Protocol of the Session on September 25, 2015

(Torsten Renz, CDU: Sagt wer?)

allerdings will ich Ihnen zugutehalten,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

dass Sie diese Schlussfolgerung ja Ihren Bundestagsfraktionen entnahmen.

(Andreas Butzki, SPD: Steht doch drin im Antrag.)

Frau Oldenburg hat ja intensiv ausgeführt, was sie von Ihrem Antrag oder von dem Antrag der Bundestagsfraktionen hält.

(Vincent Kokert, CDU: Wir haben aber die Quelle angegeben!)

Ich finde interessant,

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

ich finde interessant,

(Andreas Butzki, SPD: Brauchen Sie nicht mal nachzugucken.)

dass Ihre Bundestagsfraktionen Sie, ihre Kollegen in den Ländern, also Sie, werte Abgeordnete der Fraktionen von SPD und CDU,

(Torsten Renz, CDU: Ich stelle fest, Sie fühlen sich unsicher.)

aufgefordert haben, diesen Antrag runterzubrechen,

(Torsten Renz, CDU: Das hängt damit zusammen, dass Sie nicht überzeugt sind von dem, was Sie sprechen.)

runterzubrechen auf die Landesebene und Maßnahmen der Berufsorientierung runterzubrechen auf die Landesebene. Allein das ist dieser Antrag schuldig geblieben. Sie haben diesen Antrag,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Sie haben diesen Antrag kopiert, aber eigene Forderungen, die spezifisch an die Landesbedürfnisse angepasst sind, fehlen in diesem Antrag.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Andreas Butzki, SPD: Welche sind denn das?)

Wenn wir uns anschauen,

(Zuruf von Wolfgang Waldmüller, CDU)

wenn wir uns anschauen, dass Mecklenburg-Vorpommern das Land ist, in dem der Anteil der nicht abgeschlossenen Berufsausbildungen

(Torsten Renz, CDU: Gibt es bei Ihnen Handwerker in der Familie, Frau Berger?)

so hoch ist wie in keinem anderen Bundesland, an dieser Stelle – und ich bin davon überzeugt,

(Torsten Renz, CDU: Gibt es bei Ihnen über- haupt Handwerker in der Familie, Frau Berger?)

dass Sie diese Zahlen auch kennen, Herr Renz –, an dieser Stelle erreiche ich dann den Punkt, wo ich glaube, dass Sie es vielleicht doch ein bisschen ernst gemeint haben mit Ihrem Antrag, wenn er auch inhaltlich sehr schwach ist.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Wobei wir uns jetzt noch mal anschauen müssen, in welchen Bereichen werden denn die Berufsausbildungen vorzeitig abgebrochen. Da liegen wir im öffentlichen Dienst bei einer Abbrecherquote von weniger als 10 Prozent, aber gerade in den Bereichen Industrie und Handel bei manch

mal mehr, manchmal weniger als 50 Prozent. Und das, finde ich, ist ein Bereich, wo Sie sich tatsächlich ernsthafte Gedanken machen sollten, wie wir das lösen können.

(Vincent Kokert, CDU: Sie brauchen das nicht?!)

Wenn wir uns dann den Zustand der beruflichen Schulen hier im Land anschauen, die im Übrigen auch bundesweit am schlechtesten finanziert sind, das sagt nicht die GRÜNEN-Fraktion,

(Vincent Kokert, CDU: Nein.)

sondern das sagt der Bildungs…,

(Vincent Kokert, CDU: Die sagt ja gar nichts dazu. Die hat ja keine Meinung.)

das sagt der Bildungsfinanzbericht des Bundes, der stellt nämlich fest, dass Mecklenburg-Vorpommern lediglich 3.100 Euro für einen Auszubildenden ausgibt, wohingegen es im Bundesdurchschnitt 4.000 Euro sind, und – jetzt hören Sie gut zu, meine Abgeordneten von den Fraktionen SPD und CDU! – die ostdeutschen Flächenländer,

(Vincent Kokert, CDU: Ich höre zu.)

die ostdeutschen Flächenländer zahlen 4.200 Euro pro Auszubildendem. Mecklenburg-Vorpommern – hier also die Laterne. Das erklärt vielleicht auch Ihren Antrag und die Ernsthaftigkeit, die ich dem Antrag noch so ein bisschen unterstellen möchte.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Wenn Sie jetzt also von dem Landeskonzept den Übergang von der Schule in den Beruf in den Fokus nehmen, da möchte ich auch noch mal als einen Baustein den Berufswahlpass herausgreifen,

(allgemeine Unruhe)

Kosten,

(Vincent Kokert, CDU: Frau Berger, das ist ein Sammelsurium von Kuriositäten, was Sie hier vortragen!)

Kosten 20.000 Euro für Schülerinnen und Schüler,...

Das liegt an Ihrem Antrag, Herr Kokert.

… für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse für den nicht gymnasialen Bildungsweg.

(Andreas Butzki, SPD: Das hat der Minister gerade erklärt! Das hat der Minister gerade erklärt!)

Der Minister hat gerade gesagt, dass es ja ganz toll ist, die Schulen haben die Freiheit, mit den Siebtklässlern diesen Berufswahlpass selbst zu basteln.

(Andreas Butzki, SPD: Na klar! – Vincent Kokert, CDU: Das ist doch ein grüner Vorschlag gewesen.)

Anerkennung für die Ernsthaftigkeit der Berufswahl zu schaffen,

(Egbert Liskow, CDU: Ihr seid doch so fürs Basteln.)

liegt für mich nicht darin: Wir basteln jetzt mal diesen Berufswahlpass selbst.