Protocol of the Session on September 14, 2000

Dies ze~gt natorlich, dass die Energiepreise nicht ~ur in Frank

_ reich, sondern auch in Deutschland zu Recht ein heißes Thema sind. Ich möchte daher einige Dinge klarstellen.

Herr Jullien, zum Ersten möchte ich das korrigieren, was Sie mit Blick auf die Landesregierung gesagt haben. Sie sagten,

-die Landesregierung hat die Ökosteuer geduldet. Ich möchte das korrigieren. Die Landesregierung hat sich im Bundesrat enthalten.

(Jullien, CDU: Das istdie Leistung!)

-Herr Jullien, Sie wissen es genau. Das heißt, Sie hat nicht zu~ gestimmt. Damit ist Ihre Aussage nicht korrekt.

(Zurufe von der CDU)

Es ist dem Haus auch bekannt, dass wir die Ökosteuer aus steuersystematischen Gründen nicht für gut halten und nicht tolerieren.

Aber jetzt kommen wir zur heutigen Situation, nämlich zum Schwefel, Herr Dr. Braun. Herr Dr. Deubel hat es von der Sys

-- tematik her dargestellt. Wir müssen erreichen, dass sich der

schwefelfreie Kraftstoff am Markt durchsetzt. Da gibt es aber nicht nur eine Lösung, Herr Dr. Braun. Es gibt nicht nur die Lösung, rauf mit den Steuern, sondern es gibt auch die Lösung, runter mit den Steuern. Wenn Sie mit drei Pfennig heruntergehen, dann haben Sie dieselbe Marktsituation, als wenn Sie hochgehen müssen.

(Vereinzelt Beifall bei derCDU- Jullien, CDU: Das hätten Sie doch einmal der Landesregierung sagen sollen!)

Ich empfehle also dringend, nicht den schwefelhaltigen Kraftstoff noch einmal zu verteuern, sondern den schwefel

-freien -zu verbilligen. Das ist doch der Weg, der sinnvoll ist.

(Beifall bei F.D.P. und CDU- Jull_ien, CDU: Ich würde einmal die Landesregierung auffordern!)

Ich würde empfehlen- ich möchte es vorsichtig formulieren, bin aber fast sicher, dass wir dort hiokommmen, ich sage es voraus -, dass wir die nächste Stufe der Ökosteuer nicht be- _ kommen.

(Jullien, CDU: Gute Idee!)

Wir müssen uns einmal überlegen, auch finanzpolitisch be_grilndbar, welche Mehnvertsteuereinnahmen der Bund allein durch den Anstieg der Energiepreise verzeichnet. Vlfenn wir dies einmal bilanzieren, dann wird es wohl-leichter fallen, auf die nächste Stufe zu verzichten. Damit haben wir die Bürger entlastet,

(Beifall bei F.D.P. und CDU)

und auch das Vertrauen in die Energiepolitik wird zurückkehren.

(Beifall bei F.D.P. und CDU)

Meine Damen und Herren, weite-re Wortmeldungeil liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache. Wirtreten in eine Mit

tagspause ein und setzen die Sitzung um 13.30 Uhr fort.

Unterbrechung der Sitzung: 12.22Uhr.

Wiederbeginn der Sitzung: 13.30Uhr.

Meine Damen und Herren, ich rufe das zweite Thema der

auf: AKTUELLEN STUNDE

"Abbau von Interregio-Verbindungen in Rheinland-pfalzdurch die Deutsche Bahn AG"

auf Antrag der Fraktion der SPD

-Drucksache 13/6141

Ich erteile Herrn Kollegen Dr. Mertes das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gilt wieder einmal: Willst du ohne Zwischenrufe deine Rede halten, dann melde dich kurz nach der Mittagspause.

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist nichtgesagt, dass es keine Zwischenrufe gibt! - Bische I, CDU: Er gibt auch ein Bier aus!)

- Ich habe schon beim Herrn Kollegen Bisehel wenigstens ein paar Zwischenrufe bestellt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht nichtsdestotrotz um ein wichtiges Thema, insbesondere auch für die Region Tri er. Diese Region wurde in den letzten Monaten durch die Information aufgeschreckt, dass ab Juni 2001 die InterRegio-Züge zwischen Trier und Saarbrücken und ab Dezember 2002 alle InterRegio-Verbindungen zwischen Koblenz, Trier und Luxemburg wegfallen sollen.

Von den Kürzungsplänen der Bahn sind auch andere Landesteile betroffen. So_ sollen auch auf der Strecke Mannheim Saarbrücken fünf Zug paare- wegfallen. Primär geht es jedoch

·in dieser Diskussion um die Anhindung der R-egion Tri er.

(Frau Kohnle-Gros, CDU: Das kann man natürlich nicht zulassen!)

Dass diese Nachricht wie eine Bombe in der Region einge

schlagen ist, hat mehrere Gründe:

Erstens hat sich die Region in den letzten Jahren wirtschaftlich positiv entwickelt. Wirtschaft braucht Mobilität und schnelle und direkte Verbindungen mit den Wirtschaftszen- tren, auch schnelle Verbindungen mit der Bahn.

Zweitens ist der Trierer Raum als Fremdenverkehrsregion darauf angewiesen, dass Gäste, turn Beispiel ältere Menschen, die sich beim Umsteigen mit Gepäck schwer tun, durchgehende-Verbindungen haben.

Drittens könnte der Nahverkehr die wegfallenden Fernver

bindungen nicht ersetzen. Schon aus finanziellen Gründen wäre dies nicht möglich. -..

Die SPD-Fraktion hat diese Aktuelle Stunde beantragt, weil sie damit deutlich machen möchte, dass der Landtag von Rheinland-Pfalz - ich bin sicher, dass dies geschlossen sein wird - hinter der Forderung steht, die der ,.Trierische Volks- freund" in einer breiten Bürgeraktion so formuliert hat: Herr Mehdorn, wir lassen uns nicht abhängen.

(Beifall im Hause)

Ich danke für den fraktionsübergreifenden Beifall, besonders dir, Alex; denn du hast das Eis gebrochen.

Die Bahn AG begründet die Streichaktion mit angeblich fehlender KostendeckLing. Ich kann mir dies kaum vorstellen. Wer wie ich regelmäßig mit dem Zug zwischen Trier und Ko

blenz unterwegs ist, wird volle InterRegios bzw. in den Zwi