Protocol of the Session on December 11, 2019

Meine Damen und Herren, in wenigen Tagen ist bekanntlich Weihnachten.

(Tilo Gundlack, SPD: Schon wieder?! – Wolfgang Waldmüller, CDU: Oh, das ist kein Märchen!)

Und wie am Weihnachtsabend gibt es auch bei diesem Haushalt einige gute Sachen auf dem Gabentisch

(Tilo Gundlack, SPD: Hoppla!)

und es gibt Dinge, die auf dem Wunschzettel stehen,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

aber dort nicht unter dem Weihnachtsbaum liegen. So ist es eine gute Sache, dass die Kita nach vielen, vielen Jahren der Ankündigung endlich beitragsfrei wird.

(Tilo Gundlack, SPD: Siehste! – Thomas Krüger, SPD: Ja.)

Was allerdings nicht auf dem Gabentisch liegt, aber von Erziehern und Eltern gleichermaßen eingefordert wird,

(Vincent Kokert, CDU: Qualität, Qualität!)

ist die Verbesserung der Qualität.

(Beifall Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Richtig!)

Und wir können es nicht oft genug sagen: Dafür brauchen wir in den Kitas dringend mehr Personal!

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE und Jens-Holger Schneider, AfD – Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Wir schätzen,

(Thomas Krüger, SPD: Das stellen wir nachher noch klar.)

wir schätzen, dass landesweit gut 5.000 Erzieherinnen und Erzieher mehr erforderlich sind.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Klar, dass die nicht von heute auf morgen zur Verfügung stehen und das nur schrittweise geht,

(Unruhe bei Tilo Gundlack, SPD, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

aber die Landesregierung müsste sich auch wirklich auf den Weg machen. Das aber, meine Damen und Herren, tun Sie nicht.

(Vincent Kokert, CDU: Achtung, der Prinz läuft weg! – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU und Jens-Holger Schneider, AfD)

Meine Damen und Herren, wir finden uns auch nicht damit ab, dass sich das Land völlig aus der Verantwortung zieht für den Nahverkehr mit Bus und Bahn.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)

Es ist gut und richtig, dass Landkreise sowie Rostock und Schwerin mit dem künftigen FAG ab 2020 mehr Verantwortung erhalten.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Hm!)

Sie sind Aufgabenträger für den ÖPNV. Aber die kommunale Familie kann das nicht allein stemmen und die Unterfinanzierung ist ja gerade der Grund dafür, dass das Angebot schlechter wurde. Wir werden nicht ruhen, bis Kinder und Jugendliche landesweit und jederzeit kostenfrei Bus und Bahn nutzen können.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zurufe von Vincent Kokert, CDU, und Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Auch wenn auf kommunaler Ebene schon viel passiert ist, um die Mobilität von Schülerinnen und Schülern deutlich zu verbessern, so bleibt ein Haken: Bestehende Angebote enden jeweils an der Kreis- beziehungsweise an der Stadtgrenze. Sie sind abhängig vom Wohnort und gleichen einem Flickenteppich. Und wo nichts fährt, nutzt auch kein kostenfreies Angebot.

(Thomas Krüger, SPD: Hach! – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Da ist es schon kostenlos.)

Deshalb brauchen die Aufgabenträger zusätzliche Mittel für Busse und Personal und damit für ein besseres Angebot.

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Mit Landeshilfe können Verkehrsverbünde entstehen,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Genau.)

Tarifeinheit erreicht sowie Bahn, Bus und Rufbus besser verknüpft werden. Und auch die Digitalisierung muss vorangetrieben werden. Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot nützt allen Menschen im Land. Zunächst sollen es Kinder und Jugendliche, auch die Azubis kostenfrei nutzen können. Bund und Land sowie die Kommunen müssen endlich gemeinsam Mobilität für alle sichern.

Meine Damen und Herren, besonders strukturschwache ländliche Regionen warten weiterhin auf Unterstützung.

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)

Wo Schule, Kita, Bus, Laden und vor allem die jungen Leute weg sind, dafür marode Straßen und Leerstand das Dorfbild prägen, muss endlich etwas geschehen. Aber gerade dort sind den Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern häufig die Hände gebunden und genau dort wollen wir mit einem Regionalbudget unterstützen. Kein Betteln, keine bürokratischen komplizierten Förderverfahren und keine Eigenmittel sollen nötig sein,

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

stattdessen soll allein vor Ort entschieden werden, wofür das Geld ausgegeben wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Diesem Anliegen verweigern sich SPD und CDU nun schon seit Jahren.

(Egbert Liskow, CDU: Oh!)

Stattdessen wurden Modellregionen auserkoren, wird immer noch verhandelt, was denn überhaupt gebraucht würde, und bleibt für die ländlichen Gestaltungsräume eingeplantes Geld im Strategiefonds liegen. Oder die Mittel werden für ein Mobilfunkprogramm abgezweigt, welches zwar Schlagzeilen produzierte,

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

aber bisher keine Funklöcher schloss und es auch in absehbarer Zeit nicht tun wird.

(Thomas Krüger, SPD: Planungsvorhaben dauern.)

Fühlen sich Menschen verlassen

(Andreas Butzki, SPD: War das jetzt gerade Werbung für unser Bundesland, Frau Rösler?)

und Regionen abgehängt,

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)