Protocol of the Session on July 6, 2016

(Vincent Kokert, CDU: Hatten Sie das schon aufgeschrieben, Herr Ritter, was Sie erzählen?)

diese Problematik …

Das habe ich hinzugefügt, nachdem ich mir

(Vincent Kokert, CDU: Aha!)

den Kollegen Silkeit angehört habe.

(Vincent Kokert, CDU: Aha! Er hat aber nicht nur über Polizei gesprochen.)

Diese Rede hat keinen Beitrag geleistet,

(Vincent Kokert, CDU: Na, Ihre auch nicht!)

um die Erwartungshaltung an das Thema der Aktuellen Stunde zu erfüllen.

(Vincent Kokert, CDU: Schade! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Vielleicht wird ja der Innenminister in seinen Ausführungen konkreter.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Sei mal ganz sicher, dass das so ist, Peter Ritter.)

Und ich bin vor allen Dingen gespannt, wie er die Zahl der 555 notwendigen zusätzlichen Stellen bei der Landespolizei hier und heute begründen wird.

(Beate Schlupp, CDU: Die haben Sie doch schon erklärt, Herr Ritter.)

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Ritter.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Dachner für die Fraktion der SPD.

(Vincent Kokert, CDU: Endlich mal ein Polizeibeamter, der dazu spricht. – Peter Ritter, DIE LINKE: Wieso? Ist Herr Silkeit keiner?)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Mein Redebeitrag sollte zehn Minuten dauern. Nachdem ich aber gehört habe, wie hier der Einstieg gewählt wurde, nämlich mit ein paar Parteiprogrammen, dachte ich zuerst, ich habe wieder das Thema verfehlt. Es geht doch eigentlich um das Sicherheitsgefühl der Bürger und nicht um Ihre Wahlprogramme. Aber wenn Sie schon auf diese Wahlprogramme eingehen, dann reicht meine Redezeit nicht mehr. Insofern werde ich nach diesen zehn Minuten später noch einmal dazu Stellung nehmen.

(Beifall Andreas Butzki, SPD)

Aber um gleich zu antworten, Herr Silkeit, Ihr Parteiprogramm der CDU hat mich schon enttäuscht in Bezug auf die Fragen der Sicherheit,

(Heiterkeit bei Michael Silkeit, CDU)

wo Sie doch eigentlich immer betonen,

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Hört, hört!)

dass Sie der Garant für dieses Thema wären.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Also das ist ja nun wirklich nicht der Volltreffer gewesen.

Aber nun zu meinem Thema.

(Torsten Renz, CDU: Was hat Sie denn daran gestört?)

Das werde ich Ihnen noch sagen.

Gestatten Sie mir zunächst einmal, Wilhelm von Humboldt zu zitieren: „Ohne Sicherheit vermag der Mensch weder seine Kräfte auszubilden noch die Früchte derselben zu genießen; denn ohne Sicherheit ist keine Frei

heit.“ Der Begriff der Sicherheit umfasst die subjektive Seite, also das Sicherheitsgefühl, und die objektive Seite, die tatsächliche Kriminalitätslage. Aus dem Gewaltmonopol des Staates geht hervor, dass nur der Staat, und wirklich nur der Staat, für diese öffentliche Sicherheit zu sorgen hat und damit auch die Schutzverpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern besteht. Die Polizei ist dabei ein Garant der Sicherheit und so auch in der Polizeidienstvorschrift 100 verankert.

Als Hauptursache für die Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls wird in den meisten Fällen eine echte oder eine gefühlte Zunahme der Kriminalität angenommen. Eine Beeinflussung dieses Gefühls geht natürlich auch aus vielen Faktoren hervor, nämlich aus Interessenlagen, aus den persönlichen Erfahrungen, wenn man Opfer geworden ist, oder aus den Medien, aus der Bildung und von politischen Parteien, die die Unsicherheit unserer Gesellschaft schüren, nämlich so wie die NPD und zum Teil auch die AfD.

Wer also glaubt, dass das allein ein Thema der Polizei wäre, der irrt sich. Das ist ein Thema der gesamten Gesellschaft. Wer glaubt, in seinem Parteiprogramm der CDU, wenn ich Herrn Silkeit jetzt erwähnen darf, mit der Erhöhung von 555 Polizeikräften das Allheilmittel gefunden zu haben,

(Michael Silkeit, CDU: Mehr als bei euch.)

täuscht die Bürger, verkennt die Komplexität dieser Aufgabe und – weil ich Sie gut kenne, sage ich jetzt – schürt unbewusst, das ist ja freundlich,

(Heiterkeit bei Andreas Butzki, SPD)

sogar noch das subjektive Gefühl der Unsicherheit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Zuruf von Beate Schlupp, CDU)

Vor dem Parteitag, meine Herren, vor dem …, meine Damen,

(Vincent Kokert, CDU: Mal schön gendern!)

vor dem Parteitag sprachen Sie noch von 500, vor einem Jahr sprachen Sie von gar keiner Zahl, plötzlich sind Sie bei 550. Das mag wohl nicht eine Schnapszahl sein.

(Vincent Kokert, CDU: 555! Nicht die 5 unterschlagen! – Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

Meine Damen und Herren, es ist äußerst erstaunlich, dass in den meisten Untersuchungen das Sicherheitsgefühl der Bürger nicht die objektive Gefahrenlage widerspiegelt. Das gilt auch für unser schönes Bundesland. Ich denke, dass Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor einen der höchsten Sicherheitsstandards Europas hat. Die Bevölkerung wird mit immer weniger Straftaten belastet. Gucken wir einmal in die PKS: 2015 gab es auf 100.000 Einwohner 7.333 Straftaten. Und ich kann mich, …

(Vincent Kokert, CDU: Jede Straftat ist eine zu viel.)

Ja, selbstverständlich ist jede eine zu viel.

… ich kann mich erinnern, dass wir in den 90er-Jahren 13.000 hatten. Also das ist schon eine tolle Reduzierung dieser Straftaten.

(Zurufe von Beate Schlupp, CDU, und Michael Andrejewski, NPD)

Allerdings hatten wir im letzten Jahr einen Anstieg von 0,6. Darauf will ich später noch eingehen.

Aber die erfolgreiche Arbeit der Landespolizei und das große Engagement der Polizeibeamtinnen und -beamten haben natürlich auch ermöglicht, dass die Aufklärungsquote