Ich habe miterlebt, dass wir tagelang Klassen zusammenlegen mussten, weil es keine Lehrkräfte mehr gab. Es wurden auch keine eingestellt. Ich habe den Einsatz von Schulsekretärinnen erlebt, die Lesestunden abgehalten haben, das Arbeitszeitkonto usw.
Seit 2003 ist viel passiert; es ist ganz viel verbessert worden. Für mich ist es daher unverständlich, dass Sie hier alles nur negativ darstellen.
(Frauke Heiligenstadt [SPD]: Das stimmt doch überhaupt nicht! Sie ha- ben überhaupt nicht zugehört!)
Das war bei Dörthe so - entschuldige, liebe Kollegin -, und Frau Korter hat doch hier richtig ausgeholt.
Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. In Schule, Unterricht, aber auch Gesellschaft - das spielt da mit rein - gibt es sich stets ändernde Prozesse. Darauf hat der Kultusminister, wie alle Kultusminister seit 2003, reagiert. Und er wird auch weiterhin darauf reagieren.
Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Grundschule ist für uns von großer Bedeutung. Aber die Schüler stehen bei uns an erster Stelle und sind im Fokus. Sie sollen das notwendige Rüstzeug bekommen und damit den besten Start für ihr weiteres Schulleben.
Das hat sich sehr verändert. Ich denke nur daran, dass die durchschnittliche Unterrichtsversorgung in unseren Grundschulen bei 103 % liegt. Niemand,
der mit Grundschule zu tun hat, hat das in seinem Leben schon einmal erlebt. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich beim Kultusminister. Machen Sie weiter so, Herr Kultusminister, zum Wohle unserer Grundschulen, zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler.
Zu dem Beitrag von Kollegin Ernst liegen zwei Wünsche auf Kurzinterventionen vor, und zwar von Frau Korter für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und von Frau Weddige-Degenhard für die SPDFraktion. Zunächst kommt Frau Korter; Sie haben anderthalb Minuten. Bitte schön!
Vielen Dank. - Herr Präsident! Frau Kollegin Ernst, ich weiß nicht, was Sie bei meiner Rede oder der Rede meiner Vorrednerin gehört haben, dass Sie darauf kommen, wir hätten die Arbeit der Grundschulen schlechtgeredet.
- Herr Möllring, Sie können sich doch als Mitglied der Landesregierung zu Wort melden, da haben Sie doch alle Redezeit der Welt. Sie brauchen doch jetzt nicht zu stören. Oder gehen Sie doch raus, wenn Sie sich so aufregen.
Wenn es jemanden gibt, der sich wirklich für den Erhalt kleiner Grundschulen mit vielen Möglichkeiten der Verbesserung und Reformansätzen - wie altersgemischtem Lernen und Kombiklassen, die ich überhaupt nicht als Notlösung, sondern auch als pädagogische Chance sehe - einsetzt, dann sind wir es - danach können Sie überall in den Landkreisen fragen -, weil wir solche Grundschulen erhalten wollen. Sie können z. B. den Kollegen Thümler aus der Wesermarsch fragen. Der Minister hat es gesagt, wir haben dort eine ganze Menge Fälle.
Wir versuchen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um solche Schulen zu erhalten. Das Problem ist aber: Die Landesregierung unterstützt solche Schulen nicht. - Was machen Sie denn, damit die vakanten Schulleitungsstellen endlich besetzt werden? Gibt es eine Zulage? Gibt es Werbekampagnen? Gibt es Unterstützung? - Die mickrige Ausstattung von Schulverbünden reicht nicht, um die Arbeit von Grundschulen mit mehreren Außenstellen oder von mehreren Grundschulen im Schulverbund hinzukriegen. Da muss etwas passieren!
Frau Ernst, wo in der Antwort auf die Große Anfrage wollen Sie gesehen haben, dass die Sprachförderung so besonders effektiv ist? - Ich glaube das wohl, aber evaluiert worden ist das nicht.
Ihre Redezeit ist abgelaufen, Frau Korter. - Ich erteile jetzt Frau Weddige-Degenhard das Wort. Auch Sie haben 90 Sekunden Redezeit. Bitte schön!
Ich fühlte mich auch schon vom Kultusminister missverstanden. Ich habe weder die Kerncurricula - dazu habe ich überhaupt nichts gesagt - noch die Sprachförderung kritisiert. Ich habe nur bemängelt, dass es nach fast zehn Jahren Sprachförderung noch keine Evaluation gibt. Ich denke, es ist nach so vielen Jahren an der Zeit, zu gucken, ob dieses Mittel effektiv ist.
Es gibt eine Menge Probleme damit. Das hören auch Sie, wenn Sie in die Schulen gehen. Die Kombination von Kindertagesstätten und Schulen ist problematisch, einfach aufgrund mangelnder räumlicher Nähe. Eine Menge Dinge sind nach wie vor anzupacken.
Aber wir gucken doch in die Zukunft. Wir wollen keine Vergangenheitsbewältigung. Ich will auch nicht die Schulen kritisieren, die Zukunftspläne entwickeln, die wirklich gefordert sind. Ich möchte aber vom Kultusminister hören, welche Entwicklungsmöglichkeiten er sieht und mit welchen Rezepten er die Probleme angehen will, die jetzt anstehen und in Zukunft anstehen werden. Darum geht es.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist doch genau der Punkt. Hier wird doch hammerhart auf den Kultusminister eingedroschen.
Ich kann nur sagen: Die Konzepte sind doch da! Der Kultusminister bemüht sich darum, alle Probleme, ganz gleich worum es sich handelt, im Arbeitskreis aufzuarbeiten.
Frau Korter, Sie haben doch in jedem Satz gesagt: Das funktioniert nicht, klappt nicht, ist nicht in Ordnung. - Das finde ich nicht richtig!
- Natürlich gibt es Konzepte. Wenn Sie sich intensiv mit den Grundschulen befassten, dann wüssten Sie das. Die Grundschulen arbeiten auch nach den Konzepten.
Ich nenne nur ein Beispiel: Sprachförderung. Wir haben doch immer weniger Zurückstellungen, weil die Sprachförderung so gut klappt. Wenn es irgendwo in den Kommunen einmal hakt - das ist auch in meinem Landkreis vorgekommen -, dann hat daran nicht der Kultusminister Schuld. Die Stunden waren da. Das war eine ganz andere Situation.
Man kann in den Schulen und auch in den Kindertagesstätten abfragen, dass gerade die Sprachförderung von ganz hervorragender Bedeutung ist und auch klappt. Die Untersuchung der Deutsch
Ich bitte Sie herzlich, auch einmal die positiven Seiten und all das zu sehen, was hier auf den Weg gebracht wurde und weiterhin auf den Weg gebracht wird.