Protocol of the Session on September 19, 2007

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

in dem wir 22 Millionen Euro mehr für Sozialausgaben ausgeben, werden diese Mittel in einzelnen Sektoren nicht so eingesetzt, wie wir als Liberale uns das vorstellen. Erst kürzlich ist davon die Rede gewesen, dass Mecklenburg-Vorpommern zum Gesundheitsland Nummer eins werden soll.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Gleichzeitig werden wir demnächst einen Mangel an fl ächendeckender Versorgung bei Allgemeinärzten erleben. Wie passen das Motto „M-V – Gesundheitsland Nummer eins“ und der Ärztemangel zusammen?

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, Dr. Armin Jäger, CDU, und Udo Pastörs, NPD)

Weiteres Beispiel: Mecklenburg-Vorpommern hat eine der höchsten Scheidungsraten.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Wenn wir eine der höchsten Scheidungsraten haben, wie passt es zueinander, dass wir bei den Eheberatungsstellen wieder deutlich kürzen?

Und einen dritten Bereich möchte ich an dieser Stelle ansprechen, ich habe es heute Morgen schon gesagt, das ist das Thema der Schuldnerberatungsstellen. Auch hier wird erheblich gekürzt.

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Wie wollen Sie das fi nanzieren?)

Die Zuschüsse an die Verbände der Wohlfahrtspfl ege werden insbesondere gestrichen.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Auf der einen Seite meckern Sie wegen fehlender Investitionen!)

Wo, sehr geehrte Minister, bleiben Ihre 22 Millionen Euro? Es bleibt der bittere Beigeschmack, das Familienland Nummer eins, das Kinderland Nummer eins,

(Udo Pastörs, NPD: Wo sind die Kinder?)

das Gesundheitsland Nummer eins gilt wohl nur für unsere Besucher und nicht für die Menschen, die in diesem Lande leben.

(Beifall Gino Leonhard, FDP)

Die Zukunft unserer Bürger ist in vielerlei Hinsicht schlecht berücksichtigt. Ich denke da an dieser Stelle an die fehlende Zukunftsorientierung im Hochschulbereich.

(Harry Glawe, CDU: Diese Passage können Sie eigentlich streichen.)

Und da bin ich wieder bei Ihnen, meine Damen und Herren von der CDU-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Kollege von Stein, …

Ist er heute nicht da?

(Harry Glawe, CDU: Von Storch oder Stein?)

Von Storch, Entschuldigung.

(Udo Pastörs, NPD: Die von Steins sitzen woanders.)

Ich möchte Sie an Ihre Ausführungen zur Einbringung des Doppelhaushaltes 2005/2006 erinnern. Ich zitiere: „Unser Ziel ist die Hochschulautonomie.“

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

„Und deshalb treten wir ein für die Einführung von Globalhaushalten an allen Hochschulen unseres Landes …“ Eine schöne Forderung, die wir sogar in Ihrem Wahlprogramm …

(Dr. Armin Jäger, CDU: Sie haben doch gehört, was der Minister macht.)

Herr Jäger, warten Sie es doch ab!

… wiedergefunden haben.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Haben Sie dem Minister nicht zugehört, Herr Roolf?)

Wir haben heute Morgen mit Vergnügen gehört,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist doch hier kein „Wünsch dir was“!)

dass der Bildungsminister, der ein Quereinsteiger, ein Newcomer in der Politik ist,

(Harry Glawe, CDU: Ja, auf dem besten Wege, macht er doch gut.)

sich dieses Themas annehmen will.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, der ist gut, ne?)

Wir hoffen nur, dass er nicht so schnell vergesslich ist wie Sie,

(Beifall Hans Kreher, FDP)

sondern seine Ansätze und Vorsätze konsequenter durchsetzt.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Der kann das richtig. – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Der ist noch ein bisschen jünger.)

Hochschulen benötigen Freiheit und Autonomie oder, um mit den Worten von Eckhardt Rehberg, diese werden Ihnen auch noch bekannt sein,

(Harry Glawe, CDU: Ja, da haben Sie ja Teile rausgezogen aus der Rede.)

zu sprechen: „wir sollten uns doch nicht anmaßen, klüger zu sein als Professoren, als Gremien von Universitäten, die von der Sache wirklich etwas verstehen.“ Recht hat Herr Rehberg. Das hat er gesagt.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das hat Ecki gesagt?)

Heute Morgen, lieber Herr Jäger, hätten Sie die Chance gehabt, einmal nachzuregulieren. Heute Morgen hätten Sie den Mut gebraucht,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Welchen? Doch nicht zu dem Flickwerk da! Das war nicht so.)

beim Hochschulgesetz zumindest die von Ihnen angeforderten Veränderungen umzusetzen. Aber auch das haben Sie nicht geschafft.

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Ilka Lochner-Borst, CDU)

Der Bildungsmonitor – ich habe das nicht gesehen – des Institutes der Deutschen Wirtschaft in Köln