Protocol of the Session on January 30, 2020

(Die Abgeordnete Simone Oldenburg bittet um das Wort für eine Anfrage. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Diese bestehen in unterschiedlichen Lebensbereichen und reichen unter anderem von Kommunikationshilfen bei Behördenterminen, steuerlichen Vergünstigungen, Schwerbehindertenrabatten über Ermäßigungen bei den Rundfunkgebühren bis zu kostenfreien Beförderungen beim ÖPNV. Da ist heute auch schon einiges genannt worden.

Frau Abgeordnete, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Fraktionsvorsitzenden Frau Oldenburg?

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Danke schön, Frau Präsidentin.

Nach Ihrer Logik heißt das, dass alle Anträge, die jetzt gestellt werden, bis zum nächsten Doppelhaushalt nicht mehr genehmigt werden können, weil der Doppelhaushalt ja im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen worden ist. Ist meine Annahme richtig?

Wenn Sie genau zugehört haben, habe ich gesagt, dass sich die Chancen, irgendwas zu verändern, nicht gerade erhöht haben. Das war meine Aussage.

Kann ich eine Nachfrage stellen?

Frau Abgeordnete, gestatten Sie eine weitere Zwischenfrage der Fraktionsvorsitzenden...

... Frau Oldenburg?

Bitte schön, Frau Oldenburg.

Dann möchte ich präzisieren: Heißt das, dass für alle nachfolgenden Anträge die Chancen geringer werden, umgesetzt zu werden, aufgrund dessen, dass der Haushalt im Dezember 2019 beschlossen wurde?

Die Chancen sind geringer, sicherlich. Und wenn irgendwas gemacht werden kann,

(Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

dann müssen wir im Finanzausschuss darüber sprechen,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Dann machen wir jetzt nichts mehr mit.)

ob da dann irgendwas Weiteres möglich ist, weil das kostet ja zusätzliches Geld dann.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ach!)

Frau Friemann-Jennert, gestatten Sie jetzt eine Zwischenfrage des Abgeordneten de Jesus Fernandes?

Wenn es sich jetzt auf das bezieht. Ich wollte...

Also wir können das jetzt nicht diskutieren. Die Frage ist,...

Am Ende der Rede.

... gestatten Sie...

Am Ende der Rede, Frau Präsidentin.

So, ich möchte fortsetzen, wenn ich darf.

Also noch mal, hörbehinderte Menschen verfügen bereits in unserem Bundesland über vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten, auf die sie zurückgreifen können. Ich habe sie eben schon benannt. Gehörlose und schwerhörige Menschen können wie Menschen mit anderen Handicaps und Behinderungen im Übrigen auch ihren Grad der Behinderung feststellen lassen und dadurch Leistungen in Anspruch nehmen. Über die Eingliederungshilfe an dieser Stelle nach BTHG ist eben auch schon gesprochen worden. Und sicher lässt sich immer darüber diskutieren, ob Leistungen erweitert und angesichts neuer technischer Möglichkeiten angepasst werden können. Für ein explizites Landesgeld sehe ich angesichts der bereits zu gewährenden Unterstützungsmöglichkeiten keine Möglichkeit. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Ich kann jetzt zwar schwerlich noch nach einer Zwischenfrage fragen, aber ich frage Sie, Frau Abgeordnete, sind Sie bereit, eine Frage des Abgeordneten...

... de Jesus Fernandes zu beantworten.

Bitte schön, Herr de Jesus Fernandes.

Ja, vielen Dank für die Zulassung der Frage.

Ich sage Ihnen mal ein Beispiel: Ein hörgeschädigter,

(Rainer Albrecht, SPD: Frage!)

ein tauber Mensch...

Das ist die Einleitung zur Frage, ist notwendig.

Kurz.

Wenn Sie mir das gestatten,...

So steht es...

... wäre ich wahrscheinlich schon fertig.

Also,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Jetzt würde ich ihm aber das Mikro abdrehen.)

wir müssten jetzt mal darüber reden. Sie haben das nicht zu kommentieren. Ich habe nur gesagt, dass eigentlich – und das steht in unserer Geschäftsordnung – eine Frage, die kurz und präzise ist, zuzulassen ist. Ich lasse auch eine kurze Einleitung zu. Ich muss Sie aber darauf hinweisen, dass sie eben nur kurz sein darf, damit ich sie zulassen kann. Und jetzt können Sie Ihre Frage stellen.

Ein tauber Mensch will zur Apotheke gehen und sich notwendige Medikamente holen. Er verliert sein Portemonnaie, hat damit kein Geld mehr, geht zur Bank und versucht dort, händeringend zu erklären, dass er das Portemonnaie verloren hat oder dass er die Person ist mit dem entsprechenden Konto.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das ist eine Wahnsinnshürde und er kommt nicht zum Erfolg. Das ist ein Beispiel aus der realen Welt sozusagen. Meinen Sie, dass so einem Menschen die bloße Debatte hilft in diesem Fall, wie Sie ja angekündigt haben: „Gut, dass wir darüber reden!“?

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zurufe von Ministerin Stefanie Drese und Peter Ritter, DIE LINKE)

Ja, genau, die 100 Euro helfen ihm in diesem Fall sicherlich nicht. Also ich kann mir da vorstellen, wenn mir so ein Mensch begegnet,

(Rainer Albrecht, SPD: Ein Stift und ein Blatt Papier hilft da mehr.)