Protocol of the Session on July 2, 2014

(Heiterkeit bei Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hier gibt es viel besseres Öl.)

Nein, mir geht es darum, dass diese Beschlussempfehlung etwas suggeriert, was so nicht eintreten wird. Den Ursprungsantrag hätten Sie zur Abstimmung stellen können.

Wenn ich mir den Punkt 4 anschaue: Erdölförderung und Tourismus. Natürlich kann man das so hinbekommen, dass es zusammenpasst.

(Heinz Müller, SPD: Aha! – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das machen wir doch schon seit 15 Jahren.)

Ja, das weiß ich doch. Ich rede doch nicht dagegen. Natürlich kann man das so hinbekommen, dass das zusammenpasst. Das wäre das Geschick der Raumordnung und derer, die es dann ausführen. Dagegen spreche ich auch gar nicht.

Wenn ich mir den Punkt 5 anschaue, der die wissenschaftlichen Einrichtungen betrifft: Wir werden nie der Erdölnabel der Welt werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das wollen wir auch gar nicht.)

Deswegen, glaube ich, ist auch das, was hier vorgesehen ist – da können wir viel nach Niedersachsen schauen –, so in Mecklenburg-Vorpommern nicht realisierbar.

Wofür das Erdöl nun eingesetzt wird, wenn es denn mal gefördert werden wird – das hat etwas mit der Qualität zu tun, hat etwas mit den Mengen zu tun –, darüber kann man jetzt viel philosophieren. Aber all das, was in diesem Papier steht, wird nach meiner Auffassung so nicht eintreten.

Dann kommen wir zu dem Punkt 7, wo es um die Frage geht, mit welchen Methoden wird denn hier eigentlich gefördert oder nicht gefördert. Ganz klar – das ist auch meine Auffassung, ich will das durchaus sagen in der Differenziertheit der Bewertung –, das hat mit Fracking nichts zu tun, ganz klar. Nein, das muss man auch einfach so sagen.

Wir reden – und da bin ich hoffentlich sauber und ehrlich in der Überzeugung, man sollte das eine mit dem anderen nicht vermengen, das haben Herr Waldmüller und andere auch deutlich gesagt –, wir reden hier über andere Fördermethoden. Das hat etwas mit hydraulischer Stimulierung zu tun, ist aber nicht Fracking in dem Sinne, was kritisch gesehen und auch abgelehnt wird. Deswegen haben wir uns gesagt – nicht nur im Wirtschaftsausschuss, sondern auch im Energieausschuss –, dass das, was vorgeschlagen wird, so nicht geht. Wir können es nicht mittragen. Das war unsere Motivation, einen Änderungsantrag einzubringen. Herr Waldmüller hat schon angekündigt, ihn ablehnen zu wollen.

Mir geht es darum: Bleiben Sie auf dem Teppich! Wenn CEP die Umweltauflagen und die anderen Auflagen erfüllt, dann wird da auch was passieren. Was am Ende aber konkret gefördert wird, werden wir sehen, und dann sollten wir uns unterhalten. Sie sollten nicht etwas suggerieren, was nach meiner Auffassung so nicht eintreten wird. Über die Umweltbelange wird Frau Schwenke dann im Einzelnen noch sprechen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh Gott!)

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat nun der Abgeordnete Herr Köster von der Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Erdölförderung hier in MecklenburgVorpommern soll also gegebenenfalls in großem Stil vorgenommen werden. Die Betreiberfirma CEP verspricht dem Land hohe Gewinne und sich selbst natürlich auch.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, und?)

Ob dies dann so eintritt, wenn eine ausländische Firma in unserer Heimat Rohstoffe abschöpft, muss infrage gestellt werden.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit haben die USA vor kurzer Zeit das Erdölexportverbot gelockert. Erstmals seit 40 Jahren exportieren amerikanische Rohstoffkonzerne wieder Erdöl und werden dadurch die Preise auf dem Weltmarkt drücken. Der Grund für diesen Ölboom ist das Gewinnerzielungspotenzial. Ob hier allerdings Gewinne in dem versprochenen Ausmaße generiert werden können, zweifeln wir von der NPD-Fraktion stark an.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist Ihr Problem.)

Dass die Gewinne, die erwirtschaftet werden sollen, dann exportiert werden, Herr Dr. Nieszery,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wohin denn?)

das ist sicher.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wohin denn?)

Hinsichtlich dieser Tatsache halten wir es für ratsam, die wenigen Rohstoffe noch nicht abzuschöpfen, sondern erst einmal abzuwarten und zu prüfen, wann eine Förderung ratsam ist. Wenn in wenigen Jahrzehnten die Knappheit des Rohstoffs ihren Lauf nimmt,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Dann fängt Herr Köster an zu bohren.)

haben unsere Nachfahren auch noch Reserven, um sich in der Welt wirtschaftlich behaupten zu können. Daraus ergibt sich, dass auf der Zeitachse moderne und weniger umweltschädliche Fördermethoden zur Anwendung

kommen werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wer das Öl aus unserem Boden holen will.

(Heiterkeit bei Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nur Deutsche!)

Hier ist es nachvollziehbar, wenn wir dies nicht einem Unternehmen mit internationaler Ausrichtung und maximaler Profitorientierung überlassen wollen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sondern national, oder?)

Internationale Anteilseigner, Herr Dr. Nieszery, wie Goldman Sachs sind erfahrungsgemäß nicht daran interessiert,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

wirtschaftliche und vor allem finanzielle Vorteile den heimischen Partnern zu überlassen.

Wir von der NPD-Fraktion sind nicht generell gegen die Förderung von Erdöl. Doch mit derartig schwachen Konditionen müssen wir das Vorhaben strikt ablehnen. Die NPD ist grundsätzlich der Meinung, dass Bodenschätze beziehungsweise Rohstoffe in der Bundes-

republik Deutschland nicht von internationalen Konzernen beziehungsweise Unternehmen ausgebeutet werden dürfen.

(Heiterkeit bei Dr. Norbert Nieszery, SPD: Deutsche Rohstoffe für deutsche Produkte.)

Stattdessen fordern wir von der NPD-Fraktion einen staatlichen Energiekonzern, der behutsam und gemeinwohlorientiert mit den Bodenschätzen und Rohstoffen in unserer Heimat umgeht.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Jochen Schulte, SPD)

Ich verweise in diesem Zusammenhang noch mal auf die Rede unseres Fraktionsvorsitzenden – der ja heute von Ihnen einen Tag Urlaub bekommen hat –, der schon am 5. September 2013 darauf hingewiesen hat, dass hier lediglich internationale Interessen Vorrang haben. Die Geldgeber von CEP sind vor allem US-amerikanische Großbanken und die wollen Rentabilität.

Zum Antrag der GRÜNEN sei nur eines gesagt: Die Verbote, die Sie auszusprechen gedenken, kann sich ein Staat, der möglichst autark sein will, gar nicht erlauben. Wir lehnen daher beide Vorhaben ab. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na, was denn nun?)

Das Wort hat nun der Abgeordnete Herr Schulte von der Fraktion der SPD.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Gestatten Sie mir zunächst zu Beginn meiner Rede, mich bei dem Kollegen Holter für die von ihm eben geführte sachliche Diskussion zu bedanken.

Ich meine, es ist keine Frage, dass man zwischen den unterschiedlichen demokratischen Fraktionen auch unterschiedliche politische Auffassungen vertritt und auch vertreten kann. Das ist ein lebendiges Beispiel für eine funktionierende Demokratie. Aber, Herr Kollege Holter, Ihre Ausführungen – das muss man an dieser Stelle auch mal ganz offen sagen – waren eigentlich das, was man sich wünschen kann in einer parlamentarischen Debatte, nämlich von Sachlichkeit und Fachlichkeit getragen und auch …

(Peter Ritter, DIE LINKE: So ist er aber immer, nur fürs Protokoll. So ist mein Chef.)

Herr Kollege Ritter, ich habe es jetzt so nett gemeint und dann fangen Sie gleich wieder an und …, aber das kenne ich ja von Ihnen nicht anders.

(Heiterkeit bei Heinz Müller, SPD, und Helmut Holter, DIE LINKE)

Ich möchte das insbesondere an zwei Punkten festmachen. Herr Kollege Holter, da bin ich Ihnen dankbar und deswegen sage ich das auch an dieser Stelle, weil Sie es angesprochen haben und weil es etwas anderes in der Außenwahrnehmung ist, wenn es aus dem Munde eines Oppositionspolitikers und gerade des Fraktionsvorsitzenden der größten Oppositionspartei kommt, als wenn das jemand aus den Koalitionsfraktionen sagt: Das ist einmal