Herr Minister, Sie haben eben gesagt, Sie hätten sich bei der Recherche in Vorbereitung auf die Beantwortung dieser Dringlichen Anfrage auf die Frage nach den Redenschreibern konzentriert, und mit der Person Boris Berger hätte das gar nichts zu tun gehabt. Ich weiß nicht, ob Sie
auch die Vorbemerkung zu dieser Frage gelesen haben. Denn dort steht – ich zitiere jetzt aus dieser Dringlichen Anfrage –:
Nach einem Bericht der Aachener Nachrichten … waren … nicht nur Boris Berger anwesend, sondern auch der freie Drehbuchautor Thomas Brückner. Letzterer als Redenschreiber.
Über den Inhalt kann man ja streiten. Aber war das nicht Anlass für Sie, sich über die Hintergründe des Besuches oder der Begleitung des Ministerpräsidenten an diesem Abend zu erkundigen? – Ansonsten müssten Sie selbst einmal hinterfragen, wie Sie die Beantwortung dieser Fragen vorbereiten.
Letzteres steht Ihnen frei, aber von diesem Einlauf, den Sie gerade zitiert haben, findet sich in der Fragestellung nichts wieder. Deswegen ist es völlig korrekt, sich darauf zu konzentrieren.
Der Artikel in der „Aachener Zeitung“, der schon eine Rolle gespielt hat, Herr Minister, ist mit „Der heimliche Star sitzt hinten“ überschrieben. Mein Kollege Kuschke hat schon darauf hingewiesen, dass es eigentlich die vornehme Art von sogenannten Ghostwritern ist, im Hintergrund zu agieren. Nun haben wir einerseits die Aussage von Herrn Linzenich im „MonTalk“ auf WDR2 und andererseits erkennbar einen Bericht von Robert Esser und Thorsten Karbach über den heimlichen Star dieser Rede.
Zweitens. Ist es nicht doch ein Anlass, auch mit professionellen externen Beratern zumindest eine Verabredung darüber zu treffen, dass ihre zugegebenermaßen erforderlichen Leistungen im Hintergrund zu haben und dass ihre Rolle nicht so prominent dargestellt wird?
Ich muss Ihnen ehrlich sagen: Es ist für professionelle Redenschreiber eigentlich nicht üblich, eine solche öffentliche Wahrnehmung für sich in Anspruch zu nehmen.
Den letzten Punkt haben wir schon bei der Frage von Frau Gödecke gestreift, ob das nicht ein Trennungsgrund sei.
Noch einmal: Ich gehe dem gerne nach, ob so eine Klausel vielleicht sogar in der Vereinbarung, in dem Vertrag existiert. Und wer wen am Samstag eingeladen hat, kann ich gerne zusammen mit der anderen Frage klären. Das werde ich Ihnen schriftlich mitteilen. Ich kann Ihnen heute nicht sagen, wer wen eingeladen hat.
Herr Minister, da die Fragestunde dem Ende entgegengeht und vorhin von den Kollegen der Opposition über den unterschiedlichen Humor in den verschiedenen Landesteilen spekuliert wurde, möchte ich Sie fragen, ob Sie sich zu der Äußerung hinreißen lassen, dass der Humor innerhalb dieses Parlaments nicht nach den Landesteilen, sondern eher nach der Sitzordnung hier im Hause verteilt ist. Und würde das vielleicht auch erklären, warum
der letzte Vertreter aus diesem Hause, der den Orden wider den tierischen Ernst verliehen bekam, im Jahre 1986 der damalige Ministerpräsident Johannes Rau war?
Herr Abgeordneter Deppe, genauso wie der Humor nicht nach Landesteilen verteilt zu sein scheint, ist es auch in diesem Hause. Ich habe nur das Gefühl, dass er temporär unterschiedlich stark ausgedrückt wird.
Heute Nachmittag war es ein bisschen ungleich, aber ich bin mir sicher – dafür kenne ich viele Kollegen auch von dieser Seite des Hauses gut genug und habe Spaß mit ihnen –, dass sich das auch wieder ändern wird.
Vielen Dank, Herr Minister. – Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Damit haben wir auch diese Dringliche Frage abgearbeitet, und ich bedanke mich bei Herrn Minister Krautscheid für die Beantwortung.
der Frau Abgeordneten Dr. Seidl. Wünschen Sie schriftliche Beantwortung, oder soll die Beantwortung in der nächsten Sitzung erfolgen?
Die Fragesteller folgender Anfragen haben sich mit einer schriftlichen Beantwortung ihrer Fragen einverstanden erklärt:
Ich eröffne die Beratung. – Als erster Redner hat für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Schmitz das Wort.
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Nach dem etwas hu
moristischen Teil kommen wir jetzt wieder zu einer sehr ernsten und zugleich trockenen Sache, bei der es sicherlich nicht so viel zu lachen geben wird wie eben.