ich mich aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Häuser und des Landtags bedanken. Meine Damen und Herren, wir schätzen Ihre Arbeit sehr wert. Ich wünsche Ihnen allen eine erholsame Sommerpause. – Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Geteilte Freude ist doppelte Freude. Sie sagen es zwar nicht direkt; aber ich glaube, alle Redner freuen sich gar nicht so sehr über die in wenigen Minuten beginnende Sommerpause …
Nein, die liegt höchstwahrscheinlich etwas störend zwischen heute und dem Startschuss für die Gamescom, der Leistungsshow der internationalen, aber auch der deutschen Games-Branche. Sie findet in einem guten Monat statt, steht also schon wieder vor der Tür. Wenn Sie einmal wirklich volle Hallen sehen wollen, dann ist die Gamescom ein guter Tipp, glaube ich.
Vorfreude ist die schönste Freude. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um diesen Antrag abzuschließen, den die Piraten im Umfeld der letzten Gamescom eingebracht haben. Zwar denke ich, dass die konkreten Vorschläge in diesem Antrag etwas dünn ausgefallen sind. Der Spieleinsatz war da etwas zu gering. Dennoch war es zumindest ein guter Punkt, dieses Thema in den Fokus zu rücken, um Computerspiele und die Situation der Branche etwas kritisch zu beleuchten.
Es geht dabei nicht nur um Zahlen. Computerspiele sind auch Treiber von Kultur und Kreativität. Erst vor Kurzem berichtete Deutschlandradio Kultur darüber, wie viel wichtiger Drehbuchautoren bei der Gestaltung der immer komplexer werdenden Spiele für die Geschichtsentwicklung der modernen Games werden. Der Beitrag trug übrigens den Titel „Literatur aus der Konsole“. Das sagt schon einiges.
Im Antrag selbst – um darauf zurückzukommen – vermisse ich ein wenig die konkreten politischen Vorschläge. Er ist etwas skizzenhaft. Eine Studie, wie angeregt, kann natürlich nie schaden. Aber als einziger Punkt ist das schon ein bisschen zu wenig.
Der Anhörung war zu entnehmen, dass Ihr Begehren, vieles zu messen oder in Statistiken zu überführen – zum Beispiel die Messung von Arbeitsstunden –, der typisch deutschen Arbeitslogik entspricht. Beispielsweise die Arbeitsleistung von Künstlern lässt sich schwierig in Stunden messen. Da geht es
um Design. Die Wissenschaft wird schon wissen, was forschungswürdig ist. Da sollte sich die Politik nicht zu sehr einmischen und etwas vorschreiben.
Der Überblick ist schon vorhanden, glaube ich. Die Branche ist gut aufgestellt, hat aber eine nicht so gute Basis im Lande, wie uns Rot-Grün das gerne glauben lassen will. Bei Besuchen von Unternehmern und Entwicklern zeigt man sich dort schon sehr besorgt darüber, dass internationale Verkaufsumsätze zwar auch in Deutschland steigen, aber der Absatz von Computerspielen heimischer Entwickler zeitgleich sinkt.
Games Lab in allen Ehren – aber das wird nicht reichen. Dadurch werden wir den Fachkräftemangel nun wirklich nicht beseitigen. In den Universitäten läuft da einfach etwas falsch. Darüber müssen wir auch reden.
Vor dem Hintergrund der, wie ich finde, fehlenden Gestaltungsvorschläge können wir dem Antrag heute leider nicht zustimmen und werden uns enthalten. – Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer! Liebe Gamerinnen, liebe Gamer! Sehr geehrter Herr Nückel, wir müssen gar nicht bis zur Gamescom warten. Wer Leute einfach einmal richtig in Action sehen will, fährt morgen in die Lanxess Arena und guckt sich die ESL One an. Von daher: The bomb has been planted.
Ich konnte im Februar 2016 leider nicht an der Anhörung teilnehmen und bin heute auch nur stellvertretend für meine Kollegin Brand am Start. Nichtsdestotrotz: Im Kulturausschuss war ich ja anwesend, als wir das Thema diskutiert haben. Aus unserer Sicht fordern wir im Antrag immer noch das Richtige.
Denn wir brauchen eine Games-Statistik, und zwar nicht nur bundesweit, sondern tatsächlich für die einzelnen Länder – gerade auch hier in NRW. Eine Abstimmung zwischen den einzelnen Bundesländern in diesem Zusammenhang würde die Folge sein. Daher kann NRW aus unserer Sicht hier nach wie vor eine klare Vorreiterrolle übernehmen.
Diese Statistik sollte – das wurde gerade schon gesagt – in die Klassifikation eines Wirtschaftszweiges Game Development einfließen und so als Grundlage
für die Verwaltung und für Firmengründungen dienen, vielleicht auch für Finanzämter und steuerliche Geschichten. All dies könnte damit entsprechend ein- und zugeordnet werden.
Bis heute sind die einzelnen Arten von Künstlern und Künstlergruppierungen, die im Bereich Game Development mit verantwortlich sind, bis hin zu Bibliothekaren, die im Übrigen bei historischen Spielen sehr viel Archivarbeit leisten, so unterschiedlich eingeordnet, dass man letztlich keine zuverlässige Grundlage für mögliche Förderprojekte schaffen kann.
Ärgerlicherweise verpassen wir aus unserer Sicht hier in Nordrhein-Westfalen und auch in Deutschland weiterhin den Anschluss zu dem großen international ausgerichteten Markt und der gesamten GamesBranche, wenn wir nicht mit der Entwicklung durch heimische Developer einen entsprechend sicheren Boden schaffen.
Herr Bolte, wenn Sie zwischendurch noch etwas sagen möchten, können Sie sich noch einmal melden. Das ist alles nicht das Thema.
Herr Nückel und Herr Stein haben gerade sehr schön ausgeführt – vielen Dank dafür –, dass Game Development sowohl in die Hochtechnologie als auch in die Kultur einzuordnen ist. Die Entwicklungen, die für die Wiedergabe von Spielen vonnöten sind, gehen über alle Bereiche hinweg.
Es gibt die sogenannten Serious Games. Das sind quasi Sachspiele – ich erwähnte es gerade schon –, die beispielsweise in der Lehre und in der Berufsfortbildung zur Anwendung kommen. Ein konkretes Beispiel ist im Übrigen eine deutsch-französische Kooperation – ein Firmenname wurde auch erwähnt –, nämlich „1914“, das im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg steht.
Hier ist definitiv ein enormes Potenzial vorhanden, welches erst voll ausgeschöpft werden kann, wenn auch die Developer selbst bürokratisch auf sicherem Boden agieren können, sich endlich als feste Branche mit festen Kennzahlen etablieren können und nicht mehr wie bisher in diesem Gemischtwarenladen, wie wir es schon einmal nannten, zwischen Software und Design versauern müssen.
Ganz konkret: Die Wirtschaftsdatenbanken erfassen die Games-Branche nicht richtig. Die Steuerbehörden erfassen die Games-Branche nicht richtig.
Die Games-Branche selber ist international ausgerichtet. Wenn wir hier keine sicheren Bedingungen schaffen, dann wird sie abwandern.
Es gibt eindeutig viel zu wenig Titel mit BlockbusterRang aus Deutschland. Das ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Es gibt auch keinen deutschen Titel zum
Beispiel in der Liste der kulturell und künstlerisch bedeutenden Spieleliste des MoMA in New York, des Museums of Modern Art.
„Minecraft“ aus Schweden war sogar ein kleines Independent Game – mittlerweile nicht mehr; aber die haben das mal hingekriegt. Großartig! Da gibt es übrigens auch entsprechende Förderprogramme.
Was die Förderung angeht: Bayern und Berlin investieren gezielt deutlich mehr in die Games-Branche als das Gamescom-Land NRW.
Hier ist im Übrigen der Antrag aus dem Abgeordnetenhaus Berlin zur Förderung der Games-Branche und des E-Sports lobend zu erwähnen. Piraten, Grüne, SPD, CDU: Mein Gruß geht nach Berlin. Ihr kriegt das deutlich besser hin als das Land NRW.
Auch wenn wir jetzt die ersten kleinen Slots an den Hochschulen haben – auch ich werde das weiter beobachten –: Es ist definitiv deutlich stärker ausbaufähig. Daher würde ich fast sagen: The bomb got defused.
Deswegen bleibt mir stellvertretend für alle Fraktionen abschließend, Ihnen allen eine schöne Sommerpause zu wünschen und mich persönlich bei der Landtagsverwaltung, dem Präsidium und allen externen Angestellten, die uns hier tagtäglich sozusagen über die Runden helfen, zu bedanken.
Vielen Dank, Herr Kollege Olejak. – Für die Landesregierung spricht Herr Minister Lersch-Mense. Bitte schön.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nordrhein-Westfalen hat seine Unterstützung für die Games-Branche in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. In engem Austausch mit den Akteuren wurden Maßnahmen entwickelt, von denen die Branche kurz-, mittel- und langfristig profitiert.
Diese Maßnahmen der Landesregierung basieren auf drei zentralen Bausteinen: finanzielle Förderung, Investition in Fachkräfte und Ausbau der Vernetzung von jungen Unternehmen.
Herzstück der Games-Förderung in Nordrhein-Westfalen ist das Programm Digitale Inhalte der Film- und
Medienstiftung. Hier werden der Nachwuchs gefördert und junge Unternehmen gezielt unterstützt. Seit dem Start des Programms im Jahre 2011 wurden mehr als 70 Projekte mit insgesamt fast 3 Millionen € gefördert.
Aus der Branche wird immer wieder der Wunsch geäußert, auch größere Unternehmen unterstützen zu können. Deshalb haben wir im Förderwettbewerb CreateMedia.NRW auch etablierte Entwicklerstudios angesprochen. Diese stehen häufig in weltweiter Konkurrenz und vertreten den Medienstandort NRW auf der internationalen Bühne. Gleichzeitig schaffen sie viele Hundert Arbeitsplätze hier in NordrheinWestfalen.
Meine Damen und Herren, eine der besten Präsentationsplattformen für die neue Entwicklung auf dem Games-Markt findet – darauf ist hingewiesen worden – alljährlich in Köln statt. Die Gamescom, Europas größte und wichtigste Messe für interaktive Unterhaltungselektronik, versammelt Jahr für Jahr die weltweite Games-Branche in Nordrhein-Westfalen. Bis zu 350.000 Besucher kommen jedes Jahr zur Gamescom.
Über das Mediencluster NRW ist die Landesregierung hier seit vielen Jahren mit einem Stand vertreten und gibt jungen Games-Firmen die Möglichkeit, sich zu präsentieren und sich innerhalb der Branche zu vernetzen.