Protocol of the Session on March 17, 2011

Diese Gängelung auf Brüssels Gnaden will man den Bürgern hier im Lande dann noch als Segen verkaufen, und dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die BRD seit Jahren der Zahlmeister der EU ist und stets Milliarden an deutschen Geldern weniger zurückfließen, als in den Schlund des EU-Monstrums geworfen werden.

Brüssel wiederum hat Gebiete von EU-Mitgliedsstaaten im Hinblick auf ihren Bedarf an Förderung neu eingeteilt. Dabei wurde der kle inste gemeinsame Nenner von Volkswirtschaften innerhalb einer Grenzregion bemüht, um eine wirtschaftliche, aber auch soziale Angleichung als EU-Förderziel zu begründen. So kam es dazu, dass Teile unserer Heimat das Kunstgebilde der Europaregion Pomerania übergestülpt bekamen.

Allgemein erwies sich die EU-Strukturförderung für künstliche Wirtschaftsgebiete, wie es eben die Europa

region Pomerania ist, als ideales Druckmittel zur konsequenten Durchsetzung der EU-Strategie der Gleichmacherei, denn die Ausschüttung der EU-Fördertöpfe ist zweckgebunden, sodass ein enger Zusammenschluss innerhalb der Europaregion erzwungen werden soll. Die finanzielle Bezuschussung ist nämlich derartig gebündelt, dass vornehmlich grenzübergreifende Projekte gefördert werden.

Die hierfür geschaffene INTERREG-Förderung zum Zwecke einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit belegt am deutlichsten, worum es der EU mit gezielter Förderung wirklich geht. Diese spezielle Förderung, die nach Ablauf der Förderperiode 2013 endet, kommt nicht zuerst den grenznahen Landkreisen in unserem Bundesland zugute, sondern steht vorrangig für sogenannte deutsch-polnische Gemeinschaftsprojekte zur Verfügung. INTERREG-Fördermittel werden nur dann ausgegeben, wenn deutsche an polnische Wirtschaftsinteressen gekettet werden.

Erste Anlaufstelle für Nutznießer der INTERREG-Förderquelle ist die Kommunalgemeinschaft Pomerania e. V. Auf mehrere Anfragen der NPD-Fraktion stellte sich heraus, dass der eingetragene Verein, welcher keinerlei Befugnis zur Erteilung einer Förderbewilligung besitzt, Gelder aus der öffentlichen Hand erhält, um Anträge auf INTERREG-Zuwendungen vorzubereiten.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja sicher.)

Allzu verständlich ist daher die Lobbyarbeit der Pomerania, die ihre einzige Daseinsberechtigung aus der Bearbeitung von INTERREG-Förderanträgen speist, und dies auch noch, wie der vorliegende Antrag der LINKEN belegt, mit Unterstützung der gegen deutsche Interessen gerichteten Landespolitik. Von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hofiert, fungiert der Verein mittlerweile als Dreh- und Angelpunkt für deutsch-polnische Projekte.

(Irene Müller, DIE LINKE: Ja.)

Zu diesem Zweck unterhält der Verein beispielsweise in Uecker-Randow eine Anlaufstelle für polnische und deutsche Förderwillige, die sich in einem Verhältnis von 10:1 an die Beratungsstelle wenden. Ein Polonisierungsverein,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Polonisierung! Sie haben doch was am … – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

wie es die Pomerania schlichtweg darstellt, hat für Deutsche eben wenig Anziehungskraft. Einzig die nationale Opposition fordert, dass endlich deutsches Geld für deutsche Interessen ausgegeben

(Michael Andrejewski, NPD: Es gibt kein europäisches Geld. – Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

und insbesondere die Zusammenarbeit mit Zweckorganisationen wie der Pomerania e. V. aufgekündigt wird. Deshalb lehnen wir selbstverständlich Ihren vorliegenden Antrag ab.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Borchardt von der Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mal abgesehen von dem, was jetzt Herr Müller gesagt hat – darauf will ich auch gar nicht eingehen, darauf waren wir vorbereitet –,

(Zuruf von Tino Müller, NPD)

will ich jetzt auch nicht die Projekte, die ich noch kenne, vorstellen.

(Michael Andrejewski, NPD: Er enttäuscht nie.)

Aber eines muss ich Ihnen sagen: Sie haben mir überhaupt nicht zugehört

(Dr. Armin Jäger, CDU: Doch.)

und Sie haben den Antrag auch nicht gelesen.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Denn wenn Sie ihn gelesen hätten und wenn Sie mir zugehört hätten …

(Dr. Armin Jäger, CDU: Habe ich doch, die ganze Zeit.)

Nein, haben Sie nicht. Und, Herr Dr. Jäger, Ihre belehrende Art und Weise, das können Sie überall machen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Sie haben so viel Lebenserfahrung, vor der habe ich auch Hochachtung, aber Sie sind nicht der Alleswisser und auch nicht der Besserwisser, und so tun Sie hier laufend.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Nee, das ist ja richtig.)

Ich habe hier ganz deutlich gemacht,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

dass das, was die Landesregierung – und das ist im Ostsee- und im Europabericht nachzulesen – dort gemacht hat,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Eben. Genau.)

überhaupt nicht infrage zu stellen ist.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Ich habe aber auch gesagt, dass das große Problem, was wir haben,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Sie fordern Sachen, die es gibt.)

ist, wie wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit nach dem Förderzeitraum 2013 gestalten.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Ach?! Darauf sind Sie überhaupt nicht eingegangen. Das interessiert Sie auch gar nicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Muss ich ja auch nicht.)

Offensichtlich interessiert Sie das auch überhaupt nicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Erzählen Sie doch nicht!)

Denn alles das, was jetzt im Moment auf den Weg gebracht wurde, ist immer in dieser Förderperiode gelaufen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Kommen Sie mal, ich zeige Ihnen das.)

Warum sollen sich denn der Landtag Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere seine Fachausschüsse nicht diesbezüglich mal Gedanken machen?

(Dr. Armin Jäger, CDU: Stellen Sie doch mal einen Antrag!)

Sie werfen uns vor, wir hätten keine Kontakte zu den Bürger/-innen draußen, zu den Gesellschaften und so weiter und so fort.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist richtig.)

Ich kann Ihnen hier noch mal sagen: Herr Heise –