Protocol of the Session on February 1, 2008

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Neben vielem anderen.)

Und dafür gibt es erhebliche Gründe.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Ich will auf das, was Herr Borrmann gesagt hat, nicht eingehen. Das war sozusagen ein philosophischer Ritt in den Bereich Feuerwehr.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das alles passte relativ wenig zusammen. Ich weiß nicht, dazu muss man nichts weiter sagen.

Aber, Herr Ritter, Herr Müller, Einschränkung kommunaler Selbstverwaltung. Bei Herrn Ritter ist das ja ganz schlimm, da ist das, und zwar das, was das Innenministerium macht, ein Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Herr Ritter, ich habe eben gerade gesagt, dass diese Arbeitszeitrichtlinie unmittelbar gilt. Das heißt nicht, das Innenministerium greift in die kommunale Selbstverwaltung ein, sondern es greift natürlich EU-Recht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich sag Ihnen das gleich noch mal. Wahrscheinlich haben Sie im Ausschuss nicht zugehört.)

Herr Müller hat sich mit dem Problem viel mehr auseinandergesetzt, insbesondere was die Konnexität betrifft. Darüber werden wir tatsächlich diskutieren müssen, Herr Müller, das ist ein wichtiges Problem.

(Irene Müller, DIE LINKE: Sind das jetzt Streicheleinheiten, oder was?)

Allerdings, Kollege Müller, muss ich Ihnen sagen, wenn nun ausgerechnet Sie über das glückliche Bayern reden, dann freut mich das,

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

denn Bayern ist deshalb vielleicht auch so glücklich, weil es seit vielen Jahren eine kontinuierlich gute CSU-Regierung hat.

(Unruhe und Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Rudolf Borchert, SPD: Wer’s glaubt, ja.)

Aber, meine Damen und Herren, nicht nur Bayern gehört zur EU, sondern zum Beispiel auch Hamburg.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Und wenn Herr Müller jetzt einzelne Bundesländer vorgetragen hat, dann hat er nur eine kleine Unterlassungssünde begangen. Zum Beispiel andere Bundesländer, ich nenne jetzt mal Hamburg,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

die haben nämlich seit 01.01. die EU-konforme Regelung bei der Feuerwehr eingeführt. So was gibt es eben auch, Herr Müller.

(Reinhard Dankert, SPD: Auch das wissen wir. Wir haben bei allen 16 Bundesländern nachgefragt.)

Das könnte man vielleicht mit einem Halbsatz dann auch noch sagen.

Und, Herr Ritter, noch eines zu der frühzeitigen Festlegung, die Sie ja im besonderen Maße kritisiert haben,

durch die Landesregierung. Das ist doch genau eben nicht der Fall. Sie kritisieren diese frühzeitige Festlegung und reden vom Testverfahren. Aber eigentlich ist es doch genau andersherum.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Das Innenministerium hat als Rechtsaufsichtsbehörde eben genau diese Umsetzung für ein ganzes Jahr noch mal ausgesetzt,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja.)

um mit einer Testphase zu sehen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, jetzt.)

ob die Belange des Brandschutzes im Zweifel doch gefährdet sein könnten.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Aber, meine Damen und Herren, wenn das Innenministerium nun also vorgeschlagen hat, bei den Feuerwehren in Schwerin, Wismar und Rostock eine einjährige und ergebnisoffene, Herr Ritter, Testphase durchzuführen,

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Die haben wir lange hinter uns.)

um die Auswirkungen der 12-Stunden-Schicht festzustellen, dann ist das vielleicht ganz klug. Vielleicht reichen die zwei Jahre bei einer Berufsfeuerwehr nicht, um eben diese Erkenntnisse zu bekommen. Und danach wird sich sagen lassen, ob es Opt-out-Modelle geben kann oder ob der EU-Richtlinie gefolgt werden muss.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ich denk, das geht nicht. Was ist denn nun?)

Frau Kuder sprach davon, dass es da eine klare Abwägung geben muss, aber eben nach der Testphase.

Und, meine Damen und Herren, jetzt etwas ganz Entscheidendes: All diese Regelungen sind eben nicht durch Verhandlungen zu erreichen. Herr Müller hat es wenigstens gesagt, sie sind nicht durch Verhandlungen zu erreichen. Ihr Antrag ist an dieser Stelle, Herr Ritter, schlicht falsch und natürlich populistisch. Das sind keine Verhandlungen, die da geführt werden können,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sie widersprechen sich laufend.)

denn die großen Städte organisieren natürlich in unserem Land die Berufsfeuerwehren und, das ist richtig, im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Aber, Herr Ritter, was auf der einen Seite kommunale Selbstverwaltung ist, das ist beim Innenministerium etwas völlig anderes. Sie ist nämlich Rechtsaufsichtsbehörde und überwacht konsequent, das hat sie auch zu tun, die Einhaltung des Rechts. Raum für Verhandlungen, Herr Ritter, ist da eben nicht. Das ist eine Rechtsaufsichtsbehörde und das müsste ich Ihnen eigentlich nicht in dieser besonderen Weise noch mal vortragen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Dann brauchen Sie aber auch keine Testphase.)

Meine Damen und Herren, trotz dieser Fehler in Ihrem Antrag ist es notwendig, und das wollen wir auch gar nicht in Abrede stellen, dass wir das Problem weiter beraten. Es hätte nur Ihres Antrages gar nicht bedurft,

weil wir es im Innenausschuss weiter zu beraten haben. Das ist Status quo seit dem 6. Dezember. Und deshalb, meine Damen und Herren, haben wir uns entschlossen, diesen Antrag mit zu überweisen, um im Ausschuss dann nach sinnvollen Lösungen für alle Beteiligten zu suchen. Das Ergebnis der Beratung wird in erster Linie von der Testphase abhängen und deswegen, meine Damen und Herren, sollten wir uns mit der Erledigung Ihres Antrages aber auch entsprechend gedulden. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Danke schön, Herr Ringguth.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Ritter von der Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Herr Kollege Andrejewski von der NPD-Fraktion meinte, unser Antrag sei schwachsinnig.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Da frage ich mich, was Sie hier als Alternativen vorgestellt haben, nämlich überhaupt nichts.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)