Protocol of the Session on December 13, 2017

Das ist unser aller Auftrag, und wenn Sie einfach nur den Strategiefond nehmen, Frau Oldenburg, dann ist das ganz schön armselig. Sie müssen mal den ganzen Haushalt betrachten und nicht nur einen Teil des Haushaltes.

Meine Damen und Herren, es liegt also eine arbeitsintensive Zeit hinter den Fachausschüssen, insbesondere dem Finanzausschuss. Die damalige Zielsetzung einer Zweiten Lesung und Schlussabstimmung in der heutigen Landtagssitzung wurde erreicht. Die SPD-Landtagsfraktion wird dem vorliegenden Doppelhaushalt 2018 zustimmen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD und Egbert Liskow, CDU)

Danke, Herr Abgeordneter.

Jetzt hat für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Rösler das Wort.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nochmals danke ich namens meiner Fraktion dem Finanzausschusssekretär Herrn Albrecht und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die in den zurückliegenden Wochen geleistete Arbeit. Sie verdienen höchsten Respekt.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BMV)

Gleiches gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzministeriums.

Meine Damen und Herrn, noch ist der Haushalt für die Jahre 2018 und 2019 nicht beschlossen, noch haben Sie die Chance, unseren Anträgen oder zumindest einigen unserer Anträge zuzustimmen.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Seien Sie also mutig, tun Sie etwas Gutes für dieses Land,

(Torsten Renz, CDU: Deshalb können wir aber den Kopf nicht ausschalten!)

und zwar nicht nur hier und da nach Gutdünken, sondern mit Blick auf morgen und übermorgen!

(Zurufe von Torsten Renz, CDU, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Da – da gebe ich Ihnen, Kollegin Tegtmeier, recht – geht noch mehr.

(Sebastian Ehlers, CDU: Mehr für alle?)

Wer Bildung stärkt und soziale Ungleichheiten abbaut,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

der erspart Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Folgekosten, und das müsste doch ganz im Sinne des Finanzministers sein.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Meine Damen und Herren, unsere Vorschläge sind keineswegs Hirngespinste. Sie sind solide finanziert, egal, was Sie hierzu behaupten.

(Egbert Liskow, CDU: Rücklagen!)

Gegen Ihre eigenen Deckungsquellen können Sie ja schwerlich anstinken.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Unsere Vorschläge kratzen weder an der schwarzen Null, noch sind sie irgendwie weltfremd.

(Beate Schlupp, CDU: Haben Sie das mal durchgerechnet? Wie hoch sind denn die?)

Das Mantra, das Sie vor sich hertragen, soll von Ihren eigenen Schwächen ablenken,

(Beate Schlupp, CDU: Wie hoch sind die denn?)

genauso wie der ewige Verweis darauf, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann. Sehr richtig, liebe Kolleginnen und Kollegen, dann tun Sie das auch und geben Sie jeden Euro aus!

(Zuruf von Beate Schlupp, CDU)

Nichts spricht gegen Sparsamkeit, nichts gegen angemessene Rücklagen und nichts spricht gegen Effizienz. Selbstverständlich soll mit den eingesetzten Mitteln der größtmögliche Effekt erzielt werden. Aber sparsam, liebe Kolleginnen und Kollegen, heißt nicht geizig,

(Egbert Liskow, CDU: Sind wir ja nicht.)

und übertriebene Vorsicht ist genauso schlecht wie gar keine Vorsicht.

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

Sie sitzen wie eine Krämerseele auf dem Geld,

(Unruhe bei Torsten Renz, CDU)

ohne einen echten Plan und ohne nachhaltigen Gestaltungsanspruch für dieses Land.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Torsten Renz, CDU: Jetzt übertreiben Sie aber!)

Sie können nur eines wirklich gut: sich für einen Haushalt auf die Schulter klopfen, der eigentlich nur Stückwerk ist.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Nutzen Sie die guten Voraussetzungen, die uns die Novembersteuerschätzung bestätigt hat!

(Torsten Renz, CDU: Sie haben bei der Ersten Lesung schon alles schlechtgeredet!)

Nutzen Sie die gute Finanzlage als Rückenwind und seien Sie nicht selbst der Gegenwind für so notwendige Schritte, die auch meine Kollegin Simone Oldenburg heute hier vorgestellt hat! Steuern Sie endlich um

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Segeln Sie um!)

und sagen Sie nicht nur, dass Sie verstanden haben, sondern handeln Sie auch danach!

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Für Herrn Renz noch mal: Segeln Sie um! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Meine Damen und Herren, der lange vernachlässigte, offenbar von jedem erkannte ländliche Raum braucht in seiner Vielfalt nicht nur Lippenbekenntnisse. Er braucht mehr als einen Vorpommernfonds, ein paar Milliönchen Steuergelder, die wie Spendengelder hier und da für diverse Dinge und sicher für viele, viele gute Dinge verteilt werden.

(Sebastian Ehlers, CDU: Ach so?!)

Aber was hat das mit einer Strategie, was hat das mit Umdenken, was hat das mit einem Fahrplan zu tun? Nichts!

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)