Protocol of the Session on June 20, 2012

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Und was soll das?)

Ja, das ist mir schon klar, dass Sie das nicht nachvollziehen können.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, das hab ich jetzt auch nicht nachvollziehen können.)

Meine Damen und Herren, zu den Oppositionsanträgen, die die Theater und Orchester des Landes betreffen, möchte ich nur Folgendes sagen: Lassen Sie Minister Brodkorb die Zeit bis Ende 2012, das neue Theaterkonzept vorzulegen. Dieses soll und wird in einem breiten Konsens erarbeitet werden, um zukunftsfähig auf eigenen Füßen zu stehen. Um diesen breiten Konsens mit den Trägern und Kulturschaffenden in den Theatern und

Orchestern des Landes zu erreichen, wird einfach dieser Zeitraum benötigt.

Und, meine Damen und Herren, jetzt noch mal eine persönliche Anmerkung zur Kultur. Kultur ist bei einigen in diesem Lande wirklich nur Theater und Orchester. Das stimmt aber nun mal nicht! Kultur sind auch Musikschulen, sind auch Architektur, Denkmalpflege – und das vergessen die meisten bei Ihnen.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deshalb ganz viele Änderungsanträge.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, an dieser Stelle möchte ich noch ein paar Worte zum Verfahren sagen. Ich bin als neu gewählter Abgeordneter zum ersten Mal mit den Haushaltsberatungen befasst gewesen und einige Dinge möchte ich ansprechen, die wir beim nächsten Mal sicher besser machen können.

(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ach ja?)

Zugegebenermaßen haben die Kolleginnen und Kollegen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zugeständnisse gemacht. Beim nächsten Doppelhaushalt müssen die Fachfragen aber in den Fachausschüssen beraten werden. Es kann nicht sein, dass im Finanzausschuss zu jeder Beratung Heerscharen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Ministerien bereitstehen müssen, nur um über den gesamten Beratungszeitraum für Fragen zur Verfügung zu stehen.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Der sehr kurz war.)

Deshalb plädiere ich dafür, dass die Einzelpläne nach Vorlage der mitberatenden Stellungnahmen der Fachausschüsse abschließend behandelt werden.

(Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, und Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Nur vorher angezeigte Punkte bleiben bis zur abschließenden Beratung offen. Die Anhörungen sind bitte auch in den Fachausschüssen durchzuführen.

(allgemeine Unruhe)

Dieser Appell, dieser Appell, liebe Kolleginnen und Kollegen, geht an alle Beteiligten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nicht an sich selber.)

Er geht an alle Beteiligten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nein, nicht an sich selber.)

Haben Sie mich nicht verstanden? An alle, Herr Ritter, an alle.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nur nicht an sich selbst. Uns brauchen Sie das nicht zu erzählen. – Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ebenso sollten die Anträge zu den Einzelplänen …

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Im abschließenden Verfahren gab es einfach zu viele Anträge, die erstmals im Finanzausschuss gestellt wurden, sodass immer eine Rückkopplung mit den zuständigen Facharbeitskreisen erfolgen musste. Das war dadurch sehr umständlich und zeitraubend. Mit diesen Verfahrensfragen sollten sich die Obleute im Vorfeld der nächsten Haushaltsberatungen befassen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, damit komme ich zum Schluss meiner Kulturausführungen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und bitte Sie um Zustimmung zu den Beschlussempfehlungen des Finanzausschusses. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das Wort hat nun für die Fraktion der NPD der Fraktionsvorsitzende Herr Pastörs.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte, bevor ich mit dem eigentlichen Haushalt, bevor ich mich mit dem eigentlichen Thema Haushalt beschäftige, doch auf zwei Dinge eingehen, die hier mehrfach Gegenstand von Äußerungen waren: erstens, die NPD hat sich im Ausschuss nicht mit Anträgen beteiligt, und zweitens, die NPD war häufig nicht anwesend.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: So gut wie nie waren Sie da, Herr Pastörs. Das stimmt.)

Richtig ist, dass der Schreihals zu meiner Linken, der Herr Nieszery, das wie folgt gemacht hat: Er kam, hat sich in die Liste eingetragen und ist dann verschwunden, Punkt 1.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist eine Lüge! Das ist eine bittere Lüge!)

Das sind Fakten.

Zweitens, die NPD ist grundsätzlich nicht so verrückt wie die GRÜNEN oder die LINKEN,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Also nun reichts!)

die produzieren massenhaft Änderungsanträge – mit dem gleichen Ergebnis wie unsere Anträge,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das stimmt doch überhaupt nicht, Herr Pastörs!)

die wir heute in der Stückzahl von 51 vorgelegt haben –, die dann alle abgelehnt werden, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das ist ein Unterschied, der zugegebenermaßen da ist, und darauf sind wir stolz.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ach! Ach!)

Das machen wir immer so, denn die Debatte führen wir nicht mit Ihnen, die von vornherein sagen, wie der Herr Kokert eben ausführte: „Die habe ich mir erst gar nicht angesehen, weil da steht nur Schwachsinn drin.“ Wissen Sie, wie funktioniert das eigentlich, wenn ich mich weigere, Vorschläge zu Kenntnis zu nehmen, und dann behaupte, es stände in diesen Papieren nur dummes Zeug? Sie wissen ganz genau, und deswegen beschäftigen Sie sich nicht mit unseren Anträgen und Vorschlägen,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Sie haben sie doch gar nicht eingebracht, Herr Pastörs.)

dass wir Vorschläge machen, die den Menschen draußen berücksichtigen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie sind ganz offensichtlich ein Lügner, Herr Pastörs. – Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

und Sie eben ganz genau das Gegenteil praktizieren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und ein Lügner sind Sie auch, Herr Pastörs.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Landesregierung hat wieder einmal einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Die Haushaltsführung sei vorbildlich, so die Ammenmärchen der SPD-CDU-Regierung, wie wir sie eben hier vorgetragen bekamen.

Aber, mein lieber Herr Ministerpräsident Sellering, wer ist Mecklenburg-Vorpommern? Sind Sie das mit Ihrem Spitzengehalt, sind es die gut bezahlten Funktionäre der rotschwarzen Regierung in den Ministerien oder verstehen Sie darunter auch hier am Hungertuch nagende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Hartz-IV-Empfänger und die kleinen selbstständigen Unternehmer, die um ihr Überleben kämpfen müssen?

Wir haben eben gehört, dass seit der sogenannten Wende vieles geschaffen worden sei.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ist es aber auch. – Zuruf aus dem Plenum: So ist es.)