Protocol of the Session on August 27, 2020

und die sich auch oft gegen menschliches und mitmenschliches Handeln stellt,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD)

und deshalb sind Sie auch keine Opfer, wenn man Ihre Anträge ablehnt. Ihre Anträge muss jeder vernünftige und klar denkende Mensch ablehnen, um niemanden zu gefährden oder auszugrenzen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Stephan J. Reuken, AfD)

Und wenn denn diese Masken so unnütz sind und so gefährlich sind und was Sie alles erzählt haben, Herr Förster, dann frage ich mich doch, warum die Abgeordneten Ihrer Fraktion in den ersten Landtagssitzungen während der Pandemie alle mit Mundschutz hier aufgetaucht sind,

(Heiterkeit bei Thomas Krüger, SPD)

obwohl es nicht einmal nötig war.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE –

Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD –

Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD –

Zwei Geistesgestörte meiner Fraktion! –

Macht doch eine

persönliche Erklärung im Anschluss! –

Glocke der Präsidentin)

Herr Schneider, ich wollte Ihnen nur sagen, dass …

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Jürgen Strohschein, AfD)

Einen Moment bitte, Frau Oldenburg!

Offensichtlich haben Sie mit Ihren Ausführungen einen Nerv in der AfD-Fraktion getroffen.

(Zurufe von Stephan J. Reuken, AfD, und Jens-Holger Schneider, AfD)

Ich bitte doch um etwas Ruhe, damit ich der Rednerin wieder folgen kann!

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Herr Schneider, ich wollte nur sagen, Herr Professor Dr. Weber hat eben gesagt, das waren zwei Geistesgestörte in Ihrer Fraktion.

(Andreas Butzki, SPD: Ja, hab ich auch gehört.)

Damit meint er Sie. Ihr müsst mal das Verhältnis untereinander klären!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Andreas Butzki, SPD: Das gibt einen Ordnungsruf. Das war beleidigend.)

So, und wenn Sie jetzt zugehört hätten, könnten Sie vielleicht schon erahnen, dass wir den vorliegenden Antrag ablehnen,

(Zuruf von Jürgen Strohschein, AfD)

denn meine Fraktion möchte selbstverständlich die Maskenpflicht im Schulgebäude beibehalten, selbstverständlich nicht im Unterricht und nicht im Freien, wenn die Lerngruppen sich nicht begegnen.

Ihr Antrag ist eine Aufforderung, bei Rot über die Straße zu gehen, und zwar zur Hauptverkehrszeit an der belebtesten Straße in Mecklenburg-Vorpommern, denn erstens schützt die Maske den jeweils anderen und nicht sich selbst. Das bedeutet, wenn man auf sie verzichtet, gefährdet man nicht sich selbst – das wäre mir bei Ihnen noch egal –, sondern man gefährdet den gegenüber. Und weil es eben nicht um einen selbst geht, darf auch niemand diese Pflicht des Schutzes aufheben.

Ich weiß, es ist nicht so richtig Ihr Ding und es gehört auch nicht zu Ihrem politischen Selbstverständnis, sich für andere einzusetzen und sie zu schützen, umso wichtiger ist es aber, dass dieses Parlament die Menschen schützt.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Vor der AfD! – Heiterkeit und Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Und zweitens sind Schulen die reinsten Bakterienschleudern, ob bei Schnupfen, Husten, Grippe, Magen- und Darmerkrankungen, an kaum einem anderen Ort ist man so vielen Krankheitserregern ausgesetzt. Sie könnten also genauso gut die Schüler und Lehrkräfte auffordern, sich gegenseitig anzuniesen und anzuhusten. Eine Schule hat durchschnittlich 400 Schülerinnen und Schüler, diese Kinder und Jugendlichen haben alle Eltern, Geschwister, Großeltern, also mindestens 2.500 bis 3.000 Personen, die mit einer einzigen Schule in direkter Verbindung stehen. Sie gefährden bei all diesen Menschen die Gesundheit.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Und weitere Argumente gegen Ihren Antrag anzuführen, würde tatsächlich meine Gesundheit gefährden.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Mir liegt ein Antrag auf Kurzintervention von Herrn Schneider vor.

(Andreas Butzki, SPD: Da bin ich ja mal gespannt! – Peter Ritter, DIE LINKE: Da wird er jetzt erklären, warum er ʼne Maske getragen hat, oder, dass er keine getragen hat, und warum.)

Das werde ich Ihnen nicht erklären, Herr Ritter.

(Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Frau Präsidentin! Frau Oldenburg! Ich habe in der „Zeit Online“ gerade einen sehr interessanten Artikel gelesen mal wieder,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Echt?!)

über Schweden, über den Sonderweg und dass gesagt wurde, dass diverse Studien vorliegen, und dass gesagt wurde, Maskenpflicht und Kleingruppenunterricht. Von wegen, die Kinder saßen wie gewohnt dort und sind nicht krank geworden.

(Horst Förster, AfD: Die sind alle bescheuert.)

Die sind alle bescheuert und sind alle geistig gestört oder auch nicht.

(Thomas Krüger, SPD: Wir hätten in Mecklenburg-Vorpommern 900 Tote mehr, wenn wir den schwedischen Weg gegangen wären. 900!)

Nee, Moment, das ist auch Unsinn, Herr Krüger! Lassen Sie es einfach mal sein, lesen Sie mal nach!

Da nehme ich Island, da nehme ich Finnland, da nehme ich all die anderen skandinavischen Länder, die den Sonderweg gegangen sind und wo es eben nicht diese verheerenden Auswirkungen gegeben hat, die alle prognostiziert wurden und die alle herbeigebetet wurden.

(Zuruf von Holger Arppe, fraktionslos)

Die schwedischen Schulen haben funktioniert in der Hochzeit von Corona, ohne dass es dort katastrophale Zustände gegeben hat,

(Zuruf von Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)