Aber keine Angst, ich werde Ihnen hier nicht in Ihre Suppe spucken; denn ich bin der Meinung, was gut ist, was hervorragend gelaufen ist, muss man auch als solches anerkennen.
Deshalb will ich all denen, die an dieser Ausstellung mitgewirkt haben, auch unsererseits ein herzliches Dankeschön sagen und mich bei ihnen bedanken. Herr Staatssekretär Hofmann-Göttig, ich bedanke mich auch bei Ihnen, dass Sie das so organisiert und auf die Reihe gebracht haben. Ich tue das umso leichter, weil ich weiß, dass Ihnen heute noch in einer anderen Angelegenheit von uns die dort notwendige „Abreibung“ erteilt wird.
Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, ich bedanke mich natürlich besonders bei der Museumsleitung und bei den wissenschaftlichen Begleitern dieser Ausstellung, bei den Professoren Demandt und Engemann, bei dem Helferteam, das dafür gesorgt hat, dass die Ausstellungsgegenstände ordentlich und ohne Verzug, ohne Beschädigung aufgestellt oder auch herantransportiert wurden und jetzt im Moment abtransportiert werden. Das alles ist eine große logistische Leistung, erfordert viel Mühe, viel Genauigkeit und auch viel Liebe zum Einsatz. Deshalb all denen vor Ort herzlichen Dank.
Ich will auch den damaligen Oberbürgermeister Schröer und den Kulturdezernenten Holkenbrink einbeziehen, die natürlich auch ihrerseits in der Vorbereitung entsprechend mitgewirkt haben.
Ich will meinerseits zwei Aspekte ansprechen, zum einen die wirtschaftliche Seite und zum anderen den kulturpolitischen Aspekt.
Herr Lelle, Entschuldigung, dass ich Sie unterbreche. Im Haus ist Feueralarm. Wir müssen die Sitzung unterbrechen. Das Haus ist zu räumen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir können mit der Sitzung fortfahren. Der Alarm hat sich mehr oder weniger als Fehlalarm herausgestellt. Ich meine aber, dass wir heute eine interessante Feuerwehrübung beobachten konnten. Unser Präsident, Herr Joachim Mertes, ist seit 1984 im Landtag und hat eben gesagt, so etwas habe er noch nie erlebt.
Ich habe aber eine Bitte an die Kolleginnen und Kollegen, die noch rauchen. Bis zum 14. Februar ist das noch möglich. Wenn Sie rauchen, rauchen Sie bitte nicht unter einem Rauchmelder; denn die Ursache war eine noch brennende Zigarre.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Nach dieser historischen Rede von mir gibt es verschiedene Möglichkeiten der Weiterführung.
Zum einen könnte ich sagen – heute trifft das nicht ganz zu –, der Weihrauch war zu stark. Zum anderen könnte ich Sie fragen, ob ich mit dem Lob des Staatssekretärs oder mit der Abreibung fortfahren soll. Lassen wir das aber. Die Feuermelder verfahren jetzt auch schon nach dem Motto „Wir machen’s einfach“.
Ich komme zurück zur wirtschaftlichen Seite der Ausstellung, die hervorragend war. Man muss schon sagen, dass das natürlich ein sehr guter Beitrag zur Imagewerbung für die Stadt, für die Region und für das Land war. Ich kann mir schon vorstellen, dass überregional manche mit Bewunderung auf die Möglichkeiten von Rhein
land-Pfalz schauen. Wir sind – das kann man feststellen – ein Land im Zentrum Europas. Wir weisen eine außerordentliche Geschichte auf, die es auch zu nutzen gilt. Das hat man in dem Fall getan.
Die Auswirkungen für den Tourismus sind schon genannt worden. Die Übernachtungszahlen, aber auch die Erträge der Gastronomie sind sicherlich in Trier und in der Umgebung angeregt worden.
Wenn man sich die Zahlen für die notwendigen baulichen Tätigkeiten vor Augen führt, hatte das natürlich auch Auswirkungen auf das Bauhandwerk und überhaupt auf das Handwerk dieser Region.
Die gesamtwirtschaftliche Sicht dieser Ausstellung ist also sicherlich positiv und stellt für die Zukunft einen wichtigen Aspekt dar.
Lassen Sie mich aber auch noch auf den kulturpolitischen Aspekt zu sprechen kommen. Diese Ausstellung hat uns zu den Wurzeln unserer Kultur zurückgeführt. Sie hat sie verdeutlicht, und sie hat auch gezeigt, dass wir in Rheinland-Pfalz diesbezüglich ein außerordentliches Potenzial haben, das wir nutzen können. Das gilt nicht nur für Trier, sondern für all unsere Städte, für Mainz, Speyer, Worms und auch für Koblenz. Deshalb ist das natürlich auch ein Beitrag gewesen, der über die Region Trier hinaus für Erfolge sorgt.
Die Ausstellung hat sicherlich auch in Bezug auf die Besucher zum besseren Verständnis unserer Geschichte beigetragen. Ich denke dabei insbesondere an die Eröffnungsveranstaltung. Wenn es heißt, Konstantin der Große, verbindet man damit ganz bestimmte Vorstellungen. In dem Eröffnungsvortrag wurde aber andererseits die negative Seite dieses großen geschichtlichen Mannes aufgezeigt. Er hatte ein ungeheures Machtbewusstsein, das auch vor Morden in der eigenen Familie nicht zurückgeschreckt ist. Das zeigt, wie ambivalent Geschichte sein kann.
Die Ausstellung hat natürlich auch dazu angeregt, sich mit Geschichte kritisch auseinanderzusetzen und beide Seiten zu sehen. Sie hat bewusst gemacht, dass eine so große historische Person natürlich auch ihre Kehrseite hat und ein Geschichtsbild, das ausschließlich nur von Personen geprägt wäre, unzutreffend wäre und ergänzt werden müsste.
Es war ohne Zweifel ein gelungener Beitrag unsererseits zu der gesamten Aktion, die wir gemeinsam mit der Stadt und dem Staat Luxemburg durchgeführt haben – Luxemburg als Kulturhauptstadt Europas.
Lassen Sie mich zum Schluss noch den Respekt ansprechen, den uns eine solche Ausstellung in Bezug auf die Menschen der damaligen Zeit abverlangt. Die beeindruckenden Bauwerke, die atemberaubende Baukunst, die ohne die Hilfsmittel, die wir heute zur Verfügung haben, erstellt worden sind, und die Handwerkskunst – das Geschick der Leute ist heute teilweise gar nicht mehr nachvollziehbar – verdienen unsere Bewunderung. Die Ausstellung hat mit Sicherheit dazu beigetragen.
Ich will mit der Feststellung abschließen, dass diese Ausstellung ein voller Erfolg war. Sie sollte uns Mut machen, bei gegebenem Anlass wieder ähnliche Ausstellungen anzugehen. Sicherlich gibt es dafür auch viele andere Orte. Ich habe bereits solche genannt, die sich dafür anbieten. Ich weiß, dass darüber hinaus noch weitere historische Städte und Museen in Betracht kommen.
Viele waren am Schluss der Ausstellung unzufrieden, weil sie es nicht mehr wahr machen konnten, die Ausstellung zu besuchen und sie auch nicht mehr verlängert werden konnte. Wir sind aber entsprechend aufgeklärt worden. Es gibt Verträge. Es ist nachvollziehbar, dass die hergebenden Museen nicht allzu lang auf ihre eigenen Besuchermagneten verzichten wollen. Deshalb hat sich das eine oder andere Ausstellungsstück im Verlauf der Ausstellungszeit verflüchtigt. Es wurde wieder abgeholt. Das ist nun einmal bei solch großen Ausstellungen der Fall. Das kann man nicht ändern.
Ich bin glücklich darüber, dass diese Ausstellung zustande kam, und hoffe, dass beim Abtransport nichts mehr passiert, die abgebenden Museen zufrieden sind und wir die Möglichkeit haben, als Verhandlungspartner in Zukunft ernst genommen zu werden und Vertrauen haben, dass man uns solch wertvolle Ausstellungsstücke zur Verfügung stellt.
In diesem Zusammenhang auch ein Dank an diese Museen, ob im Ausland oder innerhalb Deutschlands. Es war ein guter Beitrag.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem meine beiden Vorredner, die, glaube ich, nicht aus Trier sind, gesprochen haben, möchte ich einen ganz kleinen Einblick oder Ausblick geben.
Konstantin kommt – mit dieser optisch dunkelrot unterlegten Ankündigung und einigen Riesenfüßen in der Innenstadt von Trier wurde allen Trierer Bürgerinnen und Bürgern deutlich gemacht, dass ein Großereignis auf sie
zurollt. Doch nicht nur mit Plakaten, bei denen man mit dem Kaiser Auge in Auge stand, sondern auch durch zwei Baumaßnahmen fühlte man sich rund 1600 Jahre zurückversetzt.
Wollte in der Vergangenheit ein Herrscher seine Residenz von einer Stadt in eine andere verlegen, dann wurde, bevor er mit seinem Tross und seinen Schätzen aufwarten konnte, erst einmal gebaut, renoviert und alles für den großen Auftritt hergerichtet.
Auch Hunderte Jahre später ist es nicht anders gewesen. In einem echten Kraftakt wurde das Landesmuseum umfassend saniert und das Stadtmuseum Simeonstift räumlich erheblich erweitert. Damals wie heute wurde in den zuständigen Gremien debattiert und vielleicht sogar gestritten. Das ist etwas, was man nach einem so erfolgreichen Abschluss einer Ausstellung vielleicht nicht mehr ganz so präsent hat. Muss das denn sein? So viel Geld nur für einen Kaiser? Wer weiß, ob er bleibt? Hat er nichts Besseres zu tun, als zu reisen?
Nun, er hatte damals sicherlich Besseres zu tun als zu reisen, nämlich andere Völker mehr oder weniger gewaltfrei zu erobern und der Menschheitsgeschichte Spuren zu hinterlassen. Das hat er dieses Mal in Trier wieder getan.
Allerdings kamen die interessierten Besucherinnen und Besucher ohne jede Androhung oder Anwendung von Gewalt. Es waren viele. Nicht nur die statistisch erhobenen Zahlen, die wir heute schon mehrmals gehört haben, zeigen dies, sondern auch die als Triererin gefühlten. Den ganzen Sommer über war in der Stadt ein großer Menschenandrang. Er war nie so groß, dass es einem unheimlich gewesen wäre, aber doch so zahlreich, dass nicht nur die Ausstellungsmacher sogar nach dem Ende der Ausstellung strahlen, wenn man sie darauf anspricht.