Protocol of the Session on October 25, 2012

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Nicht einmal eine maßvolle Steigerung von 1,58 Millio- nen Euro nach einer 18 Jahre lang währenden Periode realer Kürzungen?

(Beate Schlupp, CDU: Bei sinkenden Bevölkerungszahlen!)

Herr Renz, Sie haben gefragt: Was fordern Sie denn eigentlich? Also entweder haben Sie den Antrag nicht gelesen oder Sie haben hier vorne gut geschauspielert, darum will ich Ihnen das noch einmal kurz vortragen.

(Torsten Renz, CDU: Da bin ich Ihnen sehr dankbar.)

Wir fordern mit unserem Antrag, statt eines Theatermonologs, der im Moment gerade durchgeführt wird,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

einen Dialog mit den Kommunen, der einen Zeitplan berücksichtigt.

(Torsten Renz, CDU: Mit wem spricht denn Herr Schröder, wenn er dort in Rostock ist?)

Nein, er unterhält sich mit Leuten, die leider bisher noch nicht die Zeit hatten, sich inhaltlich und qualifiziert mit den neuen Modellen auseinanderzusetzen.

(Torsten Renz, CDU: Wahrscheinlich führt er Selbstgespräche auf dem Parkplatz. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Er spricht mit Leuten, die noch nicht die Zeit hatten, sich in Haushaltsberatungen überhaupt mit dem kommenden Haushalt auseinanderzusetzen,

(Andreas Butzki, SPD: Ist doch Quatsch!)

und das nach der Kreisgebietsreform, wo es überhaupt noch gar keine Vergleichszahlen zu den letzten Jahren gab. Das heißt, dieses Jahr ist ein Beispieljahr, ein erstes Beispieljahr für die Kommunen. Es gibt keine Vergleichszahlen. Dieses Jahr werden zum ersten Mal Vergleichszahlen geschaffen.

(Torsten Renz, CDU: Was schlussfolgern Sie? Ein Jahr nichts machen, oder was?)

Nein, wir fordern nicht, ein Jahr lang nichts zu machen.

(Heinz Müller, SPD: Aber Rostock und Demmin waren von der Kreisgebietsreform nicht so sonderlich betroffen, ne?)

Wir fordern, dass die Haushaltsberatungen und die kommunale Selbstverwaltung geachtet werden und wir dann in einen fairen Dialog eintreten.

(Torsten Renz, CDU: Das haben wir doch schon zugesagt. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU)

Wir fordern, dass eine mögliche Erhöhung der Landesmittel eben nicht ausgeschlossen wird, und wir fordern, dass die finanzielle Mehrbelastung nicht einseitig aufseiten der Kommunen liegt

(Andreas Butzki, SPD: Und woher nehmen?)

oder vonseiten der Kommunen ausgegangen wird.

(Torsten Renz, CDU: Wer hat gesagt, dass wir das machen? Kein Mensch!)

Das lesen wir in allen neun Modellen nach.

(Torsten Renz, CDU: Das ist Ihre Behauptung unter Punkt 4. – Zuruf von Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Damit fordern wir, dass die Matching-Funds, dass dieses Prinzip der Matching-Funds aus allen neun Modellen abgeschafft wird.

(Heinz Müller, SPD: Ach ja? – Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und wir fordern einen fairen Zeitplan. Wenn es nach uns ginge, würden wir sagen, wir geben den Kommunen bis zum Sommer Zeit, sich Gedanken zu machen,

(Egbert Liskow, CDU: Der ist doch vorbei, der Sommer.)

sich Gedanken zu machen über die Finanzierung, sich Gedanken zu machen über die Modelle, wollen aber der Landesregierung hier keine Vorgaben machen. Wenn die sagen, na gut, wir sagen, bis zum Ende nächsten Jahres, soll es auch okay sein. Und damit wir den Kommunen die Zeit geben können, sagen wir, hier brauchen wir die Erhöhung der Finanzmittel von 1,58 Millionen Euro.

(Beate Schlupp, CDU: Und woher nehmen wir die?)

Diese 1,58 Millionen Euro sind ein Beispiel dafür, wie man mit wenig Geld, vergleichsweise wenig Geld – ich habe es gesagt,

(Torsten Renz, CDU: Wo denn?)

1,58 Millionen Euro machen noch nicht einmal einen Kilometer Straße –

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Beate Schlupp, CDU: Wo denn?)

vergleichsweise viel erreichen kann.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Sie erreichen damit eine fachlich fundierte Diskussion in den Kommunen, weil dann nämlich tatsächlich Zeit für den inhaltlichen Austausch und für die Entwicklung etwaiger tragfähiger Alternativen vorhanden ist.

(Zuruf von Beate Schlupp, CDU)

Sie erreichen einen fairen Umgang mit den Kommunen, Sie erreichen positiv gestimmte Menschen.

(Gelächter von Udo Pastörs, NPD: Positiv gestimmte Menschen!)

Deswegen empfehle ich Ihnen: Stimmen Sie unserem Antrag zu!

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Was die Änderungsanträge der Fraktion DIE LINKE anbelangt, können wir dem ersten Teil leider nicht zustimmen,

(Manfred Dachner, SPD: Na, das ist aber gemein. Das geht überhaupt nicht. – Vincent Kokert, CDU: Können Sie das mit Ihrem Gewissen vereinbaren?)

weil der auch auf die Finanzhoheit der Kommunen ausgerichtet ist, und eben das können wir mit unserem Gewissen nicht vereinbaren,

(Zurufe von Wolfgang Waldmüller, CDU, und Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

vor allen Dingen auch nicht mit der Begründung, die ich bisher gebracht habe, dass die Kommunen noch keine Gewissheit über den Haushaltsplan für das nächste Jahr haben.

(Manfred Dachner, SPD: Dann müssen Sie den zurückziehen.)

Die zweite Änderung hingegen, finden wir, ist eine willkommene, eine sehr gute Abrundung unseres Antrags, da werden wir zustimmen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir getrennte Abstimmung beantragen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)