Protocol of the Session on February 14, 2020

Ja. Herr Middeldorf, Sie können gerne gleich vortragen, wer die Regionalisierungsmittel besorgt hat, die Sie jetzt ausgeben.

(Zurufe von der CDU)

Es war unser Verkehrsminister, der die Milliarden besorgt hat.

(Beifall von der SPD – Michael Hübner [SPD]: Sehr gut! – Zurufe von der CDU und der FDP)

Nein, wir waren es, die das in Berlin durchgesetzt haben.

(Unruhe – Glocke)

So ist das.

(Unruhe)

Herr Kollege Löcker, bitte warten Sie einmal. – Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Lärmpegel ist zu hoch. Bitte seien Sie etwas leiser.

(Zurufe von der CDU)

Ich kann ja einmal etwas leiser reden. – Es war unsere Ministerpräsidentin, die klug verhandelt und dafür gesorgt hat, dass wir das Geld jetzt zur Verfügung haben. So war das.

(Beifall von der SPD)

So war das. Ja.

Tun Sie deshalb nicht so, als ob wir die Probleme verursacht hätten. Sie waren mindestens beteiligt. Das nötige Geld war nicht da. Jetzt haben Sie einen Minister, der das Geld ausgibt. Das soll er machen. Damit sind wir sehr einverstanden.

Aber die Prioritäten wollen wir gemeinsam setzen. Es reicht eben nicht aus, nur Autobahnen zu eröffnen. Wir brauchen auch massive Investitionen in den Schienenverkehr und in die Binnenwasserstraßen; denn nur das wird dazu führen, dass auch der Zuwachs an Güterverkehr und der zusätzliche Straßenverkehr überhaupt bewältigt werden können. Ansonsten läuft das alles ins Leere. Man könnte auch sagen: Der Verkehrs-Tsunami wird über uns kommen. Wir werden alle hier sitzen und uns wundern, dass wir nichts bewegt haben.

14.02.2020

In diesem Sinne: Ein wenig mehr Ehrlichkeit und Redlichkeit in der Diskussion wären schon angesagt, Herr Voussem. Sie haben gleich die Gelegenheit, hier vorzutragen und den Menschen in diesem Land die Wahrheit zu sagen. Versuchen Sie es einmal damit, und sagen Sie den Menschen, dass Ihre Kampagne eine erbärmliche Kampagne war,

(Beifall von der SPD)

die nichts anderes zum Ziel hatte, als Stimmung gegen Rot-Grün zu machen. Bewegen Sie sich einmal. Bewegen Sie das Land. Dann werden Sie auch die entsprechende Zustimmung bekommen.

(Zuruf von Mehrdad Mostofizadeh [GRÜNE])

Dann kommen wir auch in der Debatte über unsere selbst gesteckten Klimaschutzziele weiter; denn die Redlichkeit in dem Zusammenhang brauchen wir ja auch.

(Zuruf von Josef Hovenjürgen [CDU])

Herr Hovenjürgen, Sie können hier ruhig Einwände äußern. Das ist alles in Ordnung. Sie wohnen ja direkt am Chemiepark in Marl. Sie wissen doch, wer da morgens später an den Werkstoren steht, weil er auf der Autobahn zwei oder drei Stunden braucht. Sie können im Wahlkreis also auch etwas dazu beitragen. Denn ich sitze in den Bürgersprechstunden und muss mich für Ihre Politik beschimpfen lassen. Das sage ich Ihnen. So ist das.

(Beifall von der SPD – Zurufe von der CDU – Unruhe)

So ist das. Ja.

(Zurufe von der CDU)

Deshalb sage ich hier einen letzten Satz. Ich traue mich nicht, da zu lachen, Herr Hovenjürgen.

(Zurufe von der CDU)

Wenn Sie den Leuten dafür ein Lächeln schenken wollen, können Sie das gerne tun. Ich bleibe ernst und verspreche, dass ich mich dafür einsetzen will, dass es in diesem Land besser wird. Sie können darauf wetten, dass wir das tun. Wir werden Sie daran messen, ob Sie Ihre Versprechen einhalten. – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von der SPD und den GRÜNEN – Zu- rufe von der CDU)

Vielen Dank. – Für die CDU-Fraktion hat nun der Abgeordnete Lehne das Wort.

(Zuruf von Mehrdad Mostofizadeh [GRÜNE] – Unruhe)

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Unruhe)

Ich fühle mich verleitet, Sie mit dem Wort „Helau!“ zu begrüßen.

(Zuruf von Jochen Ott [SPD])

Der „Närrische Landtag“ ist eigentlich zu Ende.

Ich finde es zumindest gut und auch erwähnenswert, dass Herr Löcker über sich selbst lachen kann; denn ernst nehmen kann man das, was er gerade erklärt hat, leider eigentlich nicht.

(Lebhafter Beifall von der CDU und der FDP – Michael Hübner [SPD]: Sollten Sie aber!)

Sie leiden anscheinend unter einem hundertprozentigen Realitätsverlust.

(Michael Hübner [SPD]: Wenn viele weiße Lichter entgegenkommen, weiß man, wer man ist: Der Geisterfahrer!)

Mit Ihren Anträgen in dieser Plenarwoche haben Sie sich wieder selbst ein Bein gestellt.

(Zurufe von der SPD)

Zuhören hilft. – Herr Präsident, Zuhören hilft.

(Unruhe)

Am Mittwoch verdeutlichte Ihr Entschließungsantrag zu einem Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen erneut die Uneinigkeit Ihrer Partei in Bezug auf wichtige Themen.

(Zuruf von Mehrdad Mostofizadeh [GRÜNE])

Bedenken Sie, dass Ihr Parteivorsitzender in Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit gegen ein Tempolimit gestimmt hat,

(Michael Hübner [SPD]: Seit 15 Jahren ist die Frage geklärt, Herr Lehne! Seit 15 Jahren!)

genauso Herr Mützenich als SPD-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag. Geschlossenheit in den eigenen Reihen sieht eindeutig anders aus.