(Gelächter vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist doch Blödsinn!)
(allgemeine Unruhe – Peter Ritter, DIE LINKE: Gott, o Gott, o Gott! Haben Sie keine Bindung zu Ihren Kindern?)
Betrachten wir dann noch die Behauptung, dass der Betreuungszuschuss Eltern von der Erwerbstätigkeit
abhält sowie einen Anreiz gibt, ihre Kinder von den vorschulischen Bildungseinrichtungen fernzuhalten. Wie irre ist Ihre politische Einstellung eigentlich?
Hartz-IV-Empfänger sind bekanntlich indirekt von der Beziehung des Betreuungszuschusses ausgeschlossen, da dieser Zuschuss bei der Hartz-IV-Leistung angerechnet wird. Und glauben Sie wirklich, dass es Erwerbstätigen ermöglicht wird, ihre Kinder häuslich zu betreuen, da sie lediglich einen Zuschuss von 100 Euro im Monat erhalten? In was für einer komischen Welt leben Sie eigentlich?
Es ist doch sehr bezeichnend, dass nun auch die LINKEN in den Chor der pauschalen Verunglimpfung von finanzschwachen Bürgern einstimmen. Die Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise die Politik in diesem Staat ist familien- und kinderfeindlich
die finanzielle Absicherung der Familien zu Hause, die ihre Kinder dann auch zu Hause betreuen können, schafft Wahlfreiheit.
Und was Sie wollen, Sie wollen doch letztendlich nur dafür sorgen, dass selbst die Mütter, die ihre Kinder zu Hause betreuen, in den Arbeitsprozess kommen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir haben heute schon viele Argumente pro und kontra für das Betreuungsgeld gehört, außer vielleicht die geistigen Querschläge der Kollegen von der braunen Fensterfront.
(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, genau.)
Das beste Argument, das gegen das Betreuungsgeld spricht, ist hier auch schon mehrfach gefallen. Dass es im September 2008 bei der Verabschiedung des Kinderförderungsgesetzes im Bundestag überhaupt – ich zitiere, „eine monatliche Zahlung (zum Beispiel Betreuungs- geld)“, Zitatende – in den Gesetzestext geschafft hat, lag wohl kaum an der zwingenden Notwendigkeit dieser monatlichen Zahlung für das Kinderwohl. Es lag vielmehr daran, dass die Partikularinteressen einer Partei aus einem sehr schönen Bundesland im Süden Deutschlands,
Und schaut man sich die Karriere des heutigen Betreuungsgeldes an, so muss man feststellen, das Betreuungsgeld hat sich über die Jahre hinweg als Verhandlungsmasse gerettet. Verhandlungsmasse – ein besseres Argument dagegen gibt es wohl kaum.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die SPD hat schon 2008 klargemacht, dass sie das Betreuungsgeld ablehnt. An dieser Grundhaltung, werte Kolleginnen und Kollegen von der Fraktion DIE LINKE, hat sich seitdem nichts geändert.
(Torsten Renz, CDU: Was macht ihr eigentlich, wenn ihr wieder einen Kompromiss schließen müsst im Herbst?)
Und nun kommen Sie im Bundestagswahljahr mit einem Antrag um die Ecke, der im Grundsatz der SPD-Position entspricht.
Wohl wissend, dass die CDU im Wahljahr ihrer Kanzlerin nicht in den Rücken fallen wird, wollen Sie einmal mehr schauen,