Protocol of the Session on July 2, 2014

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Diskutieren Sie mit den Kolleginnen und Kollegen der SPD und der CDU in Ihrer Stralsunder Bürgerschaft darüber, wie es mit der Kulturlandschaft in Stralsund weitergehen soll! Formulieren Sie dann auch, wie viel Geld die Stadt Stralsund bereit ist, weiter in die Kultur zu stecken, und dann, glaube ich, sind wir wesentlich mehr beieinander, als Sie das hier dargestellt haben. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Vielen Dank, Herr Kokert.

Das Wort hat jetzt noch einmal der Abgeordnete Herr Koplin für die Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte gerne auf Herrn Schulte reagieren. Das können Sie sicherlich nachvollziehen, weil Sie ja versucht haben,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das war kein Versuch.)

meine Mitstreiterin, die Aufsichtsratsvorsitzende des Volkstheaters in Rostock, zu diskreditieren.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Zurufe aus dem Plenum: Nein! – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Ja, ja! Ja, ja! Das ist natürlich eine einfach Masche, dann herzugehen. Aber Sie machen Folgendes: Sie verkehren Ursache und Wirkung.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Richtig.)

Dass das Volkstheater Rostock derartig mit dem Rücken an der Wand stand, das war nicht hausgemacht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nee?)

sondern das sind die Ergebnisse Ihrer Politik.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nee, das ist Quatsch. Nee, das ist falsch. Das ist definitiv falsch.)

Sie haben die Theater und Orchester dahin getrieben.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Wir sind nicht frei von Selbstkritik, das können Sie mir glauben.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, dann sagen Sie das doch mal! Sehr gut.)

Ja, das ist doch gar keine Frage. Aber es waren andere Bedingungen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Die Intention der Kommunen war eine ganz andere. Das ist ja wohl klar.)

Selbstverständlich hatten wir andere Rahmenbedingungen.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, warum? Warum? Weil Sie nicht so viel gespart haben wie wir. Das waren die anderen Bedingungen.)

Nein, ich bitte Sie! Wissen Sie, in welchem Jahr die höchsten Schulden in diesem Land gemacht wurden? 1994, als Sie mit den Liberalen zusammen regiert haben.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, wir mussten 40 Jahre Kommunismus ausgleichen, Herr Koplin.)

Das ist ja grauenhaft! Grauenhaft, was Sie für eine Finanzpolitik betrieben haben.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Vor allem Kommunismus. 40 Jahre Kommunismus, mit Ausrufezeichen sozusagen.)

Ich sage Ihnen, die Aufsichtsratsvorsitzende in Rostock handelt sehr verantwortungsbewusst

(Helmut Holter, DIE LINKE: Sehr richtig.)

und Sie wird es weiterhin tun, auch wenn durch Ihre Politik Gegenwind gegeben wird. – Schönen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Koplin.

Das Wort hat jetzt der Bildungsminister und Kulturminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Herr Mathias Brodkorb.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, muss ich an 40 Jahre Nationale Front erinnern.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich würde jetzt versucht sein, die Debattenbeiträge der Opposition zu konstruktiven Alternativen zusammenzufassen, allein es will mir nicht gelingen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Stellen Sie erst mal Ihre vor! – Peter Ritter, DIE LINKE: Sie sind ja wohl gescheitert mit Ihren Vorhaben. Nicht umsonst sagt der Koalitionspartner was zu diesem Thema.)

Ich kann Ihnen inhaltlich leider nichts zusammenfassen mit Blick darauf, was denn die Alternative sein soll. Auch Sie, Herr Suhr, haben stattdessen, wie ich finde, Ablenkmanöver auf die Tagesordnung gebracht. Sie diskutieren, ob Sie das Gutachten haben oder nicht. Wir haben uns gestern Abend noch vor dem Schloss getroffen. Es wäre ein Leichtes gewesen, mir zu sagen, übrigens, Herr Brodkorb, ich hätte das gerne.

(Zuruf von Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dann hätte ich es heute Morgen mitgebracht, Herr Suhr. Wenn Sie sich als Fraktion an unser Haus wenden und um Unterlagen bitten, bekommen Sie die auch.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Aah!)

Sie müssen es bloß mal tun

(Helmut Holter, DIE LINKE: Vielleicht gibt es auch eine Informationspflicht?! – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Richtig.)

und nicht auf die Landtagsdebatte warten und offenbar bewusst nicht die Anfrage stellen, um dann sagen zu können, ich habe es nicht bekommen.

(Vincent Kokert, CDU: Das war ja der Inhalt der Rede, mehr war ja nicht drin: „Oh, wir haben keine Unterlagen!“)

Ich finde es in der Debatte auch nicht redlich, Herr Suhr, eine Formulierung des Fraktionsvorsitzenden der CDU, die objektiv darauf abzielt zu sagen, der Zustand, den wir im Moment haben, ist nicht optimal, so umzudrehen in der Deutung, als hätte sie die Leistung der Schauspieler und Balletttänzer herabwürdigen wollen.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Er hat es gesagt, Herr Brodkorb. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Ich bringe mal ein Beispiel, was der Fraktionsvorsitzende gemeint haben könnte.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ah, jetzt kommt die Interpretation der Landes- regierung, was er so gemeint haben könnte! – Zuruf von Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)

Mal gucken, ob er zustimmt. Das hat ja mehr mit Ihnen als mit mir zu tun.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Nee, das hat gerade ganz viel mit Ihnen zu tun.)