… dass der Buchenwald auch einer bestimmten Entwicklung unterliegt, und so, wie wir es auf der Insel Vilm erleben, geht die Buche rasant zurück. Es entsteht ein Stangenwald, vorwiegend bestehend aus Hainbuchen und aus Ahorn, was in der nächsten Zeit, in den nächsten 300 bis 400 Jahren die vorherrschenden Baumarten sein werden. Erst dann kommt die Rotbuche, wenn nicht wieder irgendetwas passiert, als Hauptbaum zum Vorschein.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Sie sollten doch nicht die Insel Vilm mit den Weltnaturerbeflächen vergleichen.)
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Sie sollten doch nicht die Insel Vilm mit den Weltnaturerbeflächen vergleichen.)
Frau Dr. Karlowski, Sie haben eins angesprochen, wir sollten auf eine Verkehrssicherungspflicht verzichten. Das ist richtig, so machen wir es auf der Insel Vilm auch. Allerdings wenn der Mensch nicht in kleinen Schritten eingreift, wird es nicht möglich sein, den Besuchern der
Weltnaturerbestätten auch die Möglichkeit zu geben, in diese hineinzugehen und sich von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser Naturerbestätten zu überzeugen. Deshalb sind minimale Eingriffe in die Naturerbestätte auch wirklich notwendig.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist gut, dass hier heute am Morgen wenig Besucher den Landtag beglückt haben, um sich dieses traurige Schauspiel anzuschauen.
Worum geht es eigentlich? Auf Betreiben der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Hessen hat die UNESCO am 25. Juni 2011 entschieden, dass die alten Buchenwälder Deutschlands als UNESCO-Weltnaturerbe eingestuft werden. Ich könnte Ihnen jetzt noch vieles über die Bedeutung der Wälder gerade für uns Deutsche erklären, aber das geht bei Ihnen auf der einen Seite rein, auf der anderen Seite raus, es bleibt hier nichts hängen.
Und Sie, Herr Krüger, Ihre Rede war vielleicht eventuell eine Bewerbungsrede für die Einstufung als UNESCOWeltnaturerbe, ansonsten haben Sie das Thema leider überhaupt total verfehlt.
Man könnte sich jetzt natürlich die Frage stellen: Vertraut die SPD ihrer eigenen Landesregierung nicht mehr? Denn was fordert hier die SPD und was fordert auch die CDU? Die Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept für die Etablierung der UNESCO-Weltnaturerbe- stätte innerhalb der Großschutzgebiete in MecklenburgVorpommern zu entwickeln und dem Landtag dieses Konzept bis zum 30. September 2012 vorzulegen. Das ist ureigenste Aufgabe der Landesregierung und Sie fordern die Landesregierung auf, endlich wieder selbst tätig zu werden. Das ist doch ein enormer Misstrauensverlust vonseiten der SPD,
Herr Dr. Backhaus hat es doch gerade bestätigt, es sind durch die Landesregierung in die Haushaltsplanung 2012/2013 schon Mittel eingestellt. Das will heißen, die Landesregierung macht das doch schon, was Sie gerade beantragen. Dieser Antrag ist ein reiner
Erstens habe ich gesagt, wir werden dem Antrag, so mangelhaft wir den auch finden, zustimmen, weil wir das Anliegen unterstützen.
Das Zweite ist, ich habe ausdrücklich gesagt, dass der Antrag so substanzlos ist, dass man das auch als Misstrauensantrag gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung der Nationalparkämter, aller derjenigen, die im Naturschutz arbeiten, verstehen könnte. Genau da habe ich gesagt, dass ich das nicht will.
Auch in Bezug auf die Grüne Woche habe ich gesagt, dass genau dieses Engagement und dieses konzeptionelle Arbeiten, diese Überlegungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser kleinen Box, wo es um das Weltnaturerbe ging, auch spürbar waren.
Das Nächste ist, das Personal muss aus unserer Sicht da eingesetzt werden, wo der größte Mehrwert entsteht. Wir haben offensichtlich andere Auffassungen, wo das ist. Das ist aber dann nicht zu ändern und ich glaube nicht, dass das eine solche Reaktion durch Sie hervorrufen muss. – Danke schön.
Ich lasse zunächst über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/294 abstimmen. Wer dem Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Gibt es Stimmenthaltungen? – Das ist nicht der Fall. Da- mit ist der Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN auf Drucksache 6/294 bei Zustimmung der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE und Gegenstimmen der Fraktion der SPD, der CDU und der NPD abgelehnt.
Wer dem Antrag der Fraktionen der SPD und CDU auf Drucksache 6/253 zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um sein Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Damit ist der Antrag der Fraktionen der SPD und CDU auf Drucksache 6/253 bei Zustimmung der Fraktion der SPD, der CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie Gegenstimmen der Fraktion der NPD angenommen.
Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 27: Beratung des Antrages der Fraktion DIE LINKE – Bibliotheksnetz in Mecklenburg-Vorpommern den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts anpassen – Entwicklungskonzept erarbeiten, Drucksache 6/264. Dazu liegt Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktionen der SPD und CDU auf Drucksache 6/295 vor.
Antrag der Fraktion DIE LINKE Bibliotheksnetz in Mecklenburg-Vorpommern den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts anpassen – Entwicklungskonzept erarbeiten – Drucksache 6/264 –
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Entwicklung der öffentlichen Bibliotheken in Mecklenburg-Vorpommern gibt Anlass zu großer Sorge. Die Anzahl der öffentlichen Bibliotheken hat sich seit 1998 von 222 auf 109 mehr als halbiert.
Einflechten möchte ich, dass, wenn es hier kritisch angemerkt wird, natürlich nicht von der LINKEN verkannt wird, dass es sehr gute Beispiele dafür gibt, dass an einigen Orten im Land neue Bibliotheken im Entstehen sind. Mein Kollege Dr. Brie wies mich gerade darauf hin, dass zum Beispiel in Bergen auf Rügen eine neue Bibliothek entsteht.
Gleichwohl, um mit den Beispielen fortzusetzen, von ehemals 14 Fahrbibliotheken sind nur noch 5 im Einsatz. Für Neuerwerbungen sind immer weniger Mittel vorhanden. Hinzu kommt, dass die elektronische Vernetzung und die digitalen Angebote an vielen Standorten nicht den heutigen Anforderungen entsprechen. Auch die personelle Situation hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Es mangelt an jungen Fachkräften. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen nicht in ausreichender Zahl über die heute zusätzlich erforderlichen technischen Fähigkeiten, können den gestiegenen sozialen Anforderungen oftmals nicht gerecht werden.
Wir haben jedoch – das ist zumindest unsere Auffassung – die Pflicht, und nicht die Wahl, das Angebot von Bibliotheksdienstleistungen und eines topaktuellen Bibliotheks- bestandes unter Berücksichtigung aller neuen Entwicklungen auf dem Medien- und Informationsmarkt für die Nutzung durch jedermann beziehungsweise jede Frau sicherzustellen, das heißt auch oder insbesondere im ländlichen Raum.
der schulischen, beruflichen, allgemeinen und kulturellen Bildung. Insbesondere für Kinder und Jugendliche haben sie eine Vorbildfunktion beim Erlernen eines selbstverständlichen Umgangs mit Büchern, Zeitungen und modernen Medien. In Bibliotheken können sie beobachten, wenn andere lesen, was, wie Sie sicherlich alle wissen, leider in vielen Familien nicht mehr selbst
verständlich ist. Hier dürfen sie sich ausprobieren, Bücher begreifen, hier werden ihnen Techniken der Recherche erklärt, hier wird ihnen vorgelesen. Die Bibliotheken tragen so auf vielfältige Weise dazu bei, Lesekompetenzen zu stärken und befähigen Kinder und Jugendliche, eigenständig Informationen zu finden und zu bewerten. Dabei stehen ihnen engagierte Fachkräfte zur Seite, die mit ihrer Arbeit auch in Kooperation mit Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen bereits frühzeitig Maßnahmen der Leseförderung gemeinsam gestalten. Kurzum: Bibliotheken ermöglichen die Medieninformationskompetenz und sind unverzichtbar für ein lebenslanges Lernen.