die Frage ist, ob Künstler in diesem Land ausreichend unterstützt werden, dass es diese Dinge gibt, die der Bildungsminister vorgetragen hat und der Wirtschaftsminister durchaus ergänzen könnte, aber ich denke, Sie haben hier in Kooperation gehandelt.
Das ist wohl da. Es gibt diese große Fülle. Die Frage ist nur, ob das ausreicht. Und da kann man natürlich sagen oder da kann man natürlich fragen:
(Marc Reinhardt, CDU: Die wird es auch nicht geben. – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das steht nicht da drin. – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)
Und nicht jeder, und ich kenne da auch etliche – wenn ich auf die Dörfer rings um Neustrelitz schaue, da werden es von Jahr zu Jahr mehr – Künstler, die beispielsweise aus Berlin kommen, die sagen: Ich gehe aufs Land, ich lebe in ärmlichen und bescheidenen Verhältnissen, habe aber meine Freiheit. Das ist eine Berufsgruppe, die diese Entscheidung selbst trifft und selbst wählt. Nicht alle, aber einige davon, sagen, ich mache das. Ich weiß, dass ich wenig verdiene, ich weiß, dass ich die Ateliers nicht in Mecklenburg-Vorpommern finde, ich komme trotzdem in dieses Land. Ich nehme das in Kauf, dass mein Hausdach vielleicht an einigen Punkten Löcher hat und dass ich, …
(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Vincent Kokert, CDU: Was alles in dem Antrag drinsteht?!)
Wollen Sie nun, verehrter Kollege Koplin, sagen, dass diese zunehmende Zahl auch von Leuten, die in unserem Bundesland ihre Freiheit suchen, nun ausreichend alimentiert werden soll durch das Land? Da kommen Sie nie an ein Ende. Ich gebe Ihnen ja recht, dass wir mehr Geld bräuchten,
um auch in unserem Land Dinge zu bewirken für Künstler, die erforderlich sind. Aber das Geld ist begrenzt. Und ich vermag mich an keinen Antrag im Zuge der Haushaltsdebatte zu erinnern, wo Sie gesagt haben, diese und jene Haushaltsposition soll durch diesen und jenen Beitrag ergänzt/aufgestockt werden. Das Geld soll da und da herkommen und damit wollen wir ganz gezielt Künstler unterstützen.
Und deshalb sagen Sie bei jeder Landtagssitzung, mal diese, mal jene Gruppe, und immer wieder beklagen Sie, dass die zu wenig kriegen. Bei den Theatern kam bei Ihnen ein Vorschlag, aber der war auch nicht untersetzt,
Also, die soziale Situation der Künstler ist so, wie sie ist. Sie könnte besser sein. Aber das Land tut im Rahmen seiner Möglichkeiten auf vielfältige Weise, Herr Minister, Sie haben es dargestellt, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten eine ganze Menge. Das sollte man nicht unter den Tisch kehren. Und aus diesem Grunde und auch aufgrund der hier formulierten schwierigen Zeitschiene
Das Wort für die Fraktion der FDP hat jetzt der Vizepräsident Herr Kreher. Bitte schön, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.
Meine Damen und Herren, es ist natürlich jetzt schwer, nach einem solchen Vortrag auch ernsthaft darauf einzugehen,
Also zunächst mal kann ich sagen, Kunst und Kultur, das hat auch der Minister gesagt, sind unverzichtbare Bestandteile des täglichen Miteinanders und sie stiften Identität und gesellschaftliche Integration. So weit werden Sie mir, Herr Koplin, auch zustimmen.
Ich will aber jetzt vor allem begründen und versuche, das ernsthaft zu tun, warum wir Ihren Antrag ablehnen werden:
Kulturelle Inhalte gründen auf sehr abstrakten Dimensionen. Ihr Wert ist meist nicht zu berechnen. In der Folge geraten daher ideeller und materieller Nutzen oft in Konflikt zueinander. Politisch betrachtet reicht es deshalb nicht aus, darüber nachzudenken, ob sich Kunst und Kultur für unser Gemeinwesen rechnen. Insofern ist es richtig, darauf zu schauen, wie und natürlich auch wovon die Kulturschaffenden in unserem Land leben sollen.
In vielen Gesprächen, Herr Koplin, haben mir die Künstler bestätigt, dass sie sehr wohl sich der wirtschaftlichen Sphäre ihres Schaffens bewusst sind. Ja, in unseren fraktionsinternen Anhörungen haben Künstler uns gesagt, sie verstehen sich in zunehmendem Maße als Unternehmer, wie das übrigens, und das habe ich in früheren Beiträgen hier auch schon gesagt, Künstler wie Dürer, Cranach und so weiter durchaus auch getan haben. Wie auch, Herr Koplin, andere Unternehmer kalkulieren auch Künstler, ob sie von ihrer Kunst leben können.
Die Künstler selbst wissen daher auch sehr genau um den Marktwert ihrer Kunst. Das Besondere am künstlerischen Produzenten ist jedoch, dass seine künstlerische Leistungskraft vor allem auf Kreativität und Unabhängigkeit beruht.
Dieses Freisein ist für die Kulturschaffenden wichtig. Und ich denke, wir wissen um die Risiken ihres oftmals nonkonformen Lebens. Aufgabe des Staates kann es jedoch nicht sein, hier nun mit irgendwelchen Maßnahmenpaketen einzugreifen.