Protocol of the Session on November 12, 2015

Ernährung, Weinbau und Forsten:

Ja, aber ich denke, Sie kennen die ganzen Anstrengungen, die unternommen worden sind, um dieses schwierige Gelände in ein Stadtviertel zu verwandeln. Ich glaube, Sie haben das besichtigen können. Das ist außerordentlich gut gelungen. Bei der weiteren Entwicklung bleibt noch etwas zu tun. Der jetzige Ausgangspunkt ist ein sehr guter.

Zu einer Zusatzfrage erteile ich Frau Kollegin Schneider das Wort.

Frau Ministerin Höfken, in der Ausschusssitzung am 16. Juni 2015 bei der Bewertung der Landesgartenschau und zukünftigen Landesgartenschauen aufgrund der Ankündigung der Landesregierung haben Sie auf die Frage, ob weitere Maßnahmen zur Entflechtung und eine Risikoschwachstellenanalyse, wie vom Landesrechnungshof gefordert, durchgeführt werden wird, geantwortet, dass bei einer zukünftigen Landesgartenschau erst die vergangene bewertet werden muss und entsprechende Gespräche mit dem Landesrechnungshof zu dieser Entflechtung und Risikoschwachstellenanalyse geführt werden müssen. Wann fand das Gespräch mit dem Landesrechnungshof statt, und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen.

Da müsste ich die Arbeitsebene befragen. Wir haben alles, was auch in den gemeinsamen Gesprächen mit dem Landesrechnungshof thematisiert worden ist, mit in die neuen Konzeptionen aufgenommen. Ich denke, mit dieser Neuaufstellung werden wir den kritischen Betrachtungen wirklich gerecht.

Frau Schneider, was Sie an Zielsetzungen und Forderungen aufgeführt haben, wurde vom ganzen Haus geteilt und ist entsprechend berücksichtigt worden.

Weitere Zusatzfragen liegen nicht vor. Damit ist die Mündliche Anfrage beantwortet und die Fragestunde beendet.

(Beifall bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf der Abg. Christine Schneider, CDU)

Ich bin sicher, dass man eine Gelegenheit findet, das wieder zu fragen.

Ich rufe Punkt 12 der Tagesordnung mit dem ersten Thema auf:

AKTUELLE STUNDE

Versäumnisse und mangelnde finanzielle Ausstattung der Wohnungsbauförderung durch die Landesregierung in Rheinland-Pfalz

auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 16/5815 –

Herr Kollege Schreiner hat das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das politische Geschäft ist ein schnelllebiges Geschäft. So vieles geht vergessen. Doch manchmal plötzlich und ganz unerwartet erinnert man sich doch wieder an etwas.

Frau Ahnen, das war ein solcher Moment, als ich Ihre Pressemeldung zum sozialen Wohnungsbau in Händen hielt. Da formulieren Sie – Zitat –: „Das Land geht mit klaren Ansagen in die Vorhand. Dazu zählt insbesondere eine Verbesserung der sozialen Mietwohnraumförderung.“ – Es geht weiter: Es lohne sich wieder, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren.

Richtig, es würde sich lohnen, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren. Richtig ist aber auch, die SPD hat den sozialen Wohnungsbau in diesem Land Rheinland-Pfalz ausgeplündert. Rheinland-Pfalz lebt einzig und allein von den Geldern des Bundes.

(Beifall der CDU)

Das beweist ein einfacher Blick in den Haushalt. 18,7 Millionen Euro stellt uns der Bund nach Haushaltsentwurf zur Verfügung. Vier Millionen Euro gibt das Land obendrauf. Das ergibt ein Fördervolumen von 23 Millionen Euro.

Der feine Unterschied ist, der Bund gibt nicht nur verlässlich seit Jahren 18,7 Millionen Euro, er verdoppelt auch im nächsten Jahr seine Förderung. Deshalb stehen dann 36 bzw. 37 Millionen Euro zur Verfügung. Wenn man dann nur vier Millionen Euro Landesmittel obendrauf gibt, dann macht man ganz schön dicke Backen in der Pressemeldung für so bescheidene Mittel.

(Beifall der CDU)

Es ist nicht nur so, dass der Bund verdoppelt, es ist vor allen Dingen so, wenn man in die Haushalte der vergangenen Jahre schaut, dass das Land seine eigenen Mittel immer gekürzt hat. 2012/2013, alles diese Legislaturperiode, hat das Land 16 Millionen Euro draufgelegt. Wir konnten jedes Jahr 35 Millionen Euro Fördervolumen ausschütten.

2014/2015 waren es statt 16 Millionen Euro nur noch sechs Millionen Euro. Deshalb konnten nur noch 24,5 Millionen Euro ausgeschüttet werden.

Im nächsten Jahr sind es nur noch vier Millionen Euro, genauer gesagt 4,45 Millionen Euro, die das Land obendrauf gibt. Es ist nicht zu erklären, warum der Anteil des Landes immer weiter sinkt, Sie das als großen Erfolg verkaufen wollen und Sie in Wahrheit einzig und allein davon leben, dass der Bund Sie finanziert.

(Beifall der CDU)

Der soziale Wohnungsbau ist in Wahrheit das Stiefkind der

SPD in diesem Land. Es ist zwar eine schöne Pressemeldung gewesen, die die Frau Finanzministerin abgesetzt hat, aber es ist nichts dahinter.

(Alexander Schweitzer, SPD: Ich wollte etwas zu Stiefkindern sagen!)

Es gibt in diesem Land im Kern, wenn man den sozialen Wohnungsbau betrachtet, drei Zeitalter.

Herr Kollege Schweitzer, das müssen Sie sich jetzt anhören. Das erste Zeitalter ist die gute alte Zeit.

(Beifall bei der CDU)

Das ist die Zeit, da hatte das Land ein Wohnungsbauvermögen von zwei Milliarden Euro.

Herr Schweitzer, das Geld war angelegt in Darlehen für Häuslebauer und Wohnungsbaugesellschaften. Die Tilgung – das ist das Entscheidende – wurde wieder angelegt.

(Alexander Schweitzer, SPD: Auch Stiefkinder können einem am Herzen liegen!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit jedem Jahr hatte man damals mehr Geld zur Verfügung für den sozialen Wohnungsbau. Das nenne ich solide Finanzen für soziale Fairness.

(Beifall der CDU)

Herr Schweitzer, dann kam eine zweite Phase, dann kamen Ingolf Deubel und die SPD. Ich nenne das Stichwort PLP Management GmbH Co. KG. Das Wohnungsbauvermögen wurde verpulvert, aktiviert hieß es damals. Im Kern wurden die Darlehensrückflüsse an eine Briefkastenfirma verkauft. Die Verkaufserlöse wurden im Landeshaushalt verpulvert.

Herr Kollege Schweitzer, das ist das Gegenteil von soliden Finanzen für soziale Fairness.

(Beifall der CDU)

Das ist unverantwortliches Rumwirtschaften zulasten der Schwachen in diesem Land.

Jetzt sind wir in der dritten Phase. Wir leben nur noch vom Bundesgeld. Es gibt keine Reserven mehr für eigene Akzente. Frau Dreyer muss regelmäßig zu Mutti rennen und darum betteln, dass es mehr Taschengeld gibt.

Herr Schweitzer, das ist der Ausverkauf Ihrer eigenen sozialdemokratischen Ideale.

(Beifall bei der CDU – Zurufe von der SPD: Oh!)

Ich meine das genau so, wie ich es gesagt habe. Das sind Ihre Ideale, die Sie hier verraten haben. Das hat nichts mehr mit der guten alten SPD zu tun, die wir alle mal kennengelernt haben.

(Beifall der CDU – Alexander Licht, CDU: So ist das!)

Zum Glück für die Menschen in Rheinland-Pfalz, die auf Sozialwohnungen angewiesen sind, wird der Bund seiner Verantwortung gerecht. Der fördert den sozialen Wohnungsbau verlässlich. Er hat die Mittel für 2016 sogar verdoppelt. Solide Finanzen für soziale Fairness ist nicht nur das Markenzeichen unserer Politik in Rheinland-Pfalz, es ist auch das Markenzeichen der Politik der CDU im Bund.

(Beifall der CDU)

Das Wort hat Herr Kollege Wansch.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich kann nur sagen, herzlichen Dank, Herr Schreiner, für die Gelegenheit, mit dieser Aktuellen Stunde auch über die Erfolge und die weiteren Ziele der rheinland-pfälzischen Wohnungsbaupolitik zu sprechen.

(Hans-Josef Bracht, CDU: Da sind wir aber gespannt, was da kommt!)

Ich kann Ihnen nur eine Empfehlung geben, sehen Sie sich das Gesamtpaket an, und Sie werden für sich sicherlich noch neue Erkenntnisse wahrnehmen.