Protocol of the Session on September 5, 2019

(Nikolaus Kramer, AfD: Autobahn.)

Aber wir brauchen doch jetzt wirklich nicht ständig nur mehr Strom. Es gibt doch auch andere Möglichkeiten, Energie einzusparen durch Effizienzmaßnahmen, und dann noch so ein Gesetz, also ich bitte Sie!

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ums Wort gebeten hat noch einmal für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Dr. Schwenke.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich bin ja lernfähig.

(Zuruf von Nikolaus Kramer, AfD)

Lernfähig. Vielleicht hören Sie dann auch mal wenigstens richtig zu. Im Unterschied zu Ihnen, Sie machen eine Vogel-Strauß-Politik, und da ist es auch völlig egal, wer hier vorne zu solchen Themen redet. Das belegt einfach nur Ihre Ignoranz. Dazu will ich mich, ehrlich gesagt, überhaupt gar nicht mehr äußern.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Jochen Schulte, SPD: Schön.)

Und, Herr Borschke, es wäre mir sehr recht, wenn wir so viel Einfluss hätten, wie Sie das hier darstellen. Da könnten wir viel mehr bewegen. So müssen wir immer wieder Anträge stellen, wo von vornherein klar ist, dass die nicht überwiesen, also schon gar nicht angenommen, aber auch nicht überwiesen werden.

Aber nun zu dem Antrag und zu dem, was hier gesagt worden ist. Also der Minister hat die drei grundlegenden Konzeptionen, wie man das bezeichnen will, hier genannt. Die energiepolitische Konzeption, wo wir schon damals, als wir sie beschlossen haben – oder besser gesagt, wir haben sie ja nicht beschlossen, aber als die Mehrheit des Landtages sie beschlossen hat –, gesagt haben, dass die in manchen Bereichen schon viel zu unambitioniert war und überhaupt schon überholt. Heute ist sie auf jeden Fall überarbeitungsbedürftig. Der Aktionsplan Klimaschutz, wie gesagt, da habe ich ja vorhin gesagt, da ist viel Richtiges drin, aber es ist zum großen Teil unverbindlich. Und das müssen wir ändern, davon bin ich fest überzeugt.

Sie sagen, am 20.09. wird das Kabinett ein Klimaschutzgesetz beschließen. Wir haben es ja noch nicht, also können wir ja heute noch gar nicht wissen, wie sozusagen die Auswirkungen auf die Länder sind. Also die Einblicke, die Herr Eifler uns da gegeben hat, die machen ja

zumindest deutlich, dass es Umsetzungsmaßnahmen auf Länderebene geben muss. Also wenn sozusagen die Bundesregierung was beschließt für die ganze Bundesrepublik, dann müssen wir uns überlegen, welchen Anteil haben wir an dieser Umsetzung.

(Thomas Krüger, SPD: So ist die Reihenfolge.)

Also das heißt, jedes Land hat dann auch Möglichkeiten und Spielräume und Notwendigkeiten, eigene Umsetzungsziele zu bestimmen.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Wie gesagt, wir haben ja noch kein Gesetz auf den Tisch gelegt. Und da will ich nur sagen, Herr Eifler, wissen Sie was, wir sind elf Leute in unserer Fraktion. Ich habe noch einen ganzen, ach Quatsch, einen drittel Mitarbeiter,

(Zuruf von Wolfgang Waldmüller, CDU)

der die Energiefragen mitbearbeitet. Also von uns zu verlangen oder von mir zu verlangen, ein Klimaschutzgesetz zu erarbeiten,

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

das besser ist als das von Baden-Württemberg!

(Zurufe von Jochen Schulte, SPD, und Martina Tegtmeier, SPD)

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass wir ein solches Gesetz haben wollen, sondern ich habe gesagt, wir wollen ein unseren Bedingungen und den Notwendigkeiten entsprechendes Gesetz haben.

(Zuruf von Bernhard Wildt, Freie Wähler/BMV)

Also ist es im Prinzip, das ist natürlich reiner Populismus von Ihnen gewesen, Herr Eifler. Sie machen ja auch keine Gesetze. Sie lassen sich Ihre Gesetze auch von der Landesregierung erarbeiten,

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Egbert Liskow, CDU: Ach!)

und Sie haben die gleichen Möglichkeiten, vielleicht sogar noch viel mehr,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

weil Sie eben die Ministerialbürokratie

(Torsten Renz, CDU: Nein, Sie haben Oppositionszuschlag.)

noch auf Ihrer Seite haben.

(Zurufe von Torsten Renz, CDU, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Ja, Sie können sich ja dann alle noch hier hinstellen. Bei diesem Durcheinandergerede verstehe ich das sowieso nicht.

(Torsten Renz, CDU: Sie haben viel mehr Geld fürs Personal als wir.)

Also, ich habe ja,

(Glocke der Vizepräsidentin – Torsten Renz, CDU: Herr Ritter nickt zustimmend.)

ich habe ja überhaupt nichts dagegen, wir können ja durchaus den 20.09. abwarten und sehen, was da auf den Tisch gelegt wird.

(Zurufe von Dietmar Eifler, CDU, und Torsten Renz, CDU)

Deshalb sage ich, lassen Sie uns doch den Antrag überweisen

(Torsten Renz, CDU: Nein.)

in den Energieausschuss, und dann können wir sehen, was die Bundesregierung macht,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

und dann werden wir sehen, wie wir weiter mit dem Thema umgehen.

Eine Sache noch, das tragen Sie ja auch wie so eine Monstranz vor sich her, liebe Kollegen aus der CDU: Sie reden immer von Anreizen und Freiwilligkeit und keine Verbotspartei und keine,

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

und keine Regulierung.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Wenn es denn funktioniert, habe ich überhaupt nichts dagegen, aber wir haben schon so oft Schiffbruch erlitten mit dieser Freiwilligkeit,

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

mit den Appellen, die wir immer wieder an bestimmte Gruppierungen gerichtet haben,

(Glocke der Vizepräsidentin)

und nichts ist passiert, im Gegenteil, verarscht worden sind wir in vielen Bereichen.