Protocol of the Session on November 15, 2017

selbst wenn wir diesen Antrag heute beschließen würden, die Aussicht, dass er auf Bundesebene Erfolg haben könnte,

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

ich glaube, die geht gen null, denn die Parteien, die dort bisher Verantwortung getragen haben und dort künftig auch tragen werden, die stehen zu diesem Prinzip „Fördern und Fordern“. Sie als LINKE stehen nicht dazu. Das unterscheidet Sie von der CDU, das ist auch gut so, und deswegen werden wir Ihren Antrag heute ablehnen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Das Wort hat noch einmal für die Fraktion DIE LINKE der Abgeordnete Herr Foerster.

(Dietmar Eifler, CDU: So, ziehen Sie den Antrag zurück!)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Erwartungsgemäß wird der Antrag keine Mehrheit finden, damit haben wir auch nicht gerechnet. Und auch, wenn es etwas undankbar ist, zum letzten Tagesordnungspunkt zu sprechen, weil es Sie alle schon in den Feierabend drängt,

(Torsten Renz, CDU: Überhaupt nicht!)

muss ich natürlich,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU – Torsten Renz, CDU: Wir sind inhaltlich voll bei der Sache, Herr Foerster!)

muss ich natürlich zu den hier aufgeworfenen Fragen jetzt auch in der Debatte noch das eine oder andere sagen.

Also, Herr Ehlers, es ist richtig, uns trennt bei dem Thema mehr, als uns verbindet.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Und das ist gut so.)

(Torsten Renz, CDU: Das ist ein ganz weiser Satz.)

Ja, ich sage gleich noch einen weisen hinterher, Herr Renz.

(Beifall Simone Oldenburg, DIE LINKE: Ja, genau, Henning! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Nämlich unser Ansatz bei dem Thema, die Sanktionen müssen weg, ist: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Und genau deswegen,

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

genau deswegen fordert DIE LINKE – das ist dann auch die Antwort auf die Frage von Herrn Professor Weber – eine sanktionsfreie Mindestsicherung, zunächst in Höhe von 1.050 Euro, und mit Blick auf die besondere Problematik bei Kindern eine Kindergrundsicherung.

Zur Frage,

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

zur von Herrn Ehlers aufgeworfenen Frage...

(Der Abgeordnete Jörg Heydorn bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Herr Heydorn, ich möchte erst mal vortragen, vielleicht können wir das am Ende der Rede machen.

Herr Foerster, ich würde trotzdem gerne erst die Frage stellen, bevor Sie sie beantworten.

Herr Heydorn, es ist keine Frage zugelassen vom Abgeordneten Foerster, von daher...

(Vincent Kokert, CDU: Das ist eigentlich schade.)

Ich arbeite jetzt erst mal die Fragen aus der Debatte ab.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Also Herr Ehlers hatte gesagt, wer arbeitet, der soll am Ende auch mehr im Portemonnaie haben als derjenige, der Transferleistungsempfänger ist.

(Vincent Kokert, CDU: Das kam von mir.)

An der Stelle sind wir uns einig,

(Vincent Kokert, CDU: Das war mein Zwischenruf.)

aber bei den Mitteln, wie das erreicht werden kann, gibt es doch wieder große Unterschiede, weil wir sagen, der Ansatz, diejenigen, die auf Transferleistungen angewiesen sind, noch herunterzusanktionieren, der ist verkehrt. Wir müssen uns eher Gedanken darüber machen, dass diejenigen, die im Erwerbsleben stehen, vernünftig verdienen,

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

ordentliche Löhne bekommen. Die Instrumente dazu – über die haben wir hier schon oft gesprochen –

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

sind Mindestlohnerhöhung und Tarifbindung in erster Linie und eben nicht der von Ihnen gewählte Ansatz.

(Dietmar Eifler, CDU: Das gehört aber nicht zum Antrag.)

Und Herr Glawe hat dann wieder mal sozusagen auf das...

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

Er ist gar nicht mehr da. Schade!

(Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

Ach, er sitzt in den Reihen, Entschuldigung. Ich ziehe meine Kritik an der Stelle zurück.

Herr Glawe hat wieder abgestellt auf die hervorragende Entwicklung am Arbeitsmarkt.

(Zuruf von Dietmar Eifler, CDU)

Nun ja, das Problem,

(Vincent Kokert, CDU: Zu Recht!)

das Problem dabei ist, dass Sie das immer nur quantitativ betrachten und nicht qualitativ. Sie müssen sich nämlich mal angucken, was für Jobs da vielfach entstanden sind. Man hat – und Sie waren ja auch auf der Veranstaltung mit Professor Dörre –,

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)