Protocol of the Session on February 18, 2016

(Helge Limburg [GRÜNE]: Nicht „Herr Bachmann“, sondern Herr Präsident!)

Ich bitte um Beantwortung.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Herr Kollege Miesner, hier sitzt ein Sitzungsvorstand, der die Sitzung leitet, und nicht eine Person, die Sie als Abgeordneten ansprechen.

Ich weise Sie auf Bestimmungen der Geschäftsordnung hin, gegen die Sie eindeutig verstoßen haben. Das ist meine Pflicht. So steht es in der Geschäftsordnung, Herr Abgeordneter.

(Ulf Thiele [CDU]: Da geht er aber wieder durch die Decke!)

Die konkret gestellte Frage beantwortet jetzt der Minister. Bitte!

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Kollege Miesner, es gibt aufgrund der historischen Entwicklungen verschiedene Projekte. Einige werden nach dem EnLAG gebaut, einige nach dem Bundesbedarfsplan, einige betreffen die Offshorenetzanbindung. Alle führen dazu, dass in Niedersachsen Leitungen auf ihren Trassen verlegt werden müssen. Der Bundesbedarfsplan ist aufgeteilt in länderübergreifende Projekte, die in die Verantwortung des Bundes fallen, und in Projekte, die die Länder betreuen.

All das muss man sich im Zusammenhang anschauen, wenn man die Fortschritte im Netzausbau erfassen will. Das haben wir getan. Danach muss man feststellen, Herr Miesner, dass Niedersachsen einerseits mit Abstand den größten Teil zu bewältigen hat, der in die Verantwortung der Länder fällt.

Von dem, was wir zu bewerkstelligen haben, haben wir etwa ein gutes Drittel bereits realisiert. Das haben wir zum Ausdruck gebracht. Ich glaube, das

sollte man, wenn man die Sache objektiv bewertet, auch zur Kenntnis nehmen.

Ich danke Ihnen fürs Zuhören.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Vielen Dank für die Antwort. - Die nächste Zusatzfrage kommt von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, und sie wird von der Kollegin Asendorf gestellt.

Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Wie werden die betroffenen Kommunen und die Öffentlichkeit bei den Ausbauplanungen einbezogen?

Das war ja so was von im Sinne der Geschäftsordnung - kurz und knapp -,

(Zurufe von der CDU: Oh!)

dass die Frage klar ist. - Bitte!

(Zustimmung bei der SPD und bei den GRÜNEN - Jens Nacke [CDU]: Wo steht in der Geschäftsordnung, dass das kommentiert werden darf?)

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Kollegin Asendorf, Sie haben nach der Öffentlichkeitsbeteiligung gefragt. Wir haben erstens die Beteiligung im Rahmen des Raumordnungs- und des Planfeststellungsverfahrens. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche Öffentlichkeitsbeteiligung der Übertragungsnetzbetreiber, aber auch ein Angebot seitens des Landes Niedersachsen. Ferner haben wir den Bund gebeten, hierbei die Öffentlichkeit bestmöglich einzubeziehen und vor allen Dingen auch die Kommunen frühestmöglich einzubeziehen, weil sie ganz entscheidende Akteure sind.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich das sehr bewährt; denn am Ende kommt es nicht nur darauf an, eine Genehmigung schnell zu erreichen, sondern wir arbeiten auch darauf hin, möglichst viele Konflikte im Vorfeld zu lösen, weil man so am Ende vermeiden kann, dass es möglicherweise gerichtliche Auseinandersetzungen gibt. Deshalb kommt es viel darauf an, diese Akzeptanz

zu erreichen. Dazu trägt auch die Teilerdverkabelungsmöglichkeit bei. Denn der eine oder andere Konflikt beispielsweise mit der Bebauung oder mit naturschutzfachlichen oder anderen raumordnerischen Anforderungen kann besser gelöst werden, wenn man diese Option hat. Das ist eine Erfahrung, die Niedersachsen sehr früh gemacht hat, weil viele Projekte hier in Niedersachsen zunächst einschlägig angegangen wurden. Ich glaube, es ist auch dieser Tatsache geschuldet, dass mittlerweile viele dieser Ideen von der Bundesregierung aufgegriffen wurden.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Vielen Dank. - Die nächste Zusatzfrage kommt auch von der CDU-Fraktion. Herr Kollege Martin Bäumer, bitte!

Lieber Herr Präsident Bachmann! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

(Zuruf von der CDU: Devot!)

Vor dem Hintergrund, dass Herr Ministerpräsident Weil Mitglied der SPD ist und Herr Wirtschaftsminister Gabriel in Berlin auch Mitglied der SPD ist,

(Zuruf von den GRÜNEN: Scharf ana- lysiert!)

und vor dem Hintergrund, dass die beiden aus Niedersachsen kommen, frage ich die Landesregierung: Was ist von dem Gerücht zu halten, dass der Herr Ministerpräsident wusste, dass der Herr Wirtschaftsminister diesen Brief schreiben würde, und das ausdrücklich geduldet hat, damit sein Umweltminister einmal über andere Themen sprechen kann als nur über Kernenergie?

(Beifall bei der CDU - Helge Limburg [GRÜNE]: Woher haben Sie das?)

Vielen Dank. - Herr Minister Wenzel, bitte schön!

(Jens Nacke [CDU]: Das kann eigent- lich nur der Ministerpräsident beant- worten!)

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Kollege Bäumer, ich habe den

Verdacht, dass nur Sie von diesem Gerücht gehört haben.

(Jens Nacke [CDU]: Nein, das ist nicht wahr!)

Ich jedenfalls habe nichts davon gehört. Deswegen kann ich Ihnen auch sagen: Ich halte von diesem Gerücht nichts.

(Beifall bei den GRÜNEN)

Herr Kollege Dr. Hocker stellt die nächste Zusatzfrage für die FDP-Fraktion. Bitte!

(Jens Nacke [CDU]: Dass Sie davon nichts halten, glaube ich! Aber das war nicht die Frage, Herr Minister!)

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Minister Wenzel, vor dem Hintergrund Ihrer Ausführungen über die besondere Bedeutung Niedersachsens als Drehscheibe für den an der Küste erzeugten Strom frage ich die Landesregierung, wie viele Kilometer Höchstspannungstrassen in Niedersachsen seit der Regierungsübernahme durch Rot-Grün planfestgestellt worden sind und wie viele im Jahr 2016 durch die Landesregierung planfestgestellt werden.

Vielen Dank.

Vielen Dank. - Das Wort hat jetzt zur Beantwortung Herr Minister Wenzel. Bitte schön!

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Kollege Hocker, in den Jahren von etwa 2009 bis 2016 sind die Strecken - - -

(Zurufe von der FDP)

- Ja, in Ihrer Periode sind einige genehmigt worden, und in unserer Periode sind einige genehmigt worden.

(Dr. Gero Hocker [FDP]: Planfestge- stellt, Herr Kollege!)

Insofern kann ich Ihnen sagen: Wir rechnen damit, dass im Jahr 2016 weitere 100 km genehmigt werden, und zwar wahrscheinlich schon in der ersten Hälfte des Jahres. Für 2017 sind weitere sechs Projekte geplant.

(Beifall bei den GRÜNEN - Jörg Bode [FDP]: Und was war vorher? „Wie vie- le Kilometer?“ war die Frage! Das ist nicht beantwortet!)

Vielen Dank. - Die nächste Frage stellt für die CDU-Fraktion Herr Kollege Miesner.

Ich muss solche Kommentare aus dem Plenum nicht kommentieren. Sie wissen um die Regelungen.

(Dr. Gero Hocker [FDP]: Dann lassen Sie es doch einfach mal!)