Protocol of the Session on March 14, 2018

Herr Kramer, wollen Sie das als Polizeibeamter? Sie wollen das nicht.

(Zuruf von Nikolaus Kramer, AfD)

Herr Kramer ist also ausdrücklich gegen das Wahlprogramm seiner Partei. Das ist die Sicherheitspolitik der AfD, so sieht es aus, Herr Kramer.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

So sieht das aus.

Ich habe mir auch das Wahlprogramm der LINKEN angesehen, dazu komme ich gleich noch. Erst mal sage ich, ich halte fest, es gibt nur noch zwei Parteien in Deutschland, die sich für die innere Sicherheit einsetzen, die SPD mit 15.000 Stellen mehr für die Polizei im Bund und im Land, das steht wortwörtlich drin, und die zweite Partei war die CDU/CSU mit 15.000 Stellen mehr, fast wortgleich in den Wahlprogrammen. Ich darf wohl mal behaupten, dass wir es nicht voneinander abgeschrieben haben.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD)

Das kam aus tiefstem Herzen. Wir machen Sicherheitspolitik, meine Damen und Herren.

Zusätzlich fordern wir 2.000 Stellen für die Justiz, für Staatsanwälte und Richter, denn das ist ein großes Thema bei den Polizeibeamten, wenn du denjenigen fasst und du musst ihn hinterher wieder laufen lassen,

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

weil die Staatsanwaltschaften nicht in der Lage sind, früh genug vor dem Gericht Anklage zu erheben, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Also für mich ist es ganz klar, zwei Parteien kümmern sich um die innere Sicherheit, die anderen schlagen nur Luftblasen. Etwas anderes habe ich von Ihnen hier bisher noch nicht gehört.

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Dann war ich bei den LINKEN entsetzt, Herr Ritter. Ich war entsetzt!

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

Sie haben eine solide militärische Ausbildung und schreiben, eine bürgernahe Polizei müsse die Rechte etwa von Migranten und linken Demonstrierenden genauso schützen, wie sie für die Menschen erreichbar, im Stadtbild präsent und damit ansprechbar sein müssen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja.)

Warum Sie nur die linken Demonstranten schützen wollen, weiß ich nicht so genau, aber lassen wir es mal, das können Sie nachher noch erklären.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na, weil ich die schützen will. Soll ich etwa rechte Demonstranten schützen? Sie können die ja gern schützen, wenn Sie wollen.)

Dann weiter im Wahlprogramm: Die geplanten Strafverschärfungen für Widerstandsdelikte lehnen Sie ab. Ja, meine Damen und Herren, warum denn das überhaupt?

(Beifall und Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

Und der dritte Punkt: Die Polizei soll von der Verfolgung von Bagatelldelikten,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja. – Zuruf von Horst Förster, AfD)

wie illegale Einreise, Schwarzfahren und Drogengenuss, entlastet werden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja.)

Meine Damen und Herren, das sind Ihre konkreten Vorschläge für die innere Sicherheit in diesem Land!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja.)

Da sage ich Ihnen, das werden wir mit vollster Überzeugung auch in Zukunft ablehnen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, das ist doch okay.)

Wir sind dafür, eine stabile Polizei in diesem Land zu haben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Deswegen haben wir die 555 mehr im Land, das ist doch okay.)

Ich halte nichts von dieser Diskussion, immer wieder zu versuchen zu sagen, eigentlich haben wir genug Polizeistellen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nö, das machen wir nicht.)

wenn man sich das im deutschlandweiten Kanon anguckt, ist Mecklenburg-Vorpommern gar nicht so schlecht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich bin bei Ihnen, dass wir 555 mehr brauchen.)

Dann, sage ich Ihnen, müssen wir die Einsatztaktik unserer Polizei klar und deutlich für den Bürger auch benennen. Es wird nämlich künftig viel, viel länger brauchen, bis die Polizei vor Ort ist. Wer das will, Herr Ritter,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Eben, deswegen.)

der muss sich auch mal hier vorn hinstellen und das klar und deutlich sagen. Und Drogendelikte sind für mich kein Bagatellfall, Herr Ritter, sondern das muss nach wie vor verfolgt werden.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Meine Damen und Herren, meine Redezeit ist vorbei. Ich stelle erst mal fest, wir haben eine vernünftige Aktuelle Stunde abgehalten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na ja, mit Ausnahmen, mit Ausnahmen!)

Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich heute davon überzeugen, dass wir um die besten Ideen für Deutschland und unser Land streiten, und das tut der Demokratie in diesem Land auch gut.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sehr gut, sehr gut!)

Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich schließe die Aussprache und nutze die Gelegenheit, die Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Altentreptow zu begrüßen.

Jetzt kommt die schlechte Nachricht. Ich werde nämlich die Sitzung für 15 Minuten unterbrechen und eine Ältestenratssitzung einberufen. Die Sitzung ist unterbrochen.

Unterbrechung: 11.17 Uhr

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Wiederbeginn: 11.42 Uhr