Protocol of the Session on March 7, 2008

Das Wort hat jetzt der Vizepräsident und Abgeordnete Herr Kreher von der Fraktion der FDP.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die FDP-Fraktion will die Ursache für die unnötigen Schließungen von Schulstandorten beseitigt wissen. Der Antrag der LINKEN zu den wohnortnahen Schulstandorten beschreibt ein Problem, das, Herr Bluhm, das

muss ich sagen, Sie selbst durch das rot-rote Schulgesetz verursacht haben.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)

Die Ausnahmen stellen somit nur eine Übergangslösung dar. Es besteht aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf zur Änderung des Schulgesetzes.

(Jörg Heydorn, SPD: Machen Sie doch einen Änderungsantrag. Legen Sie doch einen Gesetz- entwurf vor! – Andreas Bluhm, DIE LINKE: Dann machen Sie doch einen Änderungsantrag! – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Dabei geht es nicht nur um den Erhalt von Gymnasien, sondern auch um die Gleichberechtigung aller Schularten. Frau Polzin, Sie sagen, es gäbe die Gleichberechtigung. Gucken Sie sich nur mal an – weil Sie auch Dorf Mecklenburg genannt haben –, was das für die Schule Bad Kleinen bedeutet. Jetzt wird die Regionale Schule als Teil der Kooperativen Gesamtschule im Dorf Mecklenburg vom Kreis mitgetragen und mit der Kreisumlage ist die Schule in Bad Kleinen erheblich gefährdet. Das ist Ihre Gleichbehandlung.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Heike Polzin, SPD: Was glauben Sie, was bei der Selbstständigen Schule passiert?! – Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

Die demografi sche Entwicklung und das vor Kurzem vorgestellte Konzept zur Selbstständigen Schule haben Teile des Schulgesetzes hinfällig gemacht.

(Heike Polzin, SPD: Vorher weiß man doch gar nicht, was es nachher ist.)

Darf ich mal um Aufmerksamkeit bitten?

(Heike Polzin, SPD: Ja.)

Dies war allerdings schon lange abzusehen. Daher wundern sich die Liberalen zusammen mit Eltern, Schülern und Schulleitern, warum erst jetzt so hektische und teilweise widersprüchliche Aussagen von der Landesregierung und von den Koalitionsparteien zu hören sind.

(Heike Polzin, SPD: Das wundert uns auch, Herr Kreher. – Zurufe von Ute Schildt, SPD, und Ilka Lochner-Borst, CDU)

Schulpolitik ist im Übrigen Standortpolitik.

(Ilka Lochner-Borst, CDU: Das wollte keiner hören.)

Die Schließung eines Schulstandortes hat weitreichende Konsequenzen für die regionale Entwicklung, insbesondere im ländlichen Raum. Frau Polzin, das müssten Sie am Beispiel der Stadt Warin selbst wissen, was das für weitreichende Auswirkungen hat.

(Jörg Heydorn, SPD: Was würden Sie denn tun, wenn die Schüler nicht mehr da sind? Was würden Sie denn tun, wenn die Schüler nicht mehr da sind? – Zuruf von Heike Polzin, SPD – Glocke der Vizepräsidentin)

Meine Damen und Herren, ich bitte um mehr Aufmerksamkeit.

Eine Änderung des Schulgesetzes ist daher unumgänglich.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wann kommt der Gesetzentwurf?)

Dies sollte so schnell wie möglich und so sorgfältig wie möglich geschehen. Unüberlegte Eingriffe würden nur zu ständigen Korrekturen des Schulgesetzes führen

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie müssen selbst mal etwas vorlegen.)

und damit zu noch mehr Verunsicherung bei Eltern, Schülern und Schulen beitragen.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Ich bitte deshalb auch, überlegen Sie sich das bitte sehr gut, auch unseren Antrag zur Änderung des Schulgesetzes mit zu unterstützen.

(Jörg Heydorn, SPD: Der Antrag ist unbrauchbar. – Heike Polzin, SPD: Der ist unverantwortlich, Ihr Antrag.)

Ich glaube sogar, dass das Ihre Antwort auf die Konzeption sein wird – ich gehe davon aus –, dass der Minister uns demnächst ein neues Schulgesetz vorlegen wird, und das ist so schnell wie möglich notwendig. – Danke, meine Damen und Herren.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Jörg Heydorn, SPD: Ich dachte, er hätte etwas zur Sache gesagt. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Ich dachte, Sie wollten selbst etwas tun. – Michael Roolf, FDP: Zwölf Jahre lang wurde hier nichts getan in diesem Land, zwölf Jahre wurde hier nichts getan. Zwölf Jahre keine Ausbildungsplätze hier im Land.)

Danke schön, Herr Kreher.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Reinhardt von der Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Herr Bluhm, ich möchte gar nicht auf die ganzen Unterstellungen eingehen, die Sie mir gegenüber aufgeworfen haben. Ich möchte nur sagen, dass ich sie zum Teil …

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Ich habe aus Ihrer Pressemitteilung zitiert.)

Ja, wir stellten schon fest, dass wir uns manchmal gegenseitig falsch verstehen, aber vielleicht können Sie mich nach meiner Rede etwas besser verstehen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Fraktion DIE LINKE, was Sie in diesem Antrag, den Sie vorgelegt haben, fordern, ist aus meiner Sicht schlichtweg Gesetzesbruch.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Andreas Bluhm, DIE LINKE: Bitte?)

Schon aus diesem Grund...

Hören Sie doch erst mal bis zum Ende zu, dann haben Sie es vielleicht auch verstanden.

Schon aus diesem Grund lehnen wir diesen Antrag ab.

Was wollen Sie? Angeblich wollen Sie, wie in Ihrer Überschrift des Antrages suggeriert, wohnortnahe Schulstandorte für alle Schularten sichern.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Genau.)

Daher soll es überall untermaßige Eingangsklassen geben.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Wo steht das?)

Ich darf Sie an dieser Stelle freundlich daran erinnern, falls Sie es vergessen haben,...

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das ist wieder eine Unterstellung.)

Sehen Sie, dann können wir ja abwechselnd damit arbeiten.

... Sie waren es, die in der vergangenen Legislaturperiode die Mindestgrößen und Mindestzügigkeit für Eingangsklassen an unseren Schulen per Gesetz festgelegt haben.

(Jörg Heydorn, SPD: Das bestreitet doch keiner.)

Nein, ich habe es auch nur noch mal festgestellt.

(Jörg Heydorn, SPD: Das bestreitet doch keiner.)