Protocol of the Session on January 29, 2015

Zum Vergleich ein Rückblick: 1972 lag die Anerkennungsquote für Asylberechtigte im Sinne des Asylartikels des Grundgesetzes noch bei 39,8 Prozent. Damals gab es allerdings auch nur 5.289 Asylbewerber. 2013 lag die Quote bei 1,1 Prozent. Das Asyl für politisch Verfolgte lässt sich nicht auf Wirtschaftsflüchtlinge oder andere Menschen übertragen, die einfach gerne, aus welchen Gründen auch immer, nach Deutschland kommen möchten.

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

Genau dieses Bleiberecht für alle wird aber von Lobbyverbänden,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Warum gehen Sie nicht aus Deutschland raus? Dann hätten wir unsere Ruhe. – Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Systemmedien und Blockparteien wie der von Frau Borchardt lautstark gefordert, auf deren Demonstrationen übrigens gerne ergänzt mit den Parolen „Deutschland verrecke“ oder „Das Volk muss weg“.

(Michael Andrejewski, NPD: Oder: „Nie wieder Deutschland“.)

Strengt man jedoch den Kopf an und nimmt die rosarote Brille ab,

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

erkennt man schnell, dass die Aufnahme aller Bittsteller dieser Welt unmöglich ist.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Es kommen ja auch nicht alle zu uns.)

Laut des „Global Trends“ der Vereinten Nationen befanden sich 2012 weltweit 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Die kommen alle zu uns?! – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

2013 waren es bereits über 51,2 Millionen, Herr Ritter.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Die kommen alle zu uns, Herr Müller?! – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Auch die rund 100 Millionen verfolgten Christen welt- weit

(Michael Andrejewski, NPD: Wir nehmen die auf, das ist ja kein Problem.)

legen die Schlussfolgerung nahe, dass kein Staat garantieren kann, im Zweifelsfall alle diese Menschen aufnehmen zu können.

(Thomas Krüger, SPD: Wollen wir denn die alle aufnehmen? Gibt es so viele Bewerber? Sagen Sie doch mal! – Peter Ritter, DIE LINKE: Die kommen alle zu uns?)

Die grundgesetzlich verankerte Garantie auf Asyl kann im Ernstfall, Herr Ritter,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ob die alle zu uns kommen, will ich wissen! Oder steht das nicht auf Ihrem Zettel? – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

also überhaupt nicht umgesetzt werden,

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

geschweige denn ein Bleiberecht für alle.

(Thomas Krüger, SPD: Antworten Sie doch mal!)

Noch spannender wird es, wenn sich die Prognose des Bevölkerungswissenschaftlers

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Bringt ihn nicht aus dem Konzept! Da hat er lange für geübt. – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Gunnar Heinsohn bewahrheiten sollte. Demnach würden gerne 700 Millionen Afrikaner, also rund zwei Drittel des gesamten Kontinents,

(Patrick Dahlemann, SPD: Haben Sie jetzt Angst? Haben Sie Angst?)

in die Erste Welt, nach Europa oder Amerika, auswandern.

(Thomas Krüger, SPD: Sie haben Angst vorm schwarzen Mann! – Peter Ritter, DIE LINKE: Kommen alle nach Ueckermünde. Kommen alle nach Ueckermünde. Klingeln alle bei Ihnen an der Haustür.)

Solange statt volksfreundlicher Politiker nur Marionetten auf den Regierungssesseln sitzen, sollten wir wenigstens die Gerichte umfänglich mit Personal ausstatten,

(Patrick Dahlemann, SPD: Angst vorm schwarzen Mann haben Sie!)

Herr Krüger.

(Thomas Krüger, SPD: Ja.)

Nur eine kurze Verfahrensdauer gibt dem Antragsteller schnellstmögliche Gewissheit über seine persönliche Zukunft.

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Nur eine kurze Verfahrensdauer erspart dem deutschen Steuerzahler die Verschwendung von Millionen

(Patrick Dahlemann, SPD: Dem „deutschen“ Steuerzahler.)

und nur eine kurze Verfahrensdauer ist als deutliches Signal

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie jetzt von den Prozessen von Herrn Pastörs, oder wovon reden Sie?)

gegen Asylbetrüger zu verstehen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Mit „kurz“ meinen wir nicht den Bundesdurchschnitt von circa sieben Monaten.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Wie ein Sprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vor wenigen Wochen in Nürnberg mitteilte, könnten Verfahren für Flüchtlinge aus extrem unsicheren Herkunftsländern im Idealfall innerhalb von elf Tagen nach Antragstellung abgeschlossen werden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Durch Fragebögen könnte in diesen Fällen meist auf eine mündliche Anhörung verzichtet werden. Warum soll dies nicht auch auf andere Verfahren übertragbar sein,

(Jochen Schulte, SPD: Körperverletzung, oder was?)

zum Beispiel für Flüchtlinge aus extrem sicheren Herkunftsländern? Eine zusätzliche Kammer würde hier den nötigen Schwung reinbringen und mittelfristig die Verfahrensdauer auf nur wenige Tage verkürzen. Selbstverständlich macht die Einrichtung und Ausstattung einer zusätzlichen Kammer „Asylverfahren“ nur Sinn – und auch das haben wir in unserem Antrag unter Punkt 3 formuliert –, wenn die rechtskräftig abgelehnten Asylbewerber auch unverzüglich abgeschoben werden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Punkt 4 halten wir in diesem Zusammenhang für ebenso wichtig: den Einsatz der Landesregierung auf Bundesebene dafür, dass die illegale Einwanderung nach Europa und somit auch nach Deutschland unverzüglich mit allen wirksamen Mitteln unterbunden wird.