Protocol of the Session on February 2, 2012

Herr Abgeordneter, ich kann hier den Zusammenhang zwischen der Frage über Beobachtung von Politikern und einzelnen Maßnahmen nicht erkennen. Deswegen brauche ich Ihnen diese Frage nicht zu beantworten.

Danke schön.

Ich bitte jetzt den Abgeordneten Herrn Petereit, Fraktion der NPD, die Frage 14 zu stellen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Noch einer ohne Immunität.)

Herr Caffier!

14. Gab es in der Vergangenheit Anweisungen aus

dem Ministerium für Inneres und Sport im Zusammenhang mit der Auflösung von sogenannten „Rechtsrockkonzerten“ beziehungsweise von privaten Veranstaltungen mit Musik, die zu solchen erklärt wurden, an die Polizei und, wenn ja, was waren dies für Anweisungen?

Herr Abgeordneter Petereit, der Erlass über ordnungsbehördliches und polizeiliches Vorgehen bei Veranstaltungen von Rechtsextremisten des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern enthält

Rechts- und Verfahrenshinweise zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Musikveranstaltungen.

Danach habe ich nicht gefragt. Ich habe nach Anweisungen gefragt.

Herr Petereit, Sie haben hier nicht zu kommentieren.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, der Minister muss ordentlich antworten.)

Sie können gerne eine Zusatzfrage stellen.

Da ich davon ausgegangen bin, dass Sie als Student mit so vielen Semestern Jura den Inhalt dieser Frage verstehen, habe ich dem nichts weiter hinzuzufügen.

(Udo Pastörs, NPD: Sie müssen richtig antworten. – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Ich habe in der Tat eine Zusatzfrage:

(Heinz Müller, SPD: Wessen Immunität haben wir gestern aufgehoben?)

Dem entnehme ich also, es gab keine konkreten Anweisungen aus dem Innenministerium, derartige Veranstaltungen aufzulösen, wodurch das polizeiliche Ermessen auf null gesetzt wurde.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das ist eine Feststellung, keine Frage.)

Herr Abgeordneter Petereit, ich habe Sie gerade darüber informiert, dass es eine Ver

ordnung innerhalb der Polizei gibt, wie mit Musikveranstaltungen umzugehen ist.

(Udo Pastörs, NPD: Sie beantworten die Frage nicht.)

Ich habe den Eindruck, Sie haben nicht zugehört.

Das ist nicht mal eine Verordnung. Aber es gibt doch auch eine Vorschrift, dass Sie die Frage zu beantworten haben, oder?

(allgemeine Unruhe – Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Herr Petereit, Sie haben die Möglichkeit, hier Fragen zu stellen, und der Minister beantwortet diese Fragen.

(Stefan Köster, NPD: Im Rahmen seiner Fähigkeit.)

Und wenn Sie Nachfragen haben, können Sie die stellen. Ob Ihnen die Antwort des jeweiligen Ministers gefällt oder nicht, steht hier nicht zur Debatte, und das haben Sie nicht zu kommentieren.

(Udo Pastörs, NPD: Bla, bla, bla! Das ist doch schwach.)

Herr Abgeordneter Pastörs,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf.

(Udo Pastörs, NPD: Na das hatte ich doch befürchtet. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Herr Pastörs, ich erteile Ihnen einen zweiten Ordnungsruf.

(Udo Pastörs, NPD: Sehr gut. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Sie haben die Entscheidungen, die hier oben im Präsidium getroffen werden, weder zu kommentieren noch in einer diffamierenden Art und Weise hier zu kommentieren.

(Stefan Köster, NPD: Ja, wir leben ja nicht in einer Demokratie.)

Und ich mache Sie darauf aufmerksam, wenn Sie den dritten Ordnungsruf erhalten, dass Ihnen dann für die heutige Sitzung das Wort entzogen werden könnte.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, ja.)

Also bitte mäßigen Sie sich.

(Udo Pastörs, NPD: Auch das habe ich schon irgendwo gehört.)

Ich rufe auf den Geschäftsbereich der Finanzministerin und hier bitte ich die Abgeordnete Frau Rösler, Fraktion DIE LINKE, die Fragen 15 und 16 zu stellen.

Sehr geehrte Frau Ministerin!

15. Welche Auffassung vertritt die Landesregierung

zu Forderungen nach einem Schuldenschnitt für hoch verschuldete Bundesländer, erhoben etwa durch den Senator für Finanzen des Landes Berlin?

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete Rösler! Ich würde zunächst mal eine Vorbemerkung machen, bevor ich mich hier ernsthaft mit Ihrer Frage auseinandersetze: Ich glaube, mein armer Kollege Nußbaum ist gründlich missverstanden worden, denn wenn er in einem Interview gesagt hat, im Grunde bräuchte man einen Schuldenschnitt, dann ist das für mich noch lange keine Forderung, sondern im Grunde eine Möglichkeit, wie man nach 2020 – denn genau auf die Zeit bezieht er sich – mit diesem Thema umgehen könnte.

Und nun mal zu den Konsequenzen eines Schuldenschnittes aus unserer Sicht: Die Übertragung eines Schuldenschnittes bei EU-weiten Überlegungen auf deutsche Verhältnisse würden wir sehr klar ablehnen, weil das nämlich ein fiskalpolitisch unheilvolles Signal ist. Ein Schuldenschnitt ist immer ein Ausdruck von Zahlungsunfähigkeit

(Udo Pastörs, NPD: Das seid ihr doch.)

und damit mit erheblichem Vertrauensverlust verbunden. Ein Bundesland, das für sich einen Schuldenschnitt beantragt, bekommt erhebliche Probleme bei Kreditaufnahme von privaten Gläubigern. Ein erheblicher Anstieg des Zinssatzes ist dann natürlich eine notwendige Folge und insofern mit noch erheblicheren Belastungen des eigenen Haushalts verbunden. Kurz und gut, ich würde für unser Land so etwas nicht beantragen, weil der Schaden wesentlich größer ist als gegebenenfalls ein Nutzen.

Wie Sie ja wissen, ist der deutsche Weg aus der Schuldenkrise ein anderer.

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)