....................................................................................................................................... 363 Abg. Dr. Gebhart, CDU:................................................................................................................................. 420 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:.......................................................................................................... 396, 397, 423 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.......................................................................................................................... 405, 417 Abg. Dr. Wilke, CDU:............................................................................................................................. 410, 411 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:................................................................................................................. 408 Abg. Frau Grosse, SPD:................................................................................................................................ 415 Abg. Frau Mohr, SPD:................................................................................................................... 422, 423, 424 Abg. Frau Morsblech, FDP:................................................................................................................... 407, 412 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:.................................................................................................................. 421, 422 Abg. Frau Thelen, CDU:................................................................................................................................ 413 Abg. Hartloff, SPD:........................................................................................................................................ 371 Abg. Hoch, SPD:............................................................................................................................................ 412 Abg. Keller, CDU:.......................................................................................................................................... 408 Abg. Kuhn, FDP:............................................................................................................................................ 410 Abg. Mertin, FDP:.......................................................................................................................................... 379 Abg. Puchtler, SPD:....................................................................................................................................... 402 Abg. Schreiner, CDU:.................................................................................................................................... 397 Beck, Ministerpräsident:................................................................................................................................ 387 Bruch, Minister des Innern und für Sport:...................................................................................................... 424 Dr. Bamberger, Minister der Justiz:............................................................................................................... 411 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:.............................................................................. 409 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:......................................................... 418 Präsident Mertes:........................................................................................................................... 363, 371, 379 Vizepräsident Bauckhage:.....................................................406, 408, 409, 410, 411, 412, 413, 415, 417, 418............................................................................................................................... 420, 421, 422, 423, 424, 425 Vizepräsidentin Frau Klamm:........................................................................................ 387, 396, 397, 402, 405
Wir haben im Zusammenhang mit der gestrigen Tagesordnung vereinbart, dass wir heute die Aussprache zur Einbringung des Landeshaushaltsgesetzes durchführen.
Landeshaushaltsgesetz 2007/2008 (LHG 2007/2008) Gesetzentwurf der Landesregierung – Drucksache 15/304 – Erste Beratung
dazu: Finanzplan des Landes Rheinland-Pfalz für die Jahre 2006 bis 2011 Unterrichtung durch den Präsidenten des Landtags – Drucksache 15/305; Vorlage 15/335 –
Vorgesehen ist, dass wir je Fraktion 90 Minuten Redezeit haben und dann, soweit dies notwendig ist und auch als notwendig empfunden wird, nach der Geschäftsordnung der entsprechende Zuschlag für die regierungstragende Fraktion in Anspruch genommen werden kann.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Carsten Pörksen, Matthias Lammert und Dr. Stefanie Lejeune.
Geburtstage haben wir keine. Aber wir können schon die ersten Gäste begrüßen, und zwar Teilnehmerinnen und Teilnehmer an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen des Instituts für Schulung + Beruf aus Neuwied. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!
Noch nicht eingetroffen sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 f der Rochus-Realschule Bingen. Ich begrüße sie deshalb, weil ich denke, dass es in der Aussprache etwas länger dauern wird, bis ich sie begrüßen oder vielleicht sogar nicht begrüßen kann. Das weiß ich noch nicht.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Aussprache über das Landeshaushaltsgesetz ist eröffnet. Traditionell beginnt Herr Abgeordneter Baldauf als Führer der größten Oppositionsfraktion. – Bitte schön.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! „Nach wie vor gilt die Regel, dass die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die beste Voraussetzung für einen leistungsfähigen Staat ist. Sparen ist – auch im Blick auf unsere Kinder und Enkelkinder – die Grundlage verantwortungsbewusster Politik.“
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Fraktion, heute vermisse ich Ihren Beifall hierzu. Am 21. Mai 2001 haben diese Worte noch Ihren Beifall ausgelöst.
Ich darf Ihnen auch verraten, wer diese Worte einmal gebraucht hat: Es war nämlich niemand Geringeres als der Ministerpräsident persönlich.
Aber dass Sie heute nicht mehr applaudieren, liegt auf der Hand. Sie haben nämlich die damals formulierten Ziele weit verfehlt. Offenbar haben Sie heute bereits den Willen aufgegeben, den Kernhaushalt zu sanieren.
Deshalb zitiere ich weiter: „Rheinland-Pfalz hat als eines der ersten Länder eine Selbstbindung zum Ausstieg aus der Neuverschuldung beschlossen. Bislang lag die Zielmarke für einen Haushalt ohne neue Schulden beim Jahr 2008. Dank unserer erfolgreichen Sparbemühungen liegen wir ausweislich des Jahresabschlusses 2000 jedoch deutlich vor dieser Zeitplanung. Deshalb wollen wir den ausgeglichenen Haushalt möglichst schon 2006 – das heißt, zwei Jahre früher als bisher geplant – realisieren.“
Jetzt schreiben wir bekanntlich 2006. Was ist geschehen? Wir sind von einem ausgeglichenen Haushalt weiter entfernt denn je.
Unser Haushalt steckt in einer tiefen Schuldenfalle, die Sie, meine Damen und Herren von der SPD, maßgeblich mit zu verantworten haben.
Wir alle, wie wir hier sind, leben gerne in RheinlandPfalz, weil wir diese Heimat lieben – am Rhein, an der Mosel, im Hunsrück, im Westerwald, in der Pfalz und auch in der Eifel.
Ich will Ihnen sagen, wir glauben an die Chancen und Möglichkeiten von Rheinland-Pfalz, und ich glaube an die Fähigkeiten von Menschen in unserem Land, wenn sie durch die Politik nicht gebremst, sondern in ihrem Tatendrang, Leistung zu erbringen, gefördert werden.
Aber wer sich die Zahlen des Schuldenhaushalts anschaut, merkt, dass wir längst einen Klotz am Bein der Menschen haben. Überbordende Bürokratie, Regelungswut und Schulden hindern die Dynamik der Menschen.
Es ist die Sorge um die Zukunft unseres Landes, die uns verpflichtet, eine Umkehr vorzunehmen, das heißt, Abbau und nicht Zunahme von Schulden.
Die Zeiten Ihrer Schönrechnerei – darauf werde ich noch im Einzelnen eingehen – müssen vorbei sein. Gefordert sind aus meiner Sicht Wahrheit und Klarheit, langfristiges Denken und Berechenbarkeit. Wenn uns dies nicht in einem größeren Maße gelingt, verspielen wir Politiker irgendwann auch noch den Rest unserer Glaubwürdigkeit.
Wir dürfen auch nicht verhehlen, dass Politiker heute – man kann eigentlich schon von Abneigung oder Rosstäuschern sprechen – keinen hohen Stellenwert mehr in dieser Gesellschaft genießen.
Dazu tragen Sie – in Fragen der Glaubwürdigkeit – einen wesentlichen Teil bei. Und warum? Weil bei Ihnen Reden und Handeln, Anspruch und Wirklichkeit nicht mehr deckungsgleich sind.
Die Finanzpolitik dieses Landes belegt nämlich genau das Gegenteil. Anspruch und Wirklichkeit liegen weit auseinander. Warum legt die Landesregierung nicht schon in diesem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vor? Wissen Sie eigentlich, was Sie hier tun?
Sie provozieren eine üble Haushaltsnotlage. Und wissen Sie, mit wem das heimgeht? Das geht mit unseren Kindern und Enkeln nach Hause, die diese Schulden zurückbezahlen müssen.
Herr Ministerpräsident – auch das muss man leider feststellen –, Sie sind auf dem besten Weg, der größte Schuldenmacher dieses Landes zu werden.
Die momentane Gesamtverschuldung – nach Aussagen des Bundes der Steuerzahler – beläuft sich auf 26 Milliarden Euro. Das ist eine wahnsinnige Zahl: 26
mal 1 Million Euro. Die Nullen schreibe ich Ihnen nachher gerne auf, damit Sie es auch nachlesen können.
Ich habe das Gefühl – auch wenn ich diesen Zwischenruf höre –, dass mancher in der SPD-Fraktion die Zahlen schon völlig gleichgültig hinnimmt, die Schuldenlast sowieso so unvorstellbar hoch ist, dass es niemand mehr nachvollziehen kann, frei nach dem Motto: „Geld spielt keine Rolle – wir haben ja keins“.