Protocol of the Session on September 14, 2018

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Die Hakenkreuz- schmierer in Boizenburg waren Muslime?!)

ein neues deutsches Problem

(Glocke der Vizepräsidentin)

gemacht wird. Es ist bezeichnend, dass...

Also wenn Sie in dem Selbsthass auf Deutschland irgendwie gestört werden, werden Sie ja ganz wild.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Es ist doch bezeichnend, dass Sie einfach nicht sehen wollen, was jeder, der ein bisschen Objektivität im Kopf hat, sehen muss:

(Karen Larisch, DIE LINKE: Ja, was denn? Was denn? – Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

dass mit dem Islamismus, den wir importiert haben, auch massiv der Antisemitismus wieder nach Deutschland zurückgekehrt wird

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

und von der deutschen Bevölkerung, in der deutschen Bevölkerung keinen Rückhalt findet,

(Karen Larisch, DIE LINKE: Völliger Unsinn!)

bis auf doch natürlich einige Ausnahmen von den Unverbesserlichen, die man wohl immer haben muss und die zu Recht von allen Seiten bekämpft werden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Kommen wir zum Extremismus. Ja, auch diesen gibt es, und zwar auf beiden Seiten. Er liegt dann vor, wenn die Grundlagen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung infrage gestellt und bekämpft werden. Auch dieser Begriff wird im politischen Diskurs inflationär eingesetzt. Rechts, das beginnt da, meine Damen und Herren von der CDU, wo die CDU noch in den 90er-Jahren stand. Dieser Begriff wird im politischen Diskurs beliebig mit „rechtsextrem“ gleichgesetzt.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD)

Links steht demgegenüber für das Gute. Im Kampf gegen rechts sind alle Mittel recht und Übergriffe an der Tagesordnung. Das geht so weit, dass Parteitage und sonstige Veranstaltungen der AfD nur unter massivem Polizeischutz stattfinden können.

(Vincent Kokert, CDU: Das ist auf unseren Parteitagen auch nicht anders. Da sorgen Ihre Leute dafür, Herr Förster, aber mit Sicherheit.)

Dies alles...

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Vincent Kokert, CDU: Aber mit Sicherheit. Ja, das ist so!)

Wenn das so ist, wenn das hier und da sein sollte,

(Glocke der Vizepräsidentin)

dann mit Sicherheit nicht in diesem Ausmaß, und dann können Sie davon ausgehen, dass ich das in gleicher Weise missbillige und verurteile.

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Das alles funktioniert nur, weil sich die Koordinaten des politischen Anstands in unserem Land mächtig verschoben haben. Dazu ein Beispiel, das es so in keinem anderen Land geben könnte. In unserer Hauptstadt, vom Warschauer Platz aus, blicken die Besucher auf ein Dach, in dem in großen Lettern die Botschaft verkündet wird: „Deutschland verrecke“. Dass so etwas möglich ist und geduldet wird, ist bezeichnend für das politische Klima in Deutschland. Die Verunglimpfung des eigenen Landes ist hier zur Normalität geworden und unsere Frau Ministerpräsidentin hat ja auch kein Problem, sich mit einer Band gemeinzumachen, die genau ein solches Vokabular in ihren Texten hat.

Ihrem Antrag, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Extremismus entgegenzutreten, könnten wir ja im Grunde durchaus zustimmen, wenn wir hier denn dieselbe Sprache sprechen würden. Allerdings müssen wir aufgrund diverser Äußerungen der Antragsteller während der letzten Tage und auch heute davon ausgehen, dass es Ihnen um eine ehrliche Auseinandersetzung und Diskussion um die Ereignisse in Chemnitz und insbesondere deren Ursachen nicht geht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Nein, die Zielrichtung Ihrer konzertierten Aktion ist offenkundig. Sie blenden die linksextremistische Entgleisung völlig aus und wollen der AfD Handlungen zurechnen, mit denen diese nichts zu tun hat. Nachdem bei Ihnen die

Erkenntnis gereift ist, dass Sie uns trotz aller Diffamierungen mit dem Wahlzettel nicht aus den Parlamenten vertreiben können, versuchen Sie es jetzt mit dem Vorwurf des Extremismus. Sie wollen uns zu Feinden der Demokratie abstempeln und sind dabei, massiv auf den Verfassungsschutz einzuwirken, damit die AfD unter Verdachtsbeobachtung gestellt und mit dieser Stigmatisierung im politischen Diskurs kaltgestellt wird. Das wird Ihnen allerdings nicht gelingen, weil dafür die Voraussetzungen fehlen, und das wissen Sie genau. Sie hoffen aber, dass irgendetwas schon bei den Bürgern hängenbleibt, so nach dem für jede Verleumdung geltenden Spruch: „Irgendetwas bleibt immer hängen“. Es ist zu hoffen, dass der Wähler dieses schmutzige Spiel durchschaut.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Thomas Krüger, SPD: Jaja, Sie sind das Opfer, ne? Jaja. Sie sind Opfer, das ist klar!)

Ihrem Antrag können wir deshalb nicht zustimmen. Wir werden uns der Stimme enthalten. Zugleich fordern wir Sie auf, unserem Antrag, mit dem wir uns konsequent gegen jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Extremismus, aber auch gegen Deutschenfeindlichkeit sowie jegliche Form verbaler und körperlicher Gewalt, egal aus welcher Richtung, aussprechen, zuzustimmen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Für die Fraktion der AfD hat jetzt das Wort der Abgeordnete Professor Dr. Weber.

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Liebe Bürger von Mecklenburg und Vorpommern! Liebe deutsche Landsleute! Frau Präsident! Werte Kollegen und liebe Gäste! Wenn ich die Aussagen höre, auch von Herrn Renz, aber vor allem von Herrn Krüger und von Herrn Ritter, dass sie sich aussprechen gegen Hass, Gewalt und Hetze, bin ich völlig auf ihrer Seite.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Auch ich und unsere ganze Fraktion sind gegen Hass, Gewalt und gegen Hetze. Allerdings, wenn ich dann die Interpretationen höre, die die vor mir gesprochenen Redner, die Redner, die vor mir gesprochen haben, hier abgegeben haben,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Herr Förster zum Beispiel.)

dann muss ich feststellen, dass sie sich eben nicht gegen Hass, Gewalt und Hetze aussprechen, sondern nur gegen rechte Äußerungen, gegen Gewalt von Rechten und gegen Hetze und Hass, die von Rechten ausgehen.

(Torsten Renz, CDU: Das stimmt nicht, was Sie da sagen!)

Alle diese gleichen Episoden, die von der linken Seite kommen, die erwähnen Sie nicht, die verurteilen Sie nicht.

(Torsten Renz, CDU: Das weise ich zurück. Ich lasse mich nicht in einen Topf werfen.)

Es ist schon mehrfach gesagt worden,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

wenn unsere oder Ihre Parteimitglieder, Ihre in der SPD beheimatete Ministerpräsidentin und außerdem auch der aus Ihren Reihen stammende Bundespräsident zu einem Konzert einladen, zu einem Konzert sogar hingehen und teilnehmen, bei dem offen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Haben Sie auch noch andere Argumente?)

bei dem offen gegen Journalismus und Polizei, Gewalt gegen Journalisten und gegen Polizisten aufgefordert wird,

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

die Texte kennen Sie, „Ich ramme das Messer in die Journalistenfresse“ oder „Bullenklatschen“ und so weiter, diese Band, die sich „Feine Sahne Fischfilet“ nennt und eigentlich „Faule Sahne Fischabfall“ heißen müsste,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

sie wird von Ihrer Seite honoriert und gefeiert. Kein Wort der Abgrenzung, keine Distanzierung der Ministerpräsidentin von solchen Texten. Was soll man dann von Ihrer Aussage halten, Herr Renz und Herr Krüger, dass es an Respekt gegenüber Journalisten und der Polizei mangelt? Das ist richtig, aber auch in Ihren Reihen mangelt es an diesem Respekt,