen: Über den Haushaltsentwurf, den die Regierung gestern eingebracht hat, beraten wir heute. Ich habe schon deutlich gemacht, dass die Beratungen schon viel früher hätten beginnen können, wenn die Landesregierung diesen Regierungsentwurf vorher eingebracht hätte.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition, es mag sein, dass Ihnen das nicht recht ist und dass Sie den Regierungsentwurf am liebsten schon heute verabschieden würden. Aber das hat es noch nicht gegeben, dass die Regierungsfraktionen die Regierung einen Tag vor der Einbringung korrigieren, also bevor sie den Plan überhaupt eingebracht hat. Das ist bemerkenswert und sicherlich auch an Frau Brede-Hoffmann vorbeigegangen.
Heute geht es in erster Linie um die Bewertung des vorgelegten Haushaltsentwurfs. In den kommenden Wochen werden wir mit der Einreichung der entsprechenden Deckblätter unsere Schwerpunkte vorlegen.
Noch einmal zur Erinnerung: Beim vergangenen Doppelhaushalt haben wir, die CDU–Opposition, über 100 Anträge eingereicht, mit einem Sparvolumen von insgesamt über 500 Millionen Euro. Sie nennen es „nichts eingebracht“. Wir nennen es eine „seriöse Alternative“. Das kann Ihnen passen, muss es aber nicht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ganz vieles von dem, was Rot-Grün damals von unseren Vorschlägen ablehnte, schlägt die Landesregierung nun selbst vor. Das ist das Interessante.
Sie werfen uns vor, wir hätten nichts vorgeschlagen. Das, was angeblich nicht vorgeschlagen worden war oder nichts taugte, erst einmal ablehnen und dann selbst einbringen: Ich muss sagen, es ist ein gewisses Maß an Flexibilität, das Sie hier zeigen. Aber es sei Ihnen gegönnt. Ich werde nachher gern einige Beispiele bringen. Freuen Sie sich darauf; es ist alles nachvollziehbar. Dann wird noch einmal deutlich, dass der Finanzminister in einem Interview des „Trierischen Volksfreundes“ nicht wahrheitsgemäß sagte, wir würden uns immer – ich wiederhole: immer – den Regierungsvorschlägen beim Haushalt verweigern.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie es aussieht, werden wir dieses Mal wie schon beim vergangenen Mal einige Ihrer Vorschläge mittragen – einige, nicht alle. Aber auffällig ist, dass Rot-Grün eine komplette Fundamentalopposition gegen die Opposition betreibt. Sie haben noch keinen einzigen Antrag von uns mitgetragen. Das muss man deutlich sehen.