Protocol of the Session on June 28, 2018

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Erst mal möchte ich meinen Dank aussprechen an die Fraktion DIE LINKE,

(Zuruf vonseiten der Fraktion der AfD: Hui!)

dass Sie den Antrag vorgezogen haben.

(Beifall Thomas Krüger, SPD, Jens-Holger Schneider, AfD, und Ralf Borschke, BMV)

Besser wäre es aber gewesen, meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie hätten den Antrag zurückgezogen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU, AfD und BMV)

Und, sehr geehrte Frau Larisch, ich muss Sie auch bei diesem Antrag mal etwas persönlicher ansprechen, weil ich nicht genau weiß, ob das überhaupt die Position der Fraktion ist. Sie werden das sicherlich gleich bekunden, dass es so ist.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das ist unser Antrag!)

Aber gestatten Sie mir die Vorbemerkung,

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

auch ich stehe für scharfe Auseinandersetzungen, aber Ihr Auftreten und Ihr Redebeitrag, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir heute eine Diskussion hatten zum Thema „Podiumsdiskussion, Schulausstellung an der Freien Schule in Güstrow“, bei einer Zusammensetzung im Podium durch den Schulleiter, durch Sie und durch einen Vertreter vom VVN, da kann ich nur empfehlen,

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

dass Veranstalter es immer gewährleisten, dass zum Beispiel auch ein Vertreter der CDU, der SPD oder auch von einer anderen Fraktion anwesend ist,

(Heiterkeit bei Horst Förster, AfD: Das war doch unser Thema! Das war doch unser Thema!)

weil die Schärfe,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

die Sie hier reinbringen in die politische Auseinandersetzung, die bedarf immer einer Gegenrede.

(Jens-Holger Schneider, AfD: So ist das.)

Insofern ist es wiederum gut, dass dieser Antrag hier auf der Tagesordnung steht.

(Zurufe von Horst Förster, AfD, und Dr. Ralph Weber, AfD)

Dann bin ich Frau Julitz ja fast zu Dank verpflichtet, dass Sie sich dieser Herkulesaufgabe gestellt hat,

(Heiterkeit bei Nadine Julitz, SPD)

und auch Herr Manthei hat es versucht,

(Heiterkeit bei Marc Reinhardt, CDU: Aber nur versucht.)

diesen Antrag zu einem Antrag zu machen, um zu versuchen, inhaltlich über einen Antrag zu reden, weil auch Ihre Einbringungsrede hatte mit diesem Antrag nichts zu tun. Sie haben ja schon an dem Spagat der Kollegen gemerkt, dass es im Prinzip, was Logik betrifft, nicht mal theoretisch möglich ist, diesen Antrag im Zusammenhang zu erkennen, zu bewerten. Es ist im Prinzip nicht möglich. Wenn Sie mit diesem Antrag als Fraktion die Zielstellung verfolgen, sich als Globalisierungsgegner darzustellen, dann machen Sie das doch das nächste Mal vor meiner Aussprache, dass wir nicht kryptisch versuchen müssen, hier etwas herauszulesen, was möglicherweise beschlussfähig ist oder nicht,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)

weil es ist nicht die Aufgabe des Landtages, dieser Fraktion durch Redebeiträge herauszuarbeiten, dass wir hier substanziell etwas vorliegen haben, weil es einfach nicht so ist. Wenn man so einen Antrag bewerten will, da sage ich immer wieder, dann kriegen Sie aus einem Ackergaul auch kein Rennpferd mehr hin.

(Heiterkeit und Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU, AfD und Ralf Borschke, BMV)

Das kann man einfach nur ablehnen.

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Insofern bin ich einfach beruhigt, dass ich nicht der Einzige bin, der nach gefühlten zehn Tagen sozusagen nicht so richtig in der Lage war, zu erkennen, was Sie hier wollen. Deswegen glaube ich, dass Sie nichts anderes wollen – als Person oder möglicherweise als Fraktion, das wird sich ja noch zeigen, vielleicht im zweiten Redebeitrag –, als hier so eine Art Klassenkampf in diesen Landtag zu bringen,

(Beifall Jens-Holger Schneider, AfD: Ja. Ja, genau.)

unter dem Motto: „Wir sind die Globalisierungskritiker.“

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Sebastian Ehlers, CDU)

Wenn ich Ihre Parteitage verfolge,

(Zuruf von Jens-Holger Schneider, AfD)

weiß ich auch gar nicht, für welchen Flügel Sie überhaupt sprechen. Bringen Sie hier Positionen von Frau Kippig

(Zuruf aus dem Plenum: Kipping!)

oder bringen Sie hier Positionen von Frau Wagenknecht?

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Das eint uns, Herr Renz. Können Sie gerne mal reinschauen.)

Vielleicht haben Sie ja noch einen zweiten Redner, der die Wagenknecht-Position hier vorträgt.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich finde, das gehört in diesen Landtag in dieser Form nicht her.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Doch, das ist ganz klar Fluchtursachenbekämpfung.)

Und wenn ich Ihre Politik als Partei etwas genauer analysiere, dann glaube ich, dass im Prinzip das Ganze, was Sie hier vortragen, eine Widersprüchlichkeit hat, die schon fast nicht mehr zu übertreffen ist.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Guckt mal in euren Antrag!)

Ich will Ihnen ganz deutlich sagen, für mich geht diese Widersprüchlichkeit bei dem gehörten Redebeitrag sogar noch einen Schritt weiter, es ist nämlich scheinheilig.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Wenn Sie nicht in Regierungsverantwortung sind, so wie hier, aber in Thüringen in Regierungsverantwortung sind, oder auch wie vor ein paar Jahren mit Ihrer Oberbürgermeisterin in der Stadt Schwerin, wenn Sie dann verantwortliche Politik machen sollen, ist es immer ganz leicht, wenn ich an gestern zurückdenke und Herrn Foersters Thematik mit den befristeten Arbeitsverträgen nehme, wenn Sie selbst dran sind und verantwortliche Politik machen müssen, wie es Frau Gramkow ja hier gemacht hat, und sich der Realität stellen müssen,

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)