Protocol of the Session on September 23, 2015

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

uns jedenfalls nicht!

(Beifall Thomas Krüger, SPD)

Und außerdem, meine Herren von der NPD, schauen wir uns doch bitte einmal an, wie sich Ihre Parteifreunde – ich gebe zu, es gibt Ausnahmen –, aber wie sich Ihre Parteifreunde verhalten,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Kamerad!)

wenn Sie selbst kommunale Mandate haben:

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

In aller Regel sitzen sie herum, haben ihre Unterlagen nicht gelesen, faul, träge, desinteressiert sitzen sie ihre Sitzung ab,

(Udo Pastörs, NPD: So wie Sie hier!)

kassieren das Sitzungsgeld und gehen wieder heim.

(Udo Pastörs, NPD: So wie Sie hier und im Ausschuss!)

Das ist doch Ihr Verhältnis zur kommunalen Selbstverwaltung, wie es sich in der Praxis darstellt, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Diejenigen, die durchaus kontrovers, aber alle mit dem Ziel vor Augen, die kommunale Selbstverwaltung zu stärken, miteinander diskutieren, welcher Weg denn der bessere ist, wie man dies tut, die brauchen allesamt Ihre guten Ratschläge – „gut“ bitte in Anführungszeichen – überhaupt nicht. Wir werden Ihren Antrag ablehnen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Köster von der Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Herr Müller, wer sich hinter der Nutzung der Begriffe „Effektivität“, „Effizienz“ und „kommunale Selbstverwaltung“ verbirgt und meint, er könnte in Geheimniskrämerei bei Ausschluss der Öffentlichkeit Sitzungen durchführen, der handelt undemokratisch.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Das ist nicht, wie Sie behaupten, ein Hort der Meinungsfindung. Der Bürger hat das Recht – wir wollen direkte Demokratie –, der Bürger hat das Recht, an allen wesentlichen Entscheidungen beteiligt zu werden und auch Kenntnis davon zu bekommen, wie diese Entscheidungen getroffen werden.

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

Und wenn Sie sagen, die NPD würde die Demokratie abschaffen wollen, Herr Müller, Sie wissen doch ganz genau, dass viele Staatsrechtler Ihnen mittlerweile von der Fahne gegangen sind, dass die Staatsrechtler festgestellt haben, dass wir in einer Parteiendiktatur leben,

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

dass wir nicht in einer Demokratie, wie Sie es immer heucheln, auch vom Podium immer heucheln, leben,

(Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Welcher Staatsrechtler will den Quatsch denn festgestellt haben?)

sondern die NPD möchte halt die Volksherrschaft und Sie verhindern die Volksherrschaft.

(Zuruf von Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und das ist der entscheidende Unterschied. Ich empfehle Ihnen, lesen Sie einmal die Bücher von Herrn Professor von Arnim, von Professor Schachtschneider und anderen!

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und wenn Sie noch einen Funken Verstand im Leibe haben, dann wird Ihnen das eine oder andere doch von den Schuppen fallen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Was denn, vom Schuppen fallen?)

Welchen Stellenwert die Politik...

(Peter Ritter, DIE LINKE: Von welchem Schuppen denn? Von dem, der am Haus steht?)

Den wenigen Kopfschuppen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wissen Sie überhaupt, was Sie da erzählen? – Heiterkeit bei Heinz Müller, SPD)

Welchen Stellenwert die Politik und welches Ansehen Politiker in unserer Heimat haben,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Mein Gott!)

Herr Ritter, dürfte Ihnen selbst bekannt sein.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Und für dieses Ansehen oder im Grunde für die Verachtung im Volk

(Udo Pastörs, NPD: So ist es richtig formuliert.)

im Hinblick auf die Politik tragen Sie konkret die Verantwortung.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Verantwortlich für diese Politikverdrossenheit sind nämlich Sie, meine Damen und Herren, und Ihre Blockparteien, die sich äußerlich teilweise noch unterscheiden mögen,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

inhaltlich aber schon längst nur eine zähe, dickflüssige und verdorbene Soße anbieten.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ooh!)

Es geht aber auch anders: Einige Kommunen in unserem Land lassen den Hauptausschuss zum Beispiel öffentlich tagen, zum Beispiel die Landeshauptstadt Schwerin. Wir von der NPD-Fraktion vertreten die Ansicht, dass wir im Land eine allgemein geltende Regelung benötigen und die Bürger im ganzen Land das Recht auf Einblick in die Arbeit der für sie zuständigen Gemeinde- und Kreisvertreter haben. Die geheimen Ausschüsse sind demokratiefeindlich.

Der Ortsvorsteher für die Ortsteile Cammin, Godenswege und Riepke in Burg Stargard begründet seinen Einsatz für die Zulassung der Öffentlichkeit im Hauptausschuss wie folgt, Zitat: „Damit auch im Hauptausschuss sich nicht nur die Einwohner und Einwohnerinnen des Ortsteils Cammin informieren und Einschätzungen der Ausschussmitglieder, des Bürgermeisters wie auch des Ortsvorstehers vernehmen können, ist die Öffentlichkeit im Hauptausschuss eingeladen, an den Sitzungen des Hauptausschusses teilzunehmen. Dadurch wird Transparenz, Informationsfluss und Bürgerbeteiligung hergestellt. Es würde den kommunalpolitisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern entgegenkommen, da sie an den Entscheidungsfindungsprozessen teilnehmen können, Berichte des Bürgermeisters vernehmen, ihrem Informationsbedürfnis nachgehen und besser Beschlüsse nachvollziehen können.“