sind, zeigen schon, dass die Vielfalt der Behörden, die leider aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen enorm ist, einer echten Koordinierung bedarf. Ich meine, dass die Form der Zusammenarbeit seit der Einsetzung so hilfreich ist, dass man stärker und schneller zulegen kann. Das wird mir von allen Seiten bestätigt. Insgesamt meine ich aber, dass sie in diesem Bereich auch Sisyphusarbeit zu erledigen haben.
Frau Ministerin, können Sie sich auch präventive Maßnahmen zur Verringerung der illegalen Beschäftigung vorstellen? Ich denke hier z. B. an die Forderung der Ausländerbeauftragten, das Arbeitserlaubnisrecht für Ausländer zu erleichtern.
Die Antwort auf die Frage, ob das Arbeitserlaubnisrecht erleichtert werden sollte, ist meines Erachtens mit einem einzigen Satz nicht zu beantworten. Dieses Thema ist sehr viel komplexer. Sie wissen, dass es Bundesregelungen betrifft. Es gibt die Debatte zu der durchaus wichtigen Frage, ob Asylbewerber über einen so langen Zeitraum mit einem Arbeitsverbot belegt werden können. Insoweit lässt sich sicherlich einiges bewerkstelligen, zumal dieses Arbeitsverbot seinerzeit gerade zum Zwecke der Abschreckung und zu nichts anderem ausgesprochen worden ist.
Man kann durchaus konstruktive Ansätze wählen. Das Bündnis für Arbeit beschäftigt sich auch mit der Frage der illegalen Beschäftigung. Es gibt keine einzige Gruppe, die nicht ein Interesse hätte, das Ganze auf eine Grundlage zu stellen, die bewirkt, dass wir möglichst wenig illegale Beschäftigung haben. Das Problem wird aber nicht allein dadurch gelöst, dass Sie die Arbeitserlaubnis in erheblichem Maße erleichtern oder erweitern. In
dem Moment, in dem Sie das Arbeitserlaubnisrecht für einen bestimmten Kreis erweitern, wird es weitere Kreise geben, die in den Bereich eindringen, weil es sich bei den Einkommensverhältnissen, die in anderen Ländern üblich sind, einfach „lohnt“, hierher zu kommen und dennoch noch sehr weit unter Wert zu arbeiten. Solange es die Situation gibt, dass die armen Zonen um den Speckgürtel herum liegen, sind die europäischen Länder meines Erachtens vor Schwarzarbeit und illegaler Arbeit nicht so geschützt, wie sie es sich wünschen.
Frau Ministerin, ich möchte noch einmal auf Vechta und Cloppenburg zurückkommen. Sie haben vorhin Zahlen des Arbeitsamtes Vechta genannt, wonach 6.000 und mehr Fälle überprüft worden seien, und haben die Höhe der Bußgelder genannt. Ich würde gerne wissen, ob die Fallzahlen identisch mit den Personen sind bzw. gegen wie viele Personen Verfahren eingeleitet worden sind.
Frau Abgeordnete, diese Frage kann ich Ihnen im Moment nicht beantworten, kann sie Ihnen aber sicherlich schriftlich beantworten. Die Antwort auf diese Frage wird sehr detailliert sein. Man bereitet sich zwar auf Zusatzfragen vor, aber so detailliert eben doch nicht.
Frau Kollegin, auch insoweit bitte ich um Verständnis. Ich kann Ihnen das nicht sagen. Wir werden die Zusammenstellung vorlegen. Aber wenn ich Ihnen jetzt Zahlen zu Vechta und Cloppenburg herausgreifen würde, wären diese sicherlich nicht richtig. Sie sehen aber anhand der Höhe der Bußgeldzahlungen - das ist die Konsequenz: Das Verfahren wird eingestellt, wenn entsprechend gezahlt wird, und das Verfahren wird fortgeführt, wenn man sich weigert, Bußgelder zu zahlen -, um welche Dimension es sich handelt. Wir werden das aber in jedem Fall aufklären können, weil die Daten und Zahlen vorliegen. Diese Daten und Zahlen müssen jetzt nur noch zusammengefasst werden.
Ich wünsche mir auch hier im Landtag eine Debatte zu diesem Thema. Das wird eine sehr wichtige Debatte sein.
Wir kommen jetzt zu Frage 2. Nun hem we ne Antwoordt in Plattdütsk, ick glow in Oosfreesenplatt. De Abgeordnete Pruin froocht nach
Wunnebar, Herr Präsident! - Herr Präsident! Miene Damn un Herrn! An de 1. Januar 1999 is de Bundesrepublik Dütskland de „Charta för de Regionalof Minderheidenspraken“ bitreden un sietdeem is Plattdütsk tegen Hoogdütsk as Regionalspraak anerkennt. Dokumenten up Platt gellen un Plattdütsk dürt sogaar vör Gericht un up ’t Amt bruukt worden. Wenn Lü Andragen un Anfragen up Platt stellen, sall ok up Platt antwoordt worden.
De Charta gifft de Mögelkheid, de plattdütske Spraak to stönen un as en Stück Kultur van’n Bült Minsken in uns Land to bewahren. Upstünds word t. B. in ruugweg 35 Kinnergaarns in Oostfreesland Plattdütsk as tweede Spraak proot. De Mitarbei
In de Grundschool un in de Scholen, de daarna komen, word haast gaar kein Platt proot un eerst recht neet unnerricht. Plattdütsk as Spraak word blot in Arbeidsgemeenskuppen un denn ok blot namiddags anboden.
2. Wat waard daarför daan un wat hollt de Landesregeren van dat Ansinnen, de Lü in de Amten un Behörden so uttobillen, dat se, wenn ’t mutt, ok wiss up Plattdütsk arbeiden könen, as dat in de Charta verlangt word?
3. Waar sücht de Landesregeren de grootste Schwierigkeiden, wenn ’t daarum geiht, de plattdütske Spraak as tweede mögelke Amtsspraak tegen dat Hoogdütske intoföhren?
Südniedersachsenplatt. Aber nicht so gut wie Hedwig Pruin. Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, dass ich die Antwort der Landesregierung auf Hochdeutsch vortrage. Wir haben aber eine Übersetzung ins Niederdeutsche, die ich zu Protokoll gebe.
Dat ward Se sachts nich toweddern sien, wenn ick hier hoochdüütsch antern do, dat mi doch jedereen verstahn kann. För’t Protokoll hebbt wi dat denn ook noch maal up Platt upschreven.
Wi wöllt, de plattdüütsch Spraak schall naholpen warrn. Dat steiht mit bavenan bi allens, wat wi vun’t Land uut för de Kultur doot un doon wöllt. Jüst dorüm hett doch Neddersassen maakt un
daan, dat Plattdüütsch un Saterfreesch man jo un jo mit för den Deel III vun de Europääsche Charta vun de Regionaal- orrer Minnerheitenspraken anmellt wörrn, un de gellt nu ja al vun’n 1.1.1999 an.
Bi düsse Saak bruukt wi düchtige Hölpslüüd un Mackers. Een vun de is dat Institut für Niederdeutsche Sprache (INS) in Bremen, wo Neddersassen Geld mit toscheten deit – is extra so afmaakt mit de annern Länner, mit Bremen, Hamborg un SleswigHolsteen. Dat INS hett wiet ümto en goden Naam, nich bloots bi de kloken Minschen vun de Wetenschop , nee, ook bi de Schrievers- un Theaterlüüd un bi de Ledergruppen. De wat weten wöllt in un över Platt, jichtenswo hier in Neddersassen orrer wieder weg in’n Noorden, de kloppt bi’t INS an.
Un’n tweten Macker is denn de Oostfrees’sche Landschop in Auerk; ook se kriggt Geld to vun’t Neddersass’sche Ministerium för Wetenschop un Kultur. Dat Plattdüütschbüro vun de Oostfrees’sche Landschop is drievens bi un deit allens, dat dat Oostfrees’sche Platt Updrift kriggt un wedder mehr un mehr bruukt ward – as de Spraak vun Region un Heimat, de allerwegens gellen kann, bi Huus, bi de Arbeit, up’n Amt un so.
Dat Neddersass’sche Kultusministerium hett ook extra en Orrer ruutgeven, wo in steiht, dat Nedderdüütsche un dat Saterfrees’sche schall upholpen warrn. Wat door achter stickt, dat is: eerstlich de Idee vun’n Bildung, de mehr is un inbringt as bet nu dacht, un to’n Tweten denn allens dat, wat bi dat Pilotprojekt „Plattdüütsch in de School“ ruutsuurt is. För dit Projekt harr de Oostfrees’sche Landschop den Updrag un ook Geld vun’t Kultusministerium kregen. „De Region in’n Ünnerricht“ steiht as Naam baven över de Orrer, un binnen ward seggt: Dat de Deerns un Jungs sick en Bild maken köönt vun dat, wat mit de Region allens vermaakt is, schöllt se in de School ook de Spraak vun ehr Region kennenlehren – se schöllt mit ehr ümgahn könen un bibröcht kriegen, wat dat door mit up sick hett.
En egen Fack Nedderdüütsch inrichten, dat kann nu ja nich angahn. Dat wull de hele Organisatschoon vun de School up’n Kopp stellen. Dorüm is in de Orrer vörsehn, de Spraak vun de Region schall allerwegens door heegt un pleegt warrn, wo sick dat in’n Ünnerricht passen deit, un mitspelen schall de Idee, dat de School an sick wieder kieken mööt as bet nu. Woans dat aflopen kunn, dat is in dat Papier natolesen, wat naher över dat Pilot
projekt schreven worrn is. Un door kann’n denn ook wies warrn, wat anner Regionen vun dit Projekt lehren un namaken köönt.
Bi de Regeern vun de Bezirken gifft dat Lüüd, de hebbt den Updrag, se schöllt för de Fraag „Nedderdüütsch in’n Ünnerricht“ sorgen. De schöllt sick, jedereen an sien Steed‘, mit jüm ehr Landschop un jüm ehren Landschopsverband tohoopdoon un tosehn, wat se nich hier un door en Schoof Lüüd finnt, de mitmaken wöllt in’n Arbeitsgrupp. Un disse Gruppen schöllt eerst ruutfinnen un denn vörslaan, wat uut de Fraag na de Region warrn kann, wenn‘n door ook de Regionalspraak förföötsch mit rinnernehmen deit. Bi disse Orrer is ook an dat dacht worrn, wat de Mesters in de Grundschool – to’n Bispill in de Regierungsbezirken Weser-Ems un Bruunswiek – sehn un beleevt hebbt, wenn se Öllern, de Platt köönt, door un door maal mit in den Ünnerricht rinhaalt hebbt: De kunnen mit ehr Platt düchtig helpen – so, as dat sien schall mit den ‚apen‘ Ünnerricht.
En Stück Hölp för de plattdüütsch Spraak ward ook door in liggen, dat de Regeern bi de Bezirken, wenn se nee Schoolmesters anstellt, uppassen doot, dat de ook man jo un jo wat vun’t Plattdüütsche kennen doot.
Un wieder noch: An welk Scholen vun de Primarun Sekundarstuuf I schall ünnersöcht warrn, wat un woans dat gahn kann, dat Kinner un junge Lüüd allens mitmaal un een blangen dat anner lehren doot: ehr Moderspraak, en frömde Spraak orrer twee un jüm ehr Regionalspraak. In düssen Punkt kann’n sick al allerhand afkieken bi de, de in de Regierungsbezirken Weser-Ems un Lüünborg bi sünd, de Lütten in de Kinnergoorns wat vun ehr Heimatspraak bitobringen.
Wat de Primarstuuf angeiht, is vörsehn: An welk Scholen in Oostfreesland schall denn, wenn se „verlässliche“ Grundscholen warrn schöllt, denn schall door ook mehr för de Regionalspraak daan warrn. Un för de Sekundarstuuf I weet’n nu al en beten mehr uut de Sekundarschool VarelObenstrohe, wo se en poor Johr mit Plattdüütsch in de Gangen sünd. Vun den Johrgang 7 an ward door anbaden, dat de jungen Lüüd sick Plattdüütsch as Ünnerrichtsfack free uutsöken köönt – richtig mit’n Zensur in’t Tüüchnis. Un dit Fack löppt denn in de Johrgäng 9 un 10 as Wahlplichtkurs wieder, heel un deel parallel mit dat Fack Franzöösch.
Bi’n Fackdrepen dit Johr schall noch maal vun Grund up överleggt warrn: De Regionalspraak lehren – wat höört door mit to un wo schall dat allens up ruut?
De Charta, seggt de Präambel, is in eerste Reeg för de Kultur dacht. Liekers hett sick dat Land Neddersassen as Plicht övernahmen, dat’n ünner de un de Ümstännen de Regionalspraak Nedderdüütsch ook bi de Verwalten un bi Steden för öffentliche Deensten bruken dörf. En Spraak weer ja meist keen Spraak mehr, wenn‘n mit ehr goor nich bi de Behöörd‘ ankamen dörf. En Spraak is nu maal doorför door, dat een den annern vör all Lüüd ehr Ogen wat to weten gifft. Dorüm kann’n nich seggen, se dörf alleen man för dat Private gellen, un annerwegens nich.
Woll is verlangt, de Staaten schöllt drievens door up to, dat se de Regional- orrer ook Minnerheitenspraken Schuuls un Hölp tokamen laat. Man: Wat se doon wöllt, dat de Verdrag sienen Sinn kriggt, un woans se dat anstellen doot, dat liggt alleen bi de Staaten sülven. Dat de Minschen sick kloor ward, wat dat mit ehr Regional- orrer Minnerheitenspraak up sick hett, sitt upstunns en Schoof Lüüd tohoop un raatslaagt. De Neddersass’sche Heimatbund hett disse Arbeit anröögt, un mitmaken doot door Afornte uut’n Landdag un welk vun de Ministerien, de dat angeiht, un vun de kommunalen Verbänn‘. De sünd bi un diskereert: Woans kann’n de Heimatspraken uphelpen? Un uplest wöllt se swart up witt upschrieven, wat’n över düsse Saak weten mööt. Dat ward denn de up’n Amt un bi de Behöörd‘ tostüürt, dat de Charta na un na richtig Hand un Foot kriggt.
Dit allens, een mit’nanner, wiest den Weg na vörn. Un door kann’n denn ook an sehn, wo wietlöftig de Fragen sünd, wenn’n door up ruut will, dat de Minschen mehr över de Regional- un Minnerheitenspraken to weten kriegen un dat se door ook beter mit ümgahn könen schöllt. De up’n Amt un bi de Behöörd‘ ward door wiß ehren Vördeel vun hebben.