Protocol of the Session on December 12, 2012

Jetzt haben wir noch eine Runde mit zwei Minuten. Für die Fraktion der CDU erteile ich der Abgeordneten Frau Schäfer das Wort.

(Pörksen, SPD: Jetzt gibt es aber ein dünnes Süppchen!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD-Fraktion und der Regierung! Es ist erschreckend, wie Sie mit diesem unglaublichen Vorgang umgehen.

(Beifall der CDU)

Sie haben nicht nur Fehler gemacht, sondern jetzt reden Sie auch noch drumherum, reden sich das Leben schön und täuschen damit die Bürgerinnen und Bürger.

(Beifall der CDU – Pörksen, SPD: Das ist eine Frechheit!)

Das ist keine Frechheit. Sie lenken von dem eigentlichen Problem ab.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Das ist eine Technik, die müssten Sie beherrschen!)

Eines ist klar. Ich muss es wiederholen. Frau Ministerin Conrad ärgert sich über schlechte Ergebnisse der Lebensmittelkontrolle und untersagt hiermit dem Landes

untersuchungsamt, auf dem Probenplan des Landes diese Untersuchung weiter anzuordnen.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Das stimmt überhaupt nicht!)

Es stimmt. Es wurde auch bestätigt. Warum gab es vorher Untersuchungen? Sie waren offensichtlich notwendig. Sie sind auch weiterhin notwendig. Das habe ich schon sehr deutlich gemacht.

Die eine Seite ist, wenn vor Ort die amtliche Lebensmittelkontrolle Untersuchungen durchführt. Das ist passiert. Was passiert über den Probenplan des Landesuntersuchungsamtes? Das ist die andere Seite.

Meine Damen und Herren, die Ergebnisse werden veröffentlicht. Darum geht es. Sie wollen nicht, dass schlechte Ergebnisse in diesem Bereich veröffentlicht werden, weil es Ihnen nicht in den Kram passt und Sie sich viel lieber die Sache schönreden. Eine zentrale Frage ist: Wer hat den Hut im Verbraucherschutz auf? – Sie haben sie nicht beantwortet.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU)

Offensichtlich stimmt das, was wir vorgespiegelt bekommen, nämlich dass es Minister Hartloff ist, gar nicht.

Schauen Sie sich einmal an, was auf dem Vogelschutzgutachten steht.

(Die Rednerin hält das Gutachten hoch)

Das ist ganz aktuell aus dem Jahr 2012. Es wurde vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Weinbau und Forsten herausgegeben. Zweimal Verbraucherschutz. Sie müssen sich schon einigen.

(Beifall der CDU)

Meine Damen und Herren, ich halte fest: Es war eine massive Täuschung der Bürgerinnen und Bürger.

(Beifall der CDU)

Ich erteile Frau Kollegin Simon das Wort.

Frau Schäfer, Sie haben eine Frage nicht beantwortet. Ich glaube nicht, dass in diesem Untersuchungsbericht stand, – – –

(Zurufe von der CDU – Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren!

In diesem Untersuchungsbericht stand nicht, dass Schimmel im Essen war oder die Waren verdorben waren. Das ist das, was ich Ihnen vorwerfe. Sie mischen die beiden Dinge so durcheinander, dass die Leute verunsichert sind. Es geht um Qualitätskontrollen, die auf diesem Probenplan waren.

(Zuruf von der CDU: Informieren Sie sich doch einmal!)

Ich habe mich informiert. Ich habe mich sogar mit einem Lebensmittelkontrolleur ausführlich darüber unterhalten.

In der Praxis sieht es so aus, dass wir eine Vergabe haben. Das heißt, die Träger sind in der Verantwortung. Wir haben in Ludwigshafen zum Beispiel extra Essensausschüsse, in denen gegessen wird, um festzustellen, ob die Qualität stimmt. Dasselbe wird auch durch die Heimbeiräte gemacht. Ich denke, wir dürfen es nicht zulassen, dass Sie zwischen Lebensmittelüberwachung und Qualitätskontrolle keinen Unterschied machen.

Das ist eine sehr pauschale Antwort. Sie haben aber noch nicht gesagt, was konkret beanstandet wurde, sondern alles sehr pauschal in den Raum gestellt.

(Zuruf der Abg. Frau Schäfer, CDU)

Den Bericht von 2009 habe ich leider nicht. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht im Parlament.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Das müssen Sie auch verstehen, Frau Kollegin, nicht nur lesen! Das testen wir bei den Kindern!)

Die Lebensmittelkontrolleure haben eindeutig gesagt, dass nichts vorlag. Sie können es gern noch einmal im Zwiegespräch nachliefern, wo verdorbene Ware dabei war. (Beifall der SPD)

(Beifall der SPD)

Das Wort hat Frau Kollegin Müller-Orth.

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Gäste! Liebe Frau Schäfer, es ist erschreckend, wie Sie die Unsicherheit in der Bevölkerung schüren.

(Zuruf der Abg. Frau Schäfer, CDU)

Das empfinde ich als eine absolute Frechheit.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD)

Sie reden von einer Veröffentlichung der Ergebnisse. Gut, dann haben wir sie veröffentlicht; ist ja prima. Aber letztendlich haben wir keine Sanktionen für die Betriebe, die diese schlechte Qualität angeboten haben.

(Zuruf der Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU)

Und wenn Sie von Veröffentlichung sprechen, dann möchte ich Sie ganz vorsichtig an die Hygiene-Ampel erinnern. (Zuruf des Abg. Billen, CDU)

Klingelt bei Ihnen da irgendetwas? Ihre Bundesverbraucherschutzministerin wehrt sich seit Jahren dagegen. Damit wäre dem Bürger endlich einmal geholfen,

(Frau Klöckner, CDU: Das ist doch Quatsch!)

wenn wir das umsetzen könnten. Denn da geht es um Hygiene, nicht nur um Qualität.

Danke.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Frau Klöckner, CDU: Keine Ahnung!)

Damit schließe ich die Aktuelle Stunde.