Ich habe nur darauf gewartet, dass als Nächstes dann ein Spendenaufruf kommt an dieser Stelle und vielleicht – Herr Kollege Kokert, wenn ich Sie nicht störe –, vielleicht, Herr Koplin, hätte ich ja vielleicht sogar mein Portemonnaie
was mir dann eingefallen ist, Herr Kollege Koplin, ist die Tatsache, dass in meiner Heimatstadt Rostock auf Betreiben der Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Theater GmbH,
die zufälligerweise – Herr Kokert, Sie wissen das vielleicht nicht, ich weiß das –, die zufälligerweise auch die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Rostocker Bürgerschaft ist
die dort massiv darauf gedrängt hat, dass diese Theater GmbH aus dem Arbeitgeberverband austritt, damit eben keine Gehaltssteigerungen mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters gezahlt werden müssen.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach?! Das gibts doch nicht! – Zurufe von Heinz Müller, SPD, und Vincent Kokert, CDU)
In dem Moment, Herr Kollege Koplin, habe ich dann doch gedacht, dass vielleicht erst Sie und Frau Kröger spenden,
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich will noch mal zwei Sachen klarstellen. Niemand in diesem Hause würde sich erdreisten zu behaupten, dass die Theaterschaffenden und die Kulturschaf
fenden an den Theatern, sehr geehrter Herr Kollege Koplin, keine hervorragende Arbeit leisten. Das war auch gar nicht damit gemeint, dass sie sich über Jahre durchgewurschtelt haben. Gemeint war damit, dass man unter dem Kostendruck ständig Stellen abbauen musste,
dass man Renovierungsvorhaben verschoben hat, dass man Aufführungen einfach gestrichen hat. Das war damit gemeint, Herr Kollege Suhr. Also versuchen Sie nicht, uns in die Ecke zu stellen,
dass wir die Kulturschaffenden in diesem Land verunglimpfen wollen. Das ist definitiv nicht der Fall und mehrere davon gehören auch zu meinen privaten Freunden. Insofern lassen Sie solche Mätzchen sein!
Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich sage es noch mal: Landespolitisches Engagement für die Theater drückt sich nicht nur dadurch aus, dass man regelmäßig Geld überweist. Herr Kollege Suhr, da sind wir nicht einer Meinung.
(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das war ja genau umgekehrt. 50 Prozent mussten eingespart werden.)
Ich finde schon, wenn man Geld überweist, dann hat man auch den Anspruch zu hinterfragen, wie mit unserem Geld vor Ort umgegangen wird und vor allem, was die Sitzkommunen mit ihrem Geld machen, wie viel Geld die Sitzkommunen zur Verfügung stellen und welche kulturpolitischen Horizonte es denn eigentlich gibt.
(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Gucken Sie doch mal in das Gutachten rein! Millionenbeträge sind das.)
Tun Sie doch nicht so, als wenn irgendeine METRUMNummer schon in Stein gemeißelt ist, sondern ich habe bewusst dreimal hintereinander gesagt, wir befinden uns am Anfang eines offenen Diskussionsprozesses.
(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Und was ist die Grundlage, Herr Kokert? Was ist die Grundlage?)
Wenn Sie nicht ausreichend Unterlagen haben – ich stelle Ihnen alle Unterlagen, die ich habe, sofort zur Ver
fügung, damit Sie nicht wieder behaupten können, es liege eine große Verschwörung gegen die GRÜNEN vor oder es gäbe ein Büroversehen oder, oder, oder.
(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, haben wir es jetzt bekommen oder haben wir es nicht bekommen?)
Sie sind aussagekräftig genug. Sie wissen, worum es geht. Das Einzige, was Sie hier versuchen, ist – wie immer –, sich ganz klammheimlich aus der Verantwortung zu stehlen,