Wir haben mit dem Gesetzentwurf Folgendes gemacht: Wir haben gesagt, wir versuchen, die Dinge zusammenzuführen. Wir versuchen auf der einen Seite, das Thema „Qualität in den Einrichtungen“ aufrechtzuerhalten, und wir öffnen die Einrichtungen für Leute, die bisher eine andere Ausbildung gemacht haben und die vielleicht ein Interesse daran haben, in Kindertagesstätten als Erzieherin oder Erzieher zu arbeiten.
Wir schreiben rein, welche Qualifizierung die Leute erwerben müssen, bevor sie selbstständig eine Gruppe leiten können, um auf diese Art und Weise einen Beitrag dafür zu leisten, dass das Thema Kindertagesstättenbetreuung stattfindet, weil es ist die Frage, wie sichern wir das überhaupt noch. Wir haben nicht die Möglichkeit, uns Fachkräfte aus der Retorte zu ziehen, sondern wir müssen gucken, was steht uns zur Verfügung und wie kriegen wir das hin, dass das ordentlich funktioniert.
Im zweiten Bereich gehen wir neue Wege. Wir sagen, wir wollen eine andere Form der Ausbildung und diese Ausbildung wollen wir attraktiv machen, das heißt, im Rahmen dieser Ausbildung,
(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Wenn wir Erzieher brauchen, dann müssen für alle die Rahmenbedingungen verbessert werden!)
Ich sage es noch mal: Wir schaffen eine Ausbildung, wo die Leute kein Geld mitbringen müssen, sondern sie kriegen Geld für die Ausbildung.
Unsere Ministerin hat sehr präzise darauf hingewiesen, wie sich das bemerkbar macht. Es gibt rund 100 Leute, glaube ich, 100 Leute, die sagen, diese Ausbildung ist für uns eine attraktive Geschichte.
Kommen wir zu der Legende mit der Schmalspurausbildung. Das ist ein Argument, was völlig ins Leere geht. Ich will an Folgendes erinnern: Jeder, der diese Ausbildung macht, weiß, ich mache eine Ausbildung für Kindertagesstätten, für Betreuung in Kindertagesstätten, und das ist eine hoch spezialisierte Ausbildung, das heißt, wir kriegen für die Arbeit in Kindertagesstätten viel, viel mehr vermittelt, als das in der normalen Erzieherausbildung üblich ist.
Ich will in diesem Kontext daran erinnern – hier sind ja viele von Ihnen, die ihre Jugend und Sozialisation in der DDR gemacht haben –,
in der DDR gab es eine Krippenerzieherin, es gab eine Erzieherin für den Kindergarten und es gab eine Horterzieherin.
die für den Personenkreis ausgebildet worden sind, den sie zu betreuen hatten. Wir sagen, wir machen jetzt eine Erzieherausbildung für Kindertagesstätten von 0 bis 10. Das ist eine sehr spezialisierte Ausbildung.
Ich sage Ihnen ganz ehrlich, Frau Bernhardt, ich mache mir überhaupt keine Gedanken darüber, ob das in irgendeinem anderen Bundesland anerkannt wird. Solche Leute werden überall,
Wir bilden anders aus, um mehr Leute in die Ausbildung zu bekommen, und wir sagen auf der anderen Seite, wir öffnen die Tätigkeit in Kindertagesstätten für Leute, die vorher was anderes gemacht haben, aus einem anderen pädagogischen Beruf kommen und sagen, das war schon immer mein Ding, das machen zu können, und die
qualifizieren wir. So, denke ich, kriegen wir das, was wir zusammenbringen müssen, zusammen, nämlich auf der einen Seite das Thema Qualität und auf der anderen Seite ein ausreichendes Angebot an Betreuungsplätzen, meine Damen und Herren, denn das ist das Entscheidende für die Menschen hier in diesem Land, dass sie noch Betreuungsplätze für ihre Kinder haben und nicht mit ihnen dastehen und nicht wissen vorhin.
Ich muss feststellen, es ist eine extreme Schwarz-WeißDiskussion hier zwischen Regierung und Opposition. Wer mich kennt, der weiß,
(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Und jetzt bringen Sie Farbe rein?! Rosa! – Tilo Gundlack, SPD: Ich ahne Böses!)
und wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht alles durch die rosarote Brille sehe und möglicherweise auch so darstelle.