Protocol of the Session on January 20, 2016

(Christian Dürr [FDP]: Das Geld kam vom Bund! Das war Bundesgeld, Herr Weil! - Weitere Zurufe von der CDU und von der FDP und Gegenrufe von der SPD und von den GRÜNEN)

Und wir haben die Kommunen entlastet. Das ist alles so. Das können Sie nicht bestreiten. Da können Sie schreien, wie Sie wollen.

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Ulf Thiele [CDU]: Sie sind ein Anscheinserwecker, Herr Mi- nisterpräsident!)

Wir werden uns als Land mit allem, was wir können, bis an die Grenze dessen, was uns die Verfassung gestattet, dafür einsetzen, diese ungeheure Drucksituation, die wir erleben, mit vielen Partnerinnen und Partnern aus der Gesellschaft heraus erfolgreich zu bewältigen. Ich danke allen, die bei dem Bündnis „Niedersachsen packt an!“ mitmachen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Niedersachsen geht voran!

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir stehen vor einer Bewährungsprobe.

(Christian Dürr [FDP]: Aber was ma- chen Sie, Herr Weil? Sie haben nicht mal Ahnung vom Thema! Sie sind die Bewährungsprobe! - Weitere Zurufe von der CDU und von der FDP - Ge- genrufe von der SPD und von den GRÜNEN - Ottmar von Holtz [GRÜ- NE]: Was habt ihr denn gefrühstückt? - Unruhe)

Einen Moment, bitte! - Die Redezeit wird angehalten. Herr Ministerpräsident bekommt eine zusätzliche Minute Redezeit. Wir fahren erst fort, wenn im Plenarsaal Ruhe eingekehrt ist. - Das gilt für alle.

(Ulf Thiele [CDU]: Die Summe der Sprechblasen, die Sie produzie- ren - - -)

- Herr Thiele, das gilt in besonderem Maße für Sie!

Bitte!

Ich sehe das ganz gelassen. Herr Kollege Thiele, ich weiß ja, dass in Ihren Mitgliederversammlungen der niedersächsischen CDU genau dasselbe gesagt wird, was ich hier gerade sage. Das ist doch Ihr Problem, nicht meines.

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Ulf Thiele [CDU]: Das ist ja nicht wahr!)

Wir stehen miteinander vor einer großen Bewährungsprobe, und ich rate uns sehr, diese Arbeit sachlich anzugehen und da anzupacken, wo wir es können. Niedersachsen wird in der Tat bei seinen Aufgaben anpacken: bei Wohnungsbau, bei Sicherheit, bei Bildung, bei Sprachförderung, bei kommunaler Entlastung.

(Zurufe von der CDU: Dann packen Sie auch an!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist der niedersächsische Weg.

(Starker, anhaltender Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Ministerpräsident. - Es gibt Wünsche nach zusätzlicher Redezeit. Eine Minute, Herr Thümler.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Ministerpräsident, das war nicht nur eine Schaufensterrede, das war im Wesentlichen überhaupt gar nichts.

(Widerspruch bei der SPD)

Denn Sie haben wieder den gleichen Fehler gemacht wie am Freitag: Sie reden von wirksamer Bekämpfung der Fluchtursachen. - Ja, dann sagen Sie doch einmal, wie! Sagen Sie doch nicht nur lapidar „Bekämpfung der Fluchtursachen“! Das wissen wir auch! Aber sagen Sie doch mal konkret, wie, und tun Sie etwas dafür!

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Der Bundeskanzleramtsminister ist derzeit viel in der Türkei. Und wissen Sie, warum? - Weil es darum geht, mit der Türkei Stabilität herzustellen. Das wird Ende dieser Woche, am Freitag, in Berlin

mit einem Gespräch der Bundeskanzlerin mit Herrn Erdogan konkret fortgesetzt. Sechs Minister werden dabei sein, um konkrete Vereinbarungen mit der Türkei dazu zu treffen, wie der Türkei bei der Bewältigung der Fragen geholfen werden kann.

(Helge Limburg [GRÜNE]: Vielleicht wäre es besser gewesen, das schon 2004/2005 zu machen! - Anja Piel [GRÜNE]: Das ist lange genug liegen geblieben!)

Das ist nämlich ein Teil der Antwort auf die Frage nach der Bekämpfung der Fluchtursachen, meine Damen und Herren.

Zweitens. Die Türkei hat sich bewegt. Sie hat nämlich die Visumpflicht für syrische Staatsbürger eingeführt, damit sie einreisen können als - - -

(Die Präsidentin schaltet dem Redner das Mikrofon ab)

Ihre Minute ist um, Herr Thümler.

Das war noch keine Minute! Die Zeit ist rückwärts gelaufen.

Ich will Ihnen noch etwas Konkretes zum Abschluss sagen: Die Syrienkonferenz der Kanzlerin - - -

(Die Präsidentin schaltet dem Redner das Mikrofon ab)

Herr Kollege Thümler, Sie sagen jetzt nichts mehr zum Abschluss! Ihre Minute ist um.

(Björn Thümler [CDU] spricht vom Redepult aus weiter - Zurufe von der SPD und von den GRÜNEN)

- Herr Thümler, ich bitte Sie jetzt, das Redepult zu verlassen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Björn Thümler [CDU]: Unglaublich ist das! Eine solche Sauerei!)

Zusätzlich Redezeit erhält ebenfalls Herr Kollege Dürr. Auch Sie haben eine Minute.

(Ulf Thiele [CDU]: Guck mal auf die Uhr!)

Das mit der Minute stimmt tatsächlich nicht ganz, wenn man auf die Uhr schaut - aber das nur nebenbei.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Jeder Sprücheklopfer auf dem Jahrmarkt wäre neidisch auf diese Rede von Stephan Weil gewesen, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Sie sind ein Anscheinserwecker, Herr Ministerpräsident! Nach Ihren Äußerungen am heutigen Tage muss man den Eindruck haben, dass die SPD sowohl in Niedersachsen als auch im Bund, im Deutschen Bundestag, in der Opposition sitzt. Nichts haben Sie dazu beigetragen, wie wir die Flüchtlingskrise auch in Niedersachsen lösen können.

Ich will noch einmal daran erinnern, woran das eigentlich liegt: Sie waren es, der sich im Deutschen Bundesrat beim Asylpaket enthalten hat, weil Sie dafür in der Koalition in Niedersachsen keine Mehrheit haben, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Lebhafter Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Noch eines: Es bringt doch nichts, andauernd Selbstverständlichkeiten von diesem Rednerpult aus zu wiederholen. Es ist Common Sense in der deutschen Politik: Jede Partei in Deutschland fordert, dass die Außengrenzen der Europäischen Union gesichert werden müssen.

(Glocke der Präsidentin)

Das zu wiederholen, ist lächerlich, um das sehr deutlich zu sagen.

Herr Dürr, die Stoppuhr läuft. Auch Ihre Redezeit von einer Minute ist beendet.

Letzter Satz, Frau Präsidentin.

Bitte, letzter Satz!

Was passiert denn, Herr Weil, wenn Ihre so hoch gehaltenen Kontingente erschöpft sind? - Sie haben keine Antwort darauf, meine Damen und Her