Protocol of the Session on August 30, 2002

(Schack [SPD]: Konnten wir nicht!)

- Herr Schack, seien Sie ganz ruhig. - Der nächste Punkt: Wer hat die Forschungsaktivitäten für regenerative Energien Anfang der 80er-Jahre eingeleitet? - Das war die CDU.

(Beifall bei der CDU)

Wer hat in Niedersachsen DEWI gegründet? Wer hat das Solarinstitut in Emmerthal gegründet? - Das war die CDU, meine Damen und Herren!

(Beifall bei der CDU)

Wir waren für nachwachsende Rohstoffe einmal das Land Nr. 1 in Deutschland. Das ist leider vorbei. Diese Position haben wir an Bayern abgegeben. Wer hat den Rio-Prozess vorangetrieben?

(Zuruf von der SPD: Sie!)

Das war der Bundesminister Töpfer von der CDU!

(Beifall bei der CDU)

Wer hat den Kyoto-Prozess entscheidend begleitet? - Das war die Umweltministerin Frau Merkel.

(Beifall bei der CDU)

Meine Damen und Herren, Sie können uns alles mögliche an die Backe heften, aber das passt absolut nicht.

(Beifall bei der CDU)

Ich möchte Ihnen auch sagen, dass Sie sich nicht schöner reden sollten, als Sie sind.

(Adam [SPD]: Was?)

Ich will damit nicht sagen, dass Sie besonders schön sind.

Beim Biogas z. B. sind die Fördermittel sehr gering. Für die kleinen Anlagen, für die dezentralen Anlagen auf den Höfen, gibt es mittlerweile extrem viele bürokratische Hindernisse. Wir kennen die Landwirte, die das beklagen. Herr Schack, das ist geradezu abenteuerlich.

(Beifall bei der CDU - Schack [SPD]: Das sehe ich überhaupt nicht so!)

Die Energieeinsparprogramme hier im Lande, meine Damen und Herren, sind alle so allmählich im Sande verlaufen. Das hat auch Frau Harms in den letzten Tagen beklagt. Das sind Fakten, um die Sie sich nicht drücken können.

(Frau Harms [GRÜNE]: Aber hier passiert doch nur, was Sie wollen!)

Meine Damen und Herren, Sie mahnen die Brennstoffzellenforschung zu Recht an. Aber hätten wir nicht etwas von dem Erlös des Verkaufs der Harzwasserwerke für zukunftsträchtige Aktionen wie z. B. die Einrichtung eines Technologiefonds, aus dem Forschung gefördert wird, investieren können?

(Beifall bei der CDU)

Andere Länder haben das beim Verkauf des Tafelsilbers gemacht.

Wenn ich mir den Ökofonds der früheren Jahre anschaue, stelle ich fest, dass dieser nie zu Ende abgerufen worden ist. Der Finanzminister war dankbar und hat sich gefreut, weil er die Millionen zurücküberwiesen bekommen hat, anstatt dass sie in eine ökologische Wende investiert worden wären.

Meine Damen und Herren von der SPD, bleiben wir alle ganz ruhig. Wahlkampfgeklingel gehört dazu. Niemand bestreitet, dass es mit der Windenergie vorangegangen ist. Wir stehen an Ihrer Seite, wenn es um Offshore-Fragen geht. Das ist gar keine Frage. Lassen Sie uns diese Wege gemeinsam beschreiten. Nach der Wahl sprechen wir ruhig darüber, dann haben wir alle wieder ein vernünftiges Maß. Ich bin guter Hoffnung, dass die Entwicklung dann weiterlaufen kann. - Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU)

Frau Harms hat das Wort.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Zachow, wenn morgens früh die Sonne lacht, dann hat es die CDU gemacht, und im Himmel ist Jahrmarkt!

(Beifall bei der CDU)

Ich weiß nicht, wem Sie diese Geschichten tatsächlich noch verkaufen wollen.

(Zurufe von der CDU)

Um nicht CDU-Abgeordnete zu zitieren, die sowieso keiner kennt, fangen wir doch einmal mit Ihrem Kanzlerkandidaten und der letzten Initiative des bayerischen Freistaates gegen die Solarenergie an. Es war im Juni, also in diesem Sommer, als die bayerische Staatsregierung versucht hat, einen Antrag auf Anhebung des 350 MW-Deckels zur Förderung von Fotovoltaik zu kippen. Er sollte auf 1 000 MW angehoben werden. Es ist gegen den Widerstand von Edmund Stoiber und etlicher Unionspolitiker geglückt, dieses verrückte Ansinnen der CDU und des Freistaates Bayern zu kippen. Es ist Ihr Kandidat, der mit dem Solarstandort Bundesrepublik Deutschland gespielt hat. Die Folgen in Hameln, dass BP nicht in die Gänge kommt, - -

(Frau Körtner [CDU]: Das sagen Sie mal!)

- Frau Körtner, gehen Sie einmal nach Hameln und verteidigen Sie die Solarpolitik der CDU/CSU. Der Einbruch, der an diesem Standort droht - viele Menschen in der Weserregion haben ihre Hoffnung darauf gesetzt, dass auch andere Unternehmen davon profitieren -, ist von der CDU/CSU zu verantworten.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Wir können uns vor lauter Zitaten von CDUPolitikern überhaupt nicht mehr retten. Kurt-Dieter Grill z. B. - -

(Zuruf von der CDU: Keine Beleidi- gungen! – Gegeneruf von Adam [SPD]: Das fällt schon schwer bei Herrn Grill!)

- Ich beleidige ihn nicht Ich zitiere ihn, und Sie können dann darüber entscheiden, ob er ein Umweltpolitiker ist oder nicht. - Kurt-Dieter Grill sagte - Zitat aus der Financial Times Deutschland -:

„Es macht keinen Sinn, die Dächer in Deutschland weiter mit Solaranlagen zuzupflastern.“

In welche Richtung diskutiert denn die CDU? Kurt-Dieter Grill erhebt den Anspruch, einer der führenden Umweltpolitiker der CDU zu sein.

(Zuruf von der CDU: Ist der hier im Landtag?)

Mit Ihrem Chef Christian Wulff, der leider nicht anwesend ist, und Herrn Hirche war ich zusammen in Osnabrück auf einem Podium. Was habe ich mir da anhören müssen? - Das Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien wird von einer schwarz-gelben Regierung zurückgeholt, wenn es eine solche denn gibt. Ich hoffe ja, dass es nicht so weit kommt.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Wie man so mit Standortinteressen und mit umweltpolitischen Interessen spielen kann, verstehe ich überhaupt nicht.

(Möllring [CDU]: Was haben Sie denn mit dem Transrapid gemacht?)

Christian Wulff argumentiert angeblich ökonomisch. Ich muss Ihnen sagen: Mir geht das langsam auf den Wecker. Er möchte nämlich, dass keine Dauersubventionierungen stattfinden. Das hat er jedenfalls gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gesagt.

(Zuruf von der CDU)

- Schauen Sie doch einmal ins Gesetz. Was ist denn da verankert? - Da ist ein marktwirtschaftliches Instrument verankert, nämlich die degressive, also die sinkende Vergütung z. B. für die Windenergie. Wie viel mehr Markt wollen Sie denn eigentlich noch? Ich weiß manchmal gar nicht, ob Sie eigentlich wissen, worüber Sie in diesen Bereichen diskutieren.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Ihre Empörung über die angebliche Behauptung, die CDU/CSU würde auf Atomenergie setzen, war groß. Frau Merkel hat ausdrücklich erklärt, dass nach einer Wahl, die erfolgreich für die CDU/CSU verläuft, der Ausstieg, der Konsens zurückgeholt werden soll. Zum Abschluss der Arbeit der Enquete-Kommission hat die CDU/CSU gemeinsam mit der FDP ein Szenario vertreten, in dem auf den Zubau von 50 bis 70 Atomkraftwerken gesetzt wird.

(Schirmbeck [CDU]: Wer will das denn?)