Deshalb unterstützen wir gemeinsam wie die anderen Fraktionen, zumindest in großen Teilen, das Verbot Ihrer Partei.
Wir unterstützen das Verbot jeder Partei, die sich in den Fußstapfen des NS-Regimes bewegt und nach wie vor sich davon nicht distanziert.
Wir werden deshalb, das wird Sie nicht überraschen, Ihren Antrag ablehnen, und zwar deshalb, weil Ihre Partei und Sie persönlich sich keinesfalls auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen
und deshalb auch Ihr Agieren in dieser Frage überhaupt nicht glaubhaft ist. Überzeugen Sie mich eines Besseren. Vielleicht kann ich das besonders gut entgegennehmen von einem ehemaligen Lehrer für Marxismus-Leninismus.
(Volker Schlotmann, SPD: Der Spezialist für Etikettenschwindel. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Für Blutfragen. – Michael Andrejewski, NPD: War das vielleicht eine Beleidigung?)
Frau Präsidentin! Abgeordnete des Landtages! Gestatten Sie mir zunächst einige kurze persönliche Bemerkungen, da ich auch persönlich angegriffen worden bin.
Ich denke schon, dass ich das Recht habe, mich über die Vergangenheit der DDR zu äußern und diese auch kritisch zu werten, denn ich bin nicht von irgendwo hergekommen, sondern ich bin in der DDR geboren, an der Stoltera in Rostock, bin in der DDR aufgewachsen, habe einen Beruf erlernt und habe, ja, das ist richtig, marxistisch-leninistische Philosophie studiert, denn es gab ja gar keine andere Form der Philosophie,
(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Volker Schlotmann, SPD: So was habe ich ja noch gar nicht gehört. – Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)
die man in der DDR studieren konnte. Und einen Ausreiseantrag wollte ich halt auch nicht stellen, Herr Professor. Also habe ich dieses Fach studiert und ich habe es kritisch studiert.
(Dr. Margret Seemann, SPD: Ach, Sie waren Widerstandskämpfer? Schade, dass ich von Ihnen noch nichts gehört habe, Herr Borrmann.)
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass leider die kommunistische Prognose ein synthetisches Urteil a priori ist, um mit Kant zu sprechen,
und ich habe mich daraufhin nicht als Lehrer für Marxismus-Leninismus betätigt, sondern bin an die JohannGottlieb-Fichte-Gedenkstätte gegangen nach Rammenau. Dort habe ich mich mit idealistischer Philosophie beschäftigt. Das vielleicht dazu.
Wenn Sie von mir verlangen, dass ich mich von etwas distanzieren muss, dann sage ich, ich distanziere mich zunächst von dem, was ich zu verantworten habe.
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ach so? Na dann hätte ich es leicht. – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)
(Dr. Klaus-Michael Körner, SPD: Das haben Sie oft genug. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ja, dann hätte ich es leicht.)
Ja, selbst die Bibel sagt schon, dass irgendwann auch in der alten Zeit einmal die Formel von dem Dulden bis ins siebte Glied nicht mehr gültig ist, sondern dass jede Generation für ihre eigene Geschichte zunächst erst einmal verantwortlich ist.
ich würde auch gerne einmal zu Diskussionsrunden kommen, aber wenn ich von vornherein ausgeschlossen werde und ausgesperrt werde,
(Volker Schlotmann, SPD: Ach, Sie Armer! Sie tun einem richtig leid. – Michael Andrejewski, NPD: Ausgebürgert. – Udo Pastörs, NPD: Das ist Demokratie. – Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)
weil ich nun einmal dummerweise in einer Partei bin, die Ihnen nicht beliebt, genehm ist, dann tut es mir leid.
ohne dass gleich der Richter im Hintergrund steht und sagt, Sie haben da etwas Verbotenes gesagt. Das ist wirklich schwierig.
Ich möchte jetzt aber noch zum Antrag kommen. Ich stelle immer wieder fest, wenn ein Antrag der NPD eingereicht wird, dann gilt für Sie, der ist per se schlecht, und zwar hundertprozentig.
das erzählen Sie den Bürgern und all denen, die es hören wollen. Das ist dann die inhaltliche Auseinandersetzung, die Sie mit uns Nationaldemokraten, mit der Geschichte und mit den echten Problemen, die die Bürger des Landes plagen, betreiben.
(Dr. Margret Seemann, SPD: Nein, das hat Herr Professor Methling gerade anders gemacht. Das stimmt ja nicht. – Dr. Armin Jäger, CDU: Das haben Sie doch gerade gehört. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Also ich habe mich sehr wohl inhaltlich auseinandergesetzt. – Zurufe von Irene Müller, DIE LINKE, und Michael Andrejewski, NPD)