Protocol of the Session on September 5, 2013

(Zurufe aus dem Plenum: Ah! – Dr. Till Backhaus, SPD: Die rote Lampe leuchtet. Jetzt ist Schluss. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ja, okay. Also mit Getreide kann man letztendlich mehr Menschen ernähren als mit Fleisch. Das ist der Satz, den ich sagen wollte. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat nun noch einmal der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Backhaus.

(Dr. Till Backhaus, SPD: Nee, nee, ich will als Abgeordneter reden.)

Nein, ich will als Abgeordneter reden, sehr geehrte Frau Präsidentin,

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

weil wir noch Redezeit haben, weil ich einfach nicht ertragen kann, das so in den Raum zu stellen.

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich habe gerade gesagt, als Abgeordneter.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Dann ist es gut.)

Ich will Ihnen Folgendes noch mal darstellen. Frau Gerkan, wenn man sich wirklich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen will, dann sage ich Ihnen mal ein paar Zahlen. Ich bin ein Zahlenmensch. In Deutschland geben wir wie viel für Lebensmittel aus? Herr Saalfeld, wie viel, wissen Sie das?

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Bitte?)

Wissen Sie, wie viel wir für die Lebensmittel ausgeben in Deutschland?

(Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ja, das ein toller Vergleich.

(Udo Pastörs, NPD: Das reicht ihm.)

Weiter kann er nicht denken.

(Udo Pastörs, NPD: Das reicht ihm. Es reicht.)

Wir geben in Deutschland 174 Milliarden Euro für die menschliche Ernährung aus.

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist ein kleines Rettungspaket.)

7 Milliarden. 174 Milliarden – 7 Milliarden ist der ökologische Landbauanteil. Das heißt, wir können im Schnitt sagen, 90 Prozent der Menschen sind mit dem, was wir an Lebensmitteln täglich an den Markt bringen durch die hervorragende Arbeit der Bauern, der Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Oha!)

sind mit diesen Lebensmitteln zufrieden, zufrieden.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und wenn Sie sich hier hinstellen … Das NEULANDProgramm. Ich kenne Herrn Dettmer länger als Sie. Im Übrigen ist es ein Sozialdemokrat, der dieses Programm mitentwickelt hat.

(Stefan Köster, NPD: Das reicht nicht.)

Den kenne ich sehr, sehr gut. Und natürlich habe ich auch ein Interesse oder wir als Land haben ein Interesse an diesem NEULAND-Programm.

(Thomas Krüger, SPD: Ist doch gar keine Frage.)

Das Grundproblem ist bloß, Sie müssen Leute finden, die das machen. Und dann müssen Sie auch noch Leute finden, die das Fleisch kaufen. Das ist natürlich in Hamburg einfacher als, ich sage mal, im ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern.

(Heiterkeit bei Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das ist nicht zum Lachen, sondern das ist todernst. Und wenn Sie sich …

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ja, den Eindruck, den Sie entwickeln …

Das ist ein Prozent der Schweineproduktion in Deutschland, ein Prozent,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Und dann heißt es immer, weiter so machen, ja?)

ein Prozent.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Immer ausruhen auf dem, was man hat.)

Und deswegen sage ich auch noch mal in weiser Voraussicht, in weiser Voraussicht: Das, was Sie hier predigen …

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sie haben doch überhaupt keine Ahnung davon.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aber Sie, Herr Backhaus.)

Ja, ich habe es zumindest gelernt, habe dort gearbeitet und habe studiert und wurde promoviert. Darauf bin ich stolz.

(allgemeine Unruhe – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Und Sie wissen, Sie müssen jetzt als Abgeordneter reden.)

Ich will in diesem Zusammenhang auch sagen, sehr klar sagen: Wenn Sie sich die Gesamtsituation anschauen, die müssen Sie im Blick haben.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Dann hören Sie doch auf, uns zu belehren, Mann!)

Wo haben wir zurzeit Seuchenzüge? Wissen Sie das?

(Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Wir haben weltweite Ernährungsprobleme gehabt.)

Wissen Sie, dass wir an der Grenze zu Polen Afrikanische Schweinepest haben? Wissen Sie das? Das kann übermorgen passieren, dass die gesamte Freilandhaltung, die Sie predigen, in sich zusammenbricht, weil wir sofort handeln müssen.

(Vincent Kokert, CDU: Dann haben wir die ganze Woche Veggieday. Das wollen die GRÜNEN wahrscheinlich.)

Das wollen Sie wahrscheinlich, damit die Menschen kein Fleisch mehr essen. Das mag ja vielleicht sein.