Kommen wir zum Antrag: Mit dem religionsfeindlichen Antrag der NPD zur Verfassungsänderung, der ein Minarettverbot in unserer Verfassung festschreiben möchte, werden alle Menschen muslimischen Glaubens diskreditiert. Die NPD schürt wieder einmal in schamloser Art und Weise
Hass und Angst gegenüber den Muslimen in Deutschland und will die Anhänger des Islam und ihren Glauben diffamieren.
Ich habe in meiner Rede am 23. Mai dieses Jahres deutlich gemacht, dass dieser Antrag per se rechtswidrig ist.
Aber von einer Fraktion und einer Partei, deren erklärtes Ziel es ist, den Rechtsstaat sogar abzuschaffen,
Nicht umsonst, meine Damen und Herren, werden wir für unsere praktizierte Religionsfreiheit von anderen Ländern als Vorbild angesehen.
Dabei sind wir aber nicht so blind, wie uns die NPD glauben machen will. Wir Demokraten wehren uns vehement gegen religiösen Fanatismus und politischen Extremismus in jeder Form, Herr Pastörs.
Selbstverständlich, selbstverständlich erwarten wir auch von den hier lebenden Muslimen ein klares und unmissverständliches Bekenntnis zu unserem freiheitlich
aber auf der anderen Seite bieten wir ihnen Schutz und die Möglichkeit, ihren Glauben ungestört ausüben zu können.
(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Udo Pastörs, NPD: Dafür sind wir auch, aber wir wollen die Minarette in der Form nicht.)
Lassen Sie mich noch, weil Herr Andrejewski das auch angesprochen hat, einige wenige Worte zu den Islamkarikaturen und dem unsäglichen Film über den Propheten Mohammed verlieren.
Wer stetig die religiösen Gefühle anderer Menschen verletzt und auch versucht, den Islam an sich als gefährlich und aggressiv zu brandmarken, der treibt ein teuflisches Spiel mit dem Feuer, und wer beständig zündelt, der will ganz offensichtlich einen Flächenbrand verursachen.
Allerdings, meine Damen und Herren, gilt hier zu berücksichtigen, die Bilder aus der islamischen Welt suggerieren zwar, dass sich alle Muslime gegen das MohammedVideo wehren, tatsächlich sind es aber nur ein paar Tausend Menschen, die zwar radikal, aber auf keinen Fall repräsentativ sind.
(Udo Pastörs, NPD: Sprechen Sie zu unserem Antrag, zum Minarettverbot! Gehen Sie auf das Baurecht ein!)
Die Mehrheit, die Mehrheit der Muslime straft diesen Schmähfilm mit Missachtung und dies ist das Beste, was man mit einem solchen Unsinn machen kann.
Bei dieser Gelegenheit, meine Damen und Herren, möchte ich gerne auf den Tag der offenen Moschee am 3. Oktober 2012 in Rostock und vielen anderen deutschen Städten hinweisen.
uns persönlich ein Bild vom Islam zu machen und mit Muslimen ins Gespräch zu kommen. Der Dialog, meine Damen und Herren,
zwischen Muslimen und Nichtmuslimen ist der einfachste und beste Weg, sich kennen und respektieren zu lernen, Herr Petereit. Man muss es nur wollen und tun. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ich weise die zum Teil beleidigenden Äußerungen aus der NPD-Fraktion gegen den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion auf das Entschiedenste zurück.
Wir behalten uns eine Prüfung des Protokolls vor, um genau festzustellen, von wem die Begriffe „Sie lügen“ hier in den Saal gerufen wurden, und ich werde mir auch vorbehalten, aufgrund dessen nachträgliche Ordnungsmaßnahmen zu verhängen.