(Beifall vonseiten der Fraktionen der AfD und BMV – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD – Andreas Butzki, SPD: Hat wirklich Spaß gemacht, Ihnen zuzuhören. Frau Präsidentin musste auch lachen.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte an dieser Stelle den Hinweis geben, dass ich, wenn ich noch mal etwas durch diesen Saal fliegen sehe, die Sitzung für 30 Minuten unterbrechen werde.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss erst mal Danke sagen. Einmal Danke an die Fraktion BMV, dass ich jetzt in Spielfilmlänge heute Abend noch reden darf, finde ich total klasse. 102 Minuten, ich freue mich!
Und das zweite Mal bedanke ich mich bei Herrn Hersel, der hier so wunderschön sein Agrarseminar abgelesen hat, dass wir jetzt durch die Bank weg einen Test schreiben können. Ich bin mir sicher, 90 Prozent würden bestehen.
(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Patrick Dahlemann, SPD: Da bin ich mir nicht so sicher. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD)
Leider ist das Thema zu ernst, um das jetzt hier rein, ich sage mal, so populistisch, wie Herr Borschke das dann doch an der einen oder anderen Stelle gemacht hat, zu behandeln.
Na ja, er wirft zum einen der Fraktion DIE LINKE vor, sie wäre populistisch, und andererseits kommt er mit dem Chlorhühnchen, was mit Sicherheit nicht weniger populistisch ist. Aber Herr Borschke hört auch nicht zu, von daher brauchen wir darüber nicht weiter zu reden.
Also grundsätzlich, klar, Glyphosat steht als Symbolbild für eine Debatte, die wir über die Ausrichtung der Agrarlandschaft haben, keine Frage. Ich denke, wir sind uns auch in meiner Fraktion darüber einig, dass das Verhalten von Landwirtschaftsminister Schmidt im Sinne einer Koalitionspartnerschaft absolut unhaltbar ist.
Nichtsdestotrotz sollen wir inhaltlich über diesen Wirkstoff diskutieren und wir müssen uns überlegen, ob es im Garten- und Hausbereich zugelassen werden soll,
ob wir es auf kommunaler Ebene brauchen, ob wir es in der Forst brauchen, im Gartenbau, in der Landwirtschaft, und, wenn ja, wie wollen wir diesen Wirkstoff einsetzen.
Mir geht es dabei nicht nur um Glyphosat an sich, sondern mir geht es darum, dass wir über Totalherbizide insgesamt diskutieren, denn es gibt immer auch die Möglichkeit, wenn die eine Lösung abgeschafft ist, kommt eine andere, also wir müssen, wenn, dann in Gänze über Totalherbizide sprechen und das nicht an einem einzelnen Wirkstoff abhandeln.
Es gibt Alternativen. Ich weiß nicht, wer von Ihnen von den Vorpommern Frau Riske aus Groß Kiesow kennt. Doreen Riske ist eine Quereinsteigerin. Sie hat ursprünglich mal Lehramt studiert und jetzt gerade auf dem Pflanzenschutztag in Rostock wieder gezeigt, dass man, wenn man etwas weiter denkt, kreativ ist, auch beim Thema Pflanzenschutz mit mechanischer Bodenbearbeitung und nur punktuellen Pflanzenschutzmaßnahmen durchaus bei gleichem Kostensatz erfolgreich wirtschaften kann. Also es geht, man muss sich natürlich dann auch an der Stelle darauf einlassen.