Bei meinen Vor-Ort-Besuchen höre ich bei den Schulen die verschiedensten Meinungen zu den Seiteneinsteigern. Im Endeffekt ist die Meinung überwiegend positiv, ohne das jetzt zu vernachlässigen, dass einige natürlich Probleme haben, die schon dargestellt worden sind.
Also wir legen natürlich auf eine richtige Fort- und Weiterbildung größten Wert. Wie gesagt, wir wollen eine Evaluierung jetzt dieses Kompaktlehrgangs und wie das insgesamt ist. Es ist ja auch Selbststudium dabei. Und wir brauchen uns nichts vorzumachen, die Seiteneinsteiger, die jetzt hierherkommen, die sind wirklich hoch motiviert,
Wie gesagt, heute lehnen wir den Antrag ab. Konkret zu der Forderung, was Sie jetzt dargestellt haben:
erst mal evaluieren, diskutieren, und dann, denke ich, werden wir für das nächste Jahr entweder das beibehalten oder verbessern. – Danke.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Das Schöne an so einer Debatte ist ja, dass wir hier gegenseitig Argumente austauschen, die auch dieses Plenum beleben. Es sind viele wirklich gute Argumente ausgetauscht worden,
die dafürsprächen, diesem Antrag zuzustimmen, auch dem Änderungsantrag der Linksfraktion. Es sind natürlich auch Argumente ausgetauscht worden, die eher dagegensprächen, diesem Antrag zuzustimmen, auch dem Änderungsantrag der Linksfraktion.
Ich möchte einige Punkte mal aufgreifen: Frau Oldenburg hat sehr viel Richtiges gesagt und wir sollten diese Debatte auch ohne Emotionen führen.
Man darf natürlich nicht vergessen, dass diese Seiteneinsteiger eine gewisse Grundqualifikation mit sich bringen, und das kam mir hier in der Debatte ein bisschen zu kurz. Das hat Frau Bildungsministerin heute früh schon gesagt, dass wir uns nicht dazu hinleiten lassen sollten, eine Zwei-Klassen-Lehrer-Gesellschaft sozusagen zu formieren und die Seiteneinsteiger anders zu bewerten als die Lehramtsstudenten.
Aus diesem Grunde finde ich den Antrag, den Änderungsantrag der Linksfraktion charmant, über eine Art Referendariat nachzudenken, wenngleich ich aber auch sagen muss, dass diese Seiteneinsteiger genau wie die Lehrer, die neu in den Beruf einsteigen, auch durch das Kollegium begleitet werden, durch die Schulleitung begleitet werden. Und da kann ich als Student, als Lehramtsstudent noch so viele Seminare besuchen zur Methodik und Didaktik, auf die schwierige Situation, ein Elterngespräch zu führen, auf diese Situation kann mich kein Seminar vorbereiten, das kann ich nur Learning by Doing machen. Und genau aus diesem Grunde …
(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das ist aber letztendlich dann die Logik, es braucht keiner mehr zu studieren.)
(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Hören Sie auf, Blödsinn zu erzählen! – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)
da hier so viele Argumente ausgetauscht worden sind und auch die Landesregierung oder die Regierungskoalitionen ja mehr als deutlich geäußert haben, dass die eine oder andere Idee ganz charmant gewesen ist, sollte man doch diese Vorschläge im Bildungsausschuss trefflich diskutieren. Wir erleben ja auch in anderen Berufsbranchen Seiteneinstiege und es ist ganz erfolgreich. Es ist mitnichten so, das unterstelle ich jetzt der Landesregierung, dass die Möglichkeit des Seiteneinstieges nur dazu dienen soll, in erster Linie, um Löcher zu füllen. Und deswegen ist dieser Leserbrief auch sehr überspitzt und nach meinem Dafürhalten nicht ernst zu nehmen. – Vielen Dank.
Vielen Dank, Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Vielen Dank für die sachliche Debatte. Das war, glaube ich, sehr zielführend, allerdings auch ein kleines bisschen eigenartig, weil wir uns alle Mann, wenn ich das mal so sagen darf, einig sind, was die Qualifikation für sogenannte Seiteneinsteiger angeht. Aber dann, wenn es zum Schwur kommt, sind doch die einen noch nicht so weit wie die anderen. Ich habe aber Herrn Butzki so verstanden, dass wir uns kurzfristig dazu verständigen werden.
Das Entscheidende ist ja tatsächlich, dass wir in der Vorbereitung des nächsten Schuljahres eine verbesserte Lösung haben.
Nichtsdestotrotz werde ich natürlich beantragen oder beantrage ich hiermit, dass wir den Antrag in den Ausschuss überweisen, auch wenn Sie schon gesagt haben, dass Sie den ablehnen werden. Wir werden ja trotzdem im Ausschuss über dieses Thema intensiv reden und dann wahrscheinlich einen neuen Antrag stellen, vielleicht sogar einen gemeinsamen. Das könnte ich mir auch vorstellen.
Ich möchte aber noch ein paar Informationen geben. In Brandenburg – ich hatte ja eben ausgeführt, wie die Regelung in Brandenburg ist – werden ab 2019 13 Millionen Euro jährlich eingeplant für die Weiterqualifizierung oder Grundqualifizierung insgesamt von Seiteneinstei
gern. Die hatten in diesem Schuljahr 269 neue Seiteneinsteiger, wir 183. Wenn ich das also runterrechne, kommen wir auf einen Betrag von 8,8 Millionen. Nur, damit Sie auch schon mal ungefähr eine Größenordnung haben. Man muss das aber, glaube ich …
Ja, wenn wir das Brandenburger Modell übernehmen, um überhaupt mal eine Größenordnung zu haben, was so was kosten würde. Man muss aber sehen, die Seiteneinsteiger haben unser Kontingent oder unser Budget für die Lehrerausbildung nicht belastet, weil sie eben nicht durch die normale Lehrerausbildung gegangen sind. Deswegen ist dieser Betrag überhaupt nicht zu hoch, sondern erscheint mir zumindest sehr angemessen, zumal wir uns ja alle einig sind, wie wichtig die Qualifikation der Seiteneinsteiger ist.
Ja, ansonsten möchte ich die Argumente, die gekommen sind, nicht noch mal alle wiederholen. Sie waren eigentlich sehr, sehr gleichlautend. Die Frage ist eben wirklich nur, wie schnell kommen wir jetzt zu einer Verbesserung. Ich nehme das jetzt als sehr positiv mit nach Hause, dass die große Einigkeit da ist, auch bei der Regierungskoalition, weiter nachzulegen.
Ich muss noch zu dem Änderungsantrag der LINKEN sagen, dass ich den auch sehr gut finde, im Grunde genommen, da bricht mir gar kein Zacken aus der Krone, zu sagen, dass der sogar noch besser ist als unserer von der Sache her. Die Frage ist nur, der wird dann noch teurer und das müsste man halt auch,
Genauso, wie ich gerade eine Hausnummer genannt habe, müssten Sie das dann auch tun. Sobald wir uns das leisten können, bin ich damit auch herzlich einverstanden.