Sie haben sich ja selbst entlarvt. Sie haben ja hier gestanden, Herr de Jesus Fernandes, und haben gesagt, ja, und was machen Sie denn für die Frauen, die zu Hause bleiben?
Wir wollen eine gute Kinderbetreuungsinfrastruktur, die Kinder sich entwickeln hilft, die Kinder fördert und die Frauen und Männern die Möglichkeit gibt, sich entscheiden zu können, in welchen Umfang sie berufstätig sind
Und wenn Sie von Verwaltungsaufwand reden, dann muss ich sagen, also irgendwie haben Sie es nicht verstanden, auch das haben Sie nicht verstanden, weil der Verwaltungsaufwand, der erhöht sich doch nicht, der wird doch weniger. Jetzt kann jede Kita, ohne zu prüfen, wie viel Geld kriegen die von den Eltern, ohne mahnen zu müssen, ohne hinterherrennen zu müssen und noch Geld reinzuholen,
die legen Rechnungen und kriegen ihr Geld. Wo ist das denn eine Steigerung des Verwaltungsaufwandes?
Und dann kommt ja in der Diskussion auch immer das Thema „Kostenfreiheit in anderen Bundesländern“. Schauen Sie sich doch bitte mal an, was andere Bundesländer machen! Da sagt man, ja, Rheinland-Pfalz, die sind schon seit Jahren kostenfrei, und Hamburg, die machen das auch kostenfrei. Gucken Sie sich doch mal an, was die anbieten!
Was für Betreuungszeiten sind kostenfrei gestellt und in welchem Umfang? Wie viele Kinder erreichen die denn? Und wenn wir uns dann hinstellen und sagen, wir in Mecklenburg-Vorpommern sind bei dem Thema Betreuungsumfang spitze in der Bundesrepublik Deutschland,
Das ist die Lebensrealität, Herr de Jesus Fernandes! Und bevor Sie sich wieder hier ans Mikro stellen in diesem Landtag, sollten Sie sich künftig irgendwie sachkundig
machen und nicht irgendwie mit irgendwelchen absurden Behauptungen jedes Mal hier sich hinstellen und irgendwelche Dinge loslassen,
(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Jetzt sagen Sie mal was zu Integrations- leistungen! Die Ministerpräsidentin ist das schuldig geblieben und die Integrationsministerin auch. Also das ist abgrundtief peinlich!)
Also ahnungslos in der Sache, immer dezidiert in der Auffassung und harsch im Ton – das ist das, was man zu Ihnen sagen muss.
Jetzt würde ich gerne noch drei Sätze sagen zu Frau Bernhardt. Ausbildungsplatzplanung schafft noch keine Fachkräfte. Und die Situation mit den Fachkräften hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern wie in anderen Ländern ist ja bekannt. Alle sind auf der Suche nach Fachkräften. Ich sehe Herrn Waldmüller. Das Handwerk und die Industrie- und Handelskammer und alle im Grunde genommen sind auf der Suche nach Fachkräften. Und dann zu sagen, Bewerber wären genug da gewesen, das sehe ich nicht.
Und eins ist auch eine ganz klare Geschichte: Wenn ich den Standard so hoch lege, dass nur noch alle drunter herlaufen, dann ist keinem geholfen. Und wenn ich eine neue Situation habe, die einfach auch deutlich macht, dass ich beim Thema Fachkräfte flexibler agieren muss, dann muss ich letztendlich über diese Standards nachdenken
oder ich stampfe das Angebot ein, weil letztendlich eine Absicherung nicht mehr stattfindet. Und da, sage ich Ihnen, sind wir dafür, auch flexibel auf die Lebenswirklichkeit in unserem Land zu reagieren.
Ich denke, die Dinge, die mir aufgefallen sind, habe ich abgearbeitet. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
(Peter Ritter, DIE LINKE: Seinen Eigenanteil am Gesetz noch mal deutlich machen. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)